Leila Schwein schreit NEIN!
- arsEdition
- Erschienen: Februar 2005
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Ein Schwein einfach zum lieb haben und das schon auf den ersten Blick! Die Geschichte von Leila behandelt ein sehr wichtiges und brisantes Thema, das mit einem harmlosen kleinen ";Alltags-Nein"; beginnt , sich aber im Laufe der sich liebevoll entwickelnden Geschichte zu einem lebensrettenden ";Nein!"; entwickelt.
Das wunderschöne Bilderbuch von Isabel Abedi und Julia Kaergel erzählt von Geborgenheit in der Familie, von Selbstbewusstsein, von Freunden aber leider auch von Feinden, die jedoch mit vereinten Kräften in die Flucht geschlagen werden können.
Leila Schwein hatte einen bösen Traum und daher beginnt ihr Tag einfach mit schlechter Laune. Kein noch so liebevolles Angebot zum Frühstück ist ihr recht und das einzige, was die Familie zu hören bekommt, ist immer wieder ein brummiges ";Nein!"; Essen will sie nicht, anziehen will sie sich nicht und spielen will sie auch nicht, weder mit ihrem kleinen Bruder Mo noch mit ihren besten Freunden Fernando, dem Waschbären und Kurt, dem Dachs. Sie möchte einfach in Ruhe gelassen werden und in allein ihr Rosinenbrötchen, ihre Zimtschnecke und ihr Mandelhörnchen verspeisen - ihr Frühstück, das sie sich mit frechem Selbstbewusstsein ohne Geld beim Bäcker ";gekauft"; hat.
Leila ist so sehr mit sich und ihrem Frühstück beschäftigt, das sie nicht bemerkt, wie sich aus dem dunklen Wald etwas heranschleicht, das von Ferne betrachtet ein Marder sein könnte, sich jedoch beim näher kommen als der böse Wolf entpuppt. Obwohl er sich betont freundlich gibt, ist sich Leila der Gefahr sofort bewusst und plötzlich fällt ihr auch ihr Traum wieder ein: der Wolf wollte sie fressen! Sie verhält sich sofort richtig und betont, dass sie nicht allein ist und auch als der Wolf bedrohlich näher kommt, lässt sie sich nur vorübergehend einschüchtern. Als er ihr schließlich zu nahe kommt, schreit sie aus voller Kehle ein so lautes ";NEEEIIIINN!";, dass alle Freunde, Ihre Familie und sogar Bekannte sofort zu Hilfe eilen und den bösen Wolf wieder in den dunklen Wald zurückjagen. Zum Schluss des Buches wird noch einmal ganz deutlich, wie wichtig ein ";Nein!"; zum richtigen Zeitpunkt sein kann und das ein ";Nein"; auch nicht immer nur negativ sein muss, sondern auch der schlechtesten Laune ein Ende setzen kann.
An dem Titel ";Leila Schwein schreit NEIN!"; in Verbindung mit dem Bild von Leila kommt eigentlich ";kein Schwein"; vorbei. Das Buch schreit einen förmlich an und behandelt dazu noch ein so brisantes Thema ";die Abgrenzung und Selbstbehauptung gegenüber Fremden";, dass es eigentlich in keinem Buchregal für Kinder ab 3 Jahren fehlen sollte! Würde der Untertitel "; oder: Ich gehe doch nicht mit Fremden mit"; auf der Titelseite fehlen, könnte man meinen, es handele sich um ein ganz alltägliche Trotzgeschichte, denn tatsächlich beginnt die Geschichte mit einer Verkettung alltäglicher ";Neins"; wie wir sie alle kennen.
Die Hauptfigur wächst einem schnell ans Herz und mit Spannung verfolgt der kleine Zuhörer die Geschichte und schnell wird jedes ";Nein!"; aus Solidarität mitgeschrien und dann auch schließlich der böse Wolf lautstark mit verjagt. Die Geschichte selbst wird durch die Bilder in Pastellkreide ganz wunderbar untermalt. Die anfangs warmen Töne und die emotionalen Bilderwelten, die vieles entdecken lassen und den Handlungsablauf unterstützen, wechseln schließlich zu kargen Bilderwelten in kalten Tönen, um dann wieder zurückzukehren zu den sonnigen, warmen Tönen, die die Familie versinnbildlichen.
Die Geschichte selbst ist sehr kindgerecht erzählt und Wortspielereien wie ";Schweinerei, Schweineohren, Weinschwein, Heulferkel oder Saulaune"; lockern die brisante Thematik etwas auf. Das farbig sehr schön gestaltete, gebundene Kinderbuch im Pappeinband, mit Illustrationen auf hochwertigem, sehr griffigem Glanzpapier ist ein Vorlesebuch für Eltern. Eltern wird durch dieses Kinderbuch bewusst, wie wichtig jedes noch so kleine und manchmal nervige ";Nein!"; auf dem Weg zu einem starken Selbstbewusstsein ihres Kindes sein kann.
Fazit:
Viel zu selten werden brisante Themen wie dieses schon für allerkleinste Leser so liebevoll und kindgerecht aufgearbeitet. Ein Buch wie dieses sollte in keinem Kinderzimmer fehlen!
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