Der Schatz auf der Holunderinsel
- arsEdition
- Erschienen: April 2009
- 1
[ab 7 Jahren]
Ob Hase und Bär wirklich einen echten Schatz auf der Holunderinsel heben werden? Wir schauen mal ... und sind gleich mittendrin in dem Abenteuer für kleine Leser und solche, die es noch werden wollen.
Es regnet, Holunderbär und Hase, den der Bär „Ritter Freund" nennt, liegen in ihrem Baumhaus und lesen ein Buch. „Am Ende eines jeden Regenbogens liegt ein Goldschatz vergraben. Man muss nur dieses Ende finden und nach dem Schatz suchen!" heißt es dort. Als es aufhört zu regnen, blicken Hase und Holunderbär von ihrem Baumhaus auf die vor ihnen liegende Holunderinsel. Und Sie staunen nicht schlecht: das Ende eines Regenbogens liegt direkt auf der Insel - und zwar beim Bananenfelsen. Na, dann mal auf zur Schatzsuche!
Mit ihrem kleinen Holzboot setzen die beiden auf die Holunderinsel über und am Bananenfelsen angelangt, beginnen sie auch gleich nach dem Schatz zu graben. Doch das Glück ist ihnen leider nicht hold. Hase und Holunderbär - müde vom anstrengenden graben - schlafen unter einem Baum ein und wachen erst bei Sonnenuntergang wieder auf. Mit Schrecken stellen sie fest, dass ihr Boot verschwunden ist.
Der kleine Hase macht dem Bär Mut, schließlich kennt er einige Pfadfindertricks, die ihnen dann auch eine gemütliche Nacht bei einem kleinen Lagerfeuer beschert. Der nächste Tag steht dann ganz im Zeichen ihrer „Inselrettung". Eine echte Flaschenpost mit selbst verfasster Nachricht auf dem Blatt eines Baumes, sowie lautes Trommeln auf hohlen Baumstämmen sollen auf ihre missliche Lage aufmerksam machen. Und in der Tat werden ihre akustischen Signale erwidert. Doch nicht, wie erhofft, von einem Schiff auf dem Meer, sondern von der Insel kommend - begleitet von seltsamen Hilferufen.
Deren Absender ist ein kleiner Papagei namens Paga-Pei, der sich als Hüter der Holunderinsel vorstellt. Er ist Opfer einer von ihm selbst erbauten Falle geworden. Ein am Baum befestigtes altes Holzfass sollte eigentlich Eindringlinge abwehren. Der überglückliche Papagei lädt Hase und Holunderbär zum Dank auf einen Festschmaus bei sich zu Hause ein. Hellhörig werden unsere beiden Abenteuer allerdings, als sie erfahren, dass Paga-Pei schon seit langer Zeit die „Juwelenhöhle" hütet. Haben Sie etwa doch noch ihren Schatz entdeckt?
Mit „Die verlorene Weihnachtspost" schickte Walko Ende letzten Jahres seine tierischen Helden Hase und Holunderbär um die Gunst des jungen Publikums ins Rennen. Das aktuelle und zweite Abenteuer passt mit seiner bunten Inselidylle wunderbar in die sommerliche Jahreszeit. Umso mehr, als dass sich die Juwelenhöhle als prächtig bewachsene überirdische Höhle darstellt, deren Blütenpracht im Licht der Sonnenstrahlen glitzert und beinahe den Eindruck von funkelnden Juwelen erweckt . Wie ein richtiger Schatz eben.
„Hase und Holunderbär" bereitet Kindern schon beim Anschauen sehr viel Spaß. Der kleine Hase mit seinem goldenen Helm, aus dem die Schlappohren frech nach untern hängen, ausgerüstet mit einem kleinen Holzschwert, gibt eine ebenso strahlende Figur ab, wie der tapsige Bär mit Strohhut. Die leuchtenden Farben lassen stimmungsvolle Szenen entstehen, die Walko zudem mit vielen liebevollen Details ausstattet. Die Bilder wirken äußerst lebendig und der Schritt zum kleinen Trickfilmabenteuer scheint nicht mehr weit! Kein Wunder, dass sich auch jüngere Kinder gerne die Abenteuergeschichte Vorlesen lassen.
Auch wenn wir hier die Themen Freundschaft und Hilfsbereitschaft vorfinden - am Ende machen Hase, Holunderbär und Paga-Pei das alte Fass wieder flott und unsere beiden Helden treten den Rückweg von der Insel an - steht doch der unterhaltsame Aspekt deutlich im Vordergrund. Walko erzählt kindgerecht, stets mit Humor und kann sich so der Aufmerksamkeit der Leser und Zuhörer sicher sein. Leseanfänger ab ca. 7 Jahren (2. Klasse) machen schnell Fortschritte mit dem 48-seitigen, leichtgängigen Lesetext und werden durch die reiche Bebilderung immer wieder motiviert, noch ein Stück im Abenteuer weiterzukommen. Auch das eine oder andere, noch weniger gebräuchliche Wort, wird da nicht hinderlich sein.
Fazit:
Mit Hase und Holunderbär hat Walko zwei überaus sympathische und liebevolle Kinderbuchfiguren geschaffen. Das kleine Inselabenteuer unterhält seine Zuhörer mit seinen lebendigen Bildern und humorvollen Texten im gleichen Masse, wie es Leseanfänger motivert.
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