Ein ganzes Bilderbuch einem Loch gewidmet und trotzdem so spannend aufgemacht, dass man nicht widerstehen kann es sofort durchzublättern.
Erzählt wird die Geschichte vom kleinen Loch. Welches Loch denn? Tja, das ist die Frage. Die Geschichte beginnt mit einem großen Loch auf dem Mond. Aber das scheint nicht das Loch zu sein, das gesucht wird. Auch das Kraterloch des Vulkans ist es nicht. Eisbär und Eskimofrau schauen in ein Loch im Eis. Weder das, noch das Loch in der Zeichnung wenn man zu fest radiert hat, ist gemeint, Das Loch, in dem das Wasser nach dem Baden verschwindet, wird gezeigt und die Maus weist auf das Loch im Stinkekäse hin. Aber all diese Löcher sind es nicht. Ob Wurmloch im Apfel, Loch im Türschloss oder das blöde Loch in der Hose - nein, ein ganz kleines Loch ist gemeint, dass jeder mit sich herumträgt: der Bauchnabel.
Spätestens seit der Lektüre des liebevoll gestalteten Bilderbuchs ";Die Geschichte vom kleinen Loch" ist klar, wie viele Löcher es in unserer Umgebung gibt. Spontan fallen da noch unzählige andere Löcher ein, die es für kleine Kinder zu erforschen gilt. Diese kindliche Neugierde macht sich Isabel Pin zu Eigen, indem Sie nicht nur über Löcher spricht oder diese malt, sondern tatsächlich unterschiedlich große Löcher in die Seiten stanzt, die von den Allerkleinsten erraten und erfühlt werden können. Gleichzeitig wird eine so große Spannung erzeugt, nämlich, um welches geheimnisvolle Loch es sich nun handeln könnte, dass man es kaum erwarten kann, auf der letzten Seite anzukommen.
Tatsächlich sind die Löcher trichterförmig, kleiner werdend angeordnet, so dass man das kleinste (das gesuchte) Loch, zwar sehen aber unmöglich erraten kann. Hat man es dann entdeckt, kann in aller Ruhe und immer und immer wieder jedes einzelne Loch begutachtet werden. Vom weiten Universum bis zum ganz persönlichen Bauch. Mit Sicherheit wird der Finger im eigenen oder im Vorlese-Bauchnabel landen.
Die Illustrationen von Isabel Pin sind unspektakulär und zeigen doch deutlich, dass weniger manchmal mehr ist. Die Bilder korrespondieren bestens mit den schnörkellosen, kurzen Texten. Nichts lenkt von der Suche nach dem richtigen Loch ab. Bereits die Umschlaggestaltung ist interessant. Einer Fotoapparat -Linse gleich, öffnet sich das Buch und gibt dem Betrachter Einblick in sein Inneres. So ist alles eigentlich auf den ersten Blick zu sehen, aber nichts zu erkennen.
In seiner Verarbeitung schmeichelt es großen und kleinen ungeschickten Händen: Die Ecken sind abgerundet, die einzelnen Seiten ausreichend stabil, um Knickexperimenten der Kleinen zu widerstehen und der Einband ist angenehm zart.
Fazit:
Interessant aufgemachtes Kleinkinderbuch, das zum Forschen anregt und zum Mitdenken inspiriert. Bestens für die Kleinen und deren Einstieg ins Vorlesen geeignet.
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