Der wunderbarste Platz auf der Welt

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Kinderbuch Couch
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Kinderbuch-Couch Rezension vonFeb 2005

Idee

Ein schwungvolles Abenteuer über Freundschaft, Mut und Intoleranz. Spannend und amüsant zugleich präsentiert.

Bilder

Atmosphärisch sehr gelungene Illustrationen, die besonders durch das gelungene Licht- und Schattenspiel und die intensiven Farben beeindrucken.

Text

Gelungener Spannungsbogen mit echtem Show-Down und Happy-End.

Ausgezeichnet mit dem Kinderbuch-Couch-Star*, Kinderbuch des Monats (03.2005). Ein Storch verjagt Frosch Boris von seinem Teich, der sich so ungewollt auf die Suche nach einer neuen Bleibe machen muss. Doch das gestaltet sich gar nicht so einfach. Ein eindrucksvoll inszeniertes Abenteuer beginnt…

Der wunderbarste Platz auf der Welt - für Boris ist das ganz klar ein Seerosenblatt in seinem kleinen Teich, wo er mit anderen Fröschen wohnt. Doch die Idylle wird eines Tages jäh gestört - von einem nahenden Storch, der mit weit ausgebreiteten Schwingen beinahe unheilvoll vor Wolken verhangender Kulisse im Sonnenlicht erstrahlt. Die Frösche müssen die Fluch ergreifen und auch Boris hüpft fort so weit er kann und schließlich erschöpft pausieren muss. Boris weiß nicht mehr wo er ist und alle anderen Frösche sind verschwunden.

Um nicht auszutrocknen begibt sich Boris schnell auf die Suche nach einem neuen Teich, aus dem er aber kaum dass er ihn ausfindig gemacht hat und hineingehüpft ist auch sofort wieder von einigen Fischen vertrieben wird. Schließlich handele es sich um einen Karpfenteich und Boris habe ja keine Schuppen - so die Begründung eines Fisches. Der nächste Teich ist bereits von Kröten besetzt, die ihn ebenso nicht dulden möchten - so ganz ohne Warzen.

Als Boris daraufhin bei einem verlockend schönen Teich auch noch von Enten verjagt wird hat er schließlich genug. Er zieht sich zurück und denkt nach. Da kommt ihm eine Idee. Boris verkleidet sich mit einer Erbsenschote, die ihm als Schnabel dienen soll, steckt sich eine Feder in den Po und begibt sich zurück zu den Enten. Die bemerken die Maskerade nicht und Boris kann als ";Entenmann"; - einfach herrlich anzusehen - unbehelligt eine schöne Zeit im Ententeich genießen. Boris wäre auch sicherlich noch eine Weile geblieben, wenn sich nicht eine Enten in ihn verliebt hätte und Boris auch gleich mit einem dicken, feuchten Kuss ihre Gefühle bei romantischem Sonnenuntergang am Teich offenbaren möchte. Doch die Verkleidung hält dem Kuss nicht stand, Boris ist enttarnt und muss erneut fliehen.

Boris trifft schließlich auf einen Molch inmitten einer kleinen Pfütze, der ihn freundlich einlädt ein Bad bei ihm zu nehmen. Boris will gerade voller Freude der Einladung folgen, da taucht ein dunkler Schatten auf - der Storch! Doch Boris und der Molch sind entschlossen sich gemeinsam gegen dem Storch zu stellen und mit einer List schaffen Sie es auch den Storch zu Fall zu bringen.

Frosch Boris und der Molch machen sich schließlich auf, den ursprünglichen Teich von Boris ausfindig zu machen und schon bald haben sie ihn erreicht. Doch auch die anderen Frösche sind zurückgekehrt und möchten den Molch nicht in ihrem Froschteich aufnehmen - schließlich ist er braun und nicht grün, wie die Frösche. Und so muss Frosch Boris für seinen neu gewonnenen Freund einspringen…

Schon das Titelbild - welches thematisch gesehen das Happy-End der Geschichte darstellt - mit den beiden sympathischen Hauptdarstellern Frosch Boris und Molch - vermittelt einen ersten Eindruck von der Ausdruckskraft der Illustrationen und so sind es vor allem die stimmungsvollen Bilder von Jens Rasmus, die mit ihrem wunderbar ausgearbeiteten Licht- und Schattenspiel und der prächtigen Farbwelt - vorrangig in grün-blau Tönen - sprichwörtlich strahlende Akzente setzen und es leicht haben die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.

Mit den wunderbar dicht und nahezu greifbar komponierten Szenen und den raffiniert gewählten Perspektiven sind wir ganz Nahe am Geschehen. Es fällt dabei nahezu leicht, die Geschichte im Kopf ";weiter zu bewegen"; und mit Leben zu füllen.

Neben den ganzseitigen Bildern wird die Erzählung mit kleineren Strichzeichnungen auf den Textseiten - die übersichtlich und sehr gut lesbar gestaltet sind - ergänzt und so der der Handlungsverlauf weiter bildlich unterstützt.

Die Erzählung wird mit kindgerechter Sprache rasant und abwechslungsreich vorangetrieben ist dabei spannend und amüsant zugleich. Mit verhältnismäßig wenig, immer wohl dosiertem Text baut Jens Rasmus einen gelungenen Spannungsbogen auf, der bis zum finalen Show-Down und dem sympathischen Happy-End anhält. Mit Frosch Boris und dem Molch werden die Kinder sich bestimmt schnell anfreunden, auch wenn Sie keine Frosch-Fans seien mögen. Und wenn die beiden sympathischen Helden der Geschichte gemeinsam den Storch ganz ohne körperliche Gewalt überlisten fiebern unsere Kinder mit. Dabei kommt zu keiner Zeit bedrohliche oder beängstigende Stimmung au. Selbst der Storch ist, wenn auch imposant in seiner Erscheinung und nun mal der ";Bösewicht"; der Geschichte, nicht Furcht einflössend dargestellt und liefert so angenehmen Nervenkitzel für Kinder.

";Der wunderbarste Platz auf der Welt"; transportiert nicht zuletzt auf unterhaltsame Art die Bedeutung von Freundschaft und Mut. Frosch Boris erlebt am eigenen Leib Ausgrenzung und Intoleranz, sucht sich aber selbstbewusst seinen Weg und kann schließlich seine Erfahrung und das Erlebte einbringen, um am Ende der Geschichte für seinen neu gewonnenen Freund einstehen zu können. So wird aus dem Frosch, der gewohnt ist das Leben zu genießen, eine starke Persönlichkeit.

Fazit:

Jens Rassmus gelingt eine wunderbar ausgewogene Mischung aus eindrucksvollen Bildern, spannender Erzählung und kleinen Botschaften für selbstbewusste Kinder und macht aus ";Der wunderbarste Platz auf der Welt"; ein leichtes, schwungvolles Kinderabenteuer in prächtigem Gewand.

Stefanie Eckmann-Schmechta

Der wunderbarste Platz auf der Welt

Jens Rassmus, NP Buchverlag

Der wunderbarste Platz auf der Welt

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