Die Osterüberraschung
- Kerle bei Herder
- Erschienen: Februar 2005
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";Die Osterüberraschung"; von Christine Merz und Regine Altegoer erschienen bei Kerle im Herder Verlag ist eigentlich keine positive Überraschung, wie der kleine Zuhörer sie zu Ostern erwarten würde, daher wird bis zum Schluss des Buches gespannt ";gesucht";, leider ist dann eine kleine Enttäuschung vorprogrammiert. Das ist schade, denn das Bilderbuch ist ansonsten niedlich illustriert und bietet kleine nette Details, die der aufmerksame Leser entdecken kann.
Flora, eine junge Häsin, wacht am Ostersonntag mit bunten Flecken im Hasenfell auf - offensichtlich eine Krankheit und das, wo sie doch zum ersten Mal auch mit dürfte, Ostereier verteilen. Fieber hat sie nicht und doch muss sie nun zu Hause bei der Oma bleiben. Der kleine Bruder darf mit, obwohl er auch schon rote Ohren hat. Als die Oma schläft, schleicht sich Flora aus dem Haus und fällt vor den Augen ihrer Eltern in eine große Pfütze. Die Flecken verschwinden und nun ist klar, dass der Bruder ihr diesen Streich gespielt hat. Flora darf jetzt auch mitkommen Ostereier verteilen und ist deshalb auch gar nicht böse auf ihren kleinen Bruder Stoppel.
Mit der einfachen, klaren Sprache erreicht die Autorin schnell die Aufmerksamkeit des Kindes - auch weil eine Überraschung versprochen ist. Die in warmen Pastellkreidetönen illustrierte Geschichte bietet viele schöne Bilddetails, die den Blick länger auf den einzelnen Bildseiten ruhen lassen: Die Möhrenlampe, das Eierlicht, die moderne Oma, der Möhrenblumentopf, das Spielzeug und die kleine gelbe Ente. Die Bilderwelt ist kindgerecht und nicht überfrachtet. Die Geschichte beginnt spannend doch am Ende des Kinderbuches stellt sich vielleicht dem ein oder anderem kleinen Leser die Frage ";und wo ist die Überraschung?";. Ganz einfach: Flora ist ja gar nicht krank und die Flecken lassen sich mit Wasser abwaschen!
Die meisten kleinen Kinder kennen - Gott sei Dank - noch keine ";bösen Überraschungen";, sondern erwarten deshalb immer noch ";eine Überraschung"; und da könnte der ein oder andere kleine Leser schon mal etwas enttäuscht sein. Auf der anderen Seite spendet diese niedliche Kinderbuch gerade Kindern, die über Ostern tatsächlich krank sind, vielleicht etwas Trost! Dem aufmerksamen Leser stellt sich noch die Frage, warum der kleine Stoppel mit darf, denn eigentlich ist er doch noch zu klein und jünger als Flora und außerdem hat er auch schon rote Ohren! Bei der Bildgestaltung sind zwei perspektivische Ungenauigkeiten auffallend: der Tisch scheint gerade umzufallen und ein Vogel beherrscht offensichtlich das Rückenfliegen. Dem kleinen Leser mag das noch nicht als falsch erscheinen, aber dem Vorleser sticht es geradezu ins Auge. Das sechsseitige Pappbilderbuch im handelsüblichen Format und aus stabiler Pappe ist durchgehend farbenfroh illustriert und erlaubt einen wiederholten Zugriff der kleinen Leser.
Fazit:
Ein Bilderbuch das nicht im üblichen Sinne überrascht, aber dennoch eine nette kleine Ostergeschichte mit Happy-End.
Christine Merz, Kerle bei Herder
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