Als Arianes Mutter einen neuen Freund hat und dieser auch noch mit seinem Sohn in eine gemeinsame Wohnung zieht, gerät Arianes Welt komplett aus den Fugen. Zwischen Erik, dem Sohnemann, und ihr gibt es täglich Streit. Selbst die Eltern wissen keinen Rat mehr.
Ariane liebt Märchen über alles und wird plötzlich mitten in eines hineingerissen, als der Drache Obligo sie aus ihrem Bett entführt. Es ist ein Auftrag der Zauberwesen, denn es gibt Ärger mit den Waldtieren. Ariane soll dabei als Druckmittel herhalten. Die Waldtiere haben Angst, dass die Zauberwesen zu mächtig in ";ihrem" Wald werden.
Entgegen jeglicher Vorstellungskraft freundet sich das Mädchen mit dem Drachen an und Obligo bringt sie nicht, wie verabredet, in den Wasserpalast, sondern verschwindet mit ihr zu seiner Höhle.
In dieser Geschichte gibt es verschiedene Schauplätze, zwischen denen der Leser gedanklich hin- und herschwenken muss. So manches Mal gelingt das nicht auf Anhieb, da sehr viele verschiedene Darsteller mit immer neuen Namen auftauchen.
Jetzt also, wären wir bei einem Hasen mit Namen Theodor und seinem ungewöhnlichen Freund Knaster, einem Kobold. Auch diese beiden haben von dem Mädchen gehört und sich zum Ziel gesetzt, es in die Menschenwelt zurückzubringen, doch schon bald hören sie durch Zufall, dass sich in Arianes zu Hause niemand mehr an das Mädchen erinnern kann - ein Zauber hat dies bewirkt. Jetzt gibt es nur eines: sie müssen in den Besitz des Zauberzweiges kommen, der die Macht der Zauberwesen brechen kann.
Unabhängig voneinander und ohne genaueres über den anderen zu wissen, verfolgen hier beide Seiten, Waldtiere wie auch Fabelwesen wie Elfen, Feen, Einhörner usw. das gleiche Ziel, denn alle möchten wieder in Ruhe und Frieden miteinander leben und wieder Freunde aus dem ";feindlichen Lager" haben dürfen.
Mittlerweile hat Ariane den mächtigen Drachen so weit, dass sie ihn um den Finger wickeln kann: er stimmt sogar zu, sie nach Hause zu bringen, doch auf der schwierigen Reise verliert er sie plötzlich. Ariane wird von einer Wölfin gefunden und zu ihrer Höhle gebracht, in der sich Ariane einer Schlange gegenüber sieht, die zunächst gefährlich scheint, sich dann aber als gute Gehilfin entpuppt. Das Mädchen wird von ihr in ihrem Plan, nach Hause zu kommen, unterstützt. Als sie zum Elfenpalast gelangen, gerät die Schlange in Gefahr, doch Ariane kann sie retten, und so geht die Reise weiter.
Währenddessen sind Theodor und Knaster unverhofft in den Besitz des Zauberzweiges gekommen, doch auch dieser kann ihnen nicht helfen, als sie von Greifen angegriffen werden. Da hilft ihnen lediglich ihr Mut, ein bisschen Glück und das Hakenschlagen des kleinen Hasen. Zu guter Letzt hilft ihnen Obligo aus der Klemme und die drei tun sich zusammen, denn sie haben nur ein Ziel, nämlich Ariane zu retten und in die Menschenwelt zurück zu bringen. Auf ihrem Weg müssen die drei noch eine Aufgabe lösen - und der Eintritt zur Menschenwelt wird frei.
Unterdessen versucht die Mutter von Ariane zu Hause ein Kinderbuch zu illustrieren, was ihr nicht gut gelingen will, sie hat einfach keine Idee. Dazu kommen die ständigen Unterbrechungen durch Erik, der ihr weismachen will, dass sie eine Tochter und er selbst eine Schwester hat. Doch die Mutter Arianes findet das unfassbar, schließlich hat sie nie eine Tochter gehabt. Erik ist völlig fassungslos: außer ihm kann sich zu Hause keiner mehr an Ariane erinnern. Das bedeutet aber auch, dass er der einzige ist, der ihr helfen kann.
Obligo mit Theodor und Knaster unterdessen kommen bei Arianes Familie an und treffen Erik am Fenster. Sie überreden ihn mitzukommen und so steigt auch er auf den Rücken des Drachen.
In diesem Buch besteht, wie so häufig, die Rahmenhandlung aus einer Familiengeschichte, die eine klassische Patchworkfamilie ist: Vater mit Sohn und Mutter mit Tochter. Die beiden Kinder verstehen sich nicht - und das sogar aufgrund Arianes Vorliebe für Märchen. Erst am Ende der Geschichte kann Erik dieses ";Faible" nachvollziehen und so gibt es auch hier ein familiäres Happy- End. Die fantastischen Glanzlichter dieser Geschichte wirken jedoch allzu konstruiert und tragen nicht, wie es in gut erzählten Geschichten doch der Fall sein sollte, wie ganz von selbst zum lebendigen Fortgang der Geschichte bei.
Auf diese Weise können auch die Charaktere nicht ganz überzeugen. Die Fabelwesen zeigen zwar menschliche Züge, doch wirken sie, wie auch die anderen Darsteller, eher oberflächlich. Als Botschaft erklärt Vanessa Walder ihren Leser/innen jedoch, dass es sich immer lohnt, genauer hinzugucken und nicht nur an der Oberfläche zu bleiben.
Fazit:
Eine fabelähnliche, etwas konstruiert wirkende Geschichte, die uns ins Land der Phantasie entführt - jedoch für das Verständnis zu tief in die Darstellerkiste greift. Es tauchen zu häufig neue Figuren auf, die sich in verschiedenen Schauplätzen bewegen.
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