Pommes und Majo
- Coppenrath
- Erschienen: September 2008
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Die Rattenfreunde Majo Pommes und Mozarella sind ratlos. Trotz eines grossen Castings finden sie einfach keinen Sänger für ihre Band! Wie sie doch noch eine ";mäusestarke" Lösung für ihr Problem finden, erzählt das Bilderbuch ";Pommes und Majo".
Die Ratten Pommes, Majo und Mozarella sind dicke Freunde und leben gemeinsam in einem gemütlichem Unterschlupf unter dem Kanaldeckel. Auf einer ihrer ";Schlemmertouren" zu den Mülltonnen finden sie ein geheimnisvoll glitzerndes Ding, das sie neugierig untersuchen. Plötzlich beginnt das seltsame Ding laut Musik zu machen . Nach dem ersten Schrecken fangen die drei Freunde begeistert an zur Musik zu tanzen. Doch genauso plötzlich wie die Musik begonnen hat, verstummt sie auch wieder. Die Enttäuschung darüber bringt Mozarella ,Majo und Pommes auf die Idee selbst Musik zu machen, und sie beschließen spontan eine Rattenband zu gründen! Schnell sind sie sich einig wer welches ";Instrument" spielt, nur ein Sänger fehlt ihnen noch! Aber Majo hat die rettende Idee: ";Wir machen einfach ein großes Ratten-Casting!" Viele Ratten singen vor, aber keine ist die Richtige. Nur die kleine freche Maus Gouda kann ganz wundervoll singen, aber eine Maus in einer Rattenband- undenkbar! Das ist gegen jede Rattenehre, Ratten sprechen nicht einmal mit Mäusen! Aber eine andere Lösung ist nicht in Sicht und so wird die hartnäckige kleine Maus tatsächlich die Sängerin der neuen Rattenband! Schon das erste Konzert wird ein riesengroßer Erfolg und begeistert Mäuse und Ratten!
";Pommes und Majo" ist ein aufwändig illustriertes Buch. Die Illustratorin Kerstin M. Schuld kreiert mit viel Phantasie kreiert sie eine ganz eigene kleine Rattenwelt. Die verschiedenen Figuren sind mit witzigen Details wie Piercings und Sonnenbrillen, versehen. Zusätzlich sind Fotos in die Zeichnungen hineingesetzt und zwar so, dass sie die Zeichnung an der Stelle ersetzen. So sind zum Beispiel ein Teil der Kleidung der Ratten, die Instrumente ,die aus Flaschen und einem Wecker bestehen und andere Kleinigkeiten Farbfotos. Auf diese Weise entstehen bunte Collagen, die vieles aus der Alltagswelt erkennen lassen. Etwas Besonderes bieten auch die letzten Seiten: Klappt man den Bühnenvorhang auf, wird man von einem über vier Seiten reichenden Panoramabild überrascht . Es zeigt die Band bei ihrem großen Auftritt umringt von unzähligen begeisterten Mäusen und Ratten. Zusätzlich nutzt die Illustratorin auch die Innenseiten des Einbandes um die Geschichte zu erläutern und zu erweitern. Diese Seiten sind als Zeitungsseiten gestaltet ,die anhand lustiger Artikel und Bilder die Geschehnisse vor und nach dem Konzert erzählen.
Der Text ist sorgfältig formuliert und mit Wortspielereien zum Thema ";Ratte" , wie ";rattenstark", ";rattenscharf" und ";Ratte klein ging allein", aufgepeppt. Dennoch wird hier deutlich, woran es bei diesem Kinderbuch hapert: die Handlung ist nicht wirklich stimmig und wirkt irgendwie holprig. Das liegt aber weniger an der Idee als an der Umsetzung. Ein Rattencasting ist eigentlich eine originelle Idee, mit der man das aktuelle Castingfieber verulken könnte. Hier hätte sich aber die Gelegenheit geboten, mehr lustige Kandidaten darstellen können. Der Handyfund als Auslöser für die Gründung einer Band ist nicht wirklich überzeugend umgesetzt und erscheint im Verhältnis zu dem Casting als zu langatmig geschildert. Pädagogisch nicht so sinnvoll ist der Auftritt der schüchternen Ratte, die kläglich versagt .Viele Kinder leiden unter Schüchternheit und hier wäre eine gute Gelegenheit gewesen, zu zeigen, wie man mit diesem Problem umgehen kann. Problematisch für das Verständnis der kleinen Leser sind auch die abrupten Wechsel in der Geschichte. Zweimal springt die Handlung so übergangslos in den nächsten Handlungsabschnitt, dass es die Kinder verwirrt und überfordert.
Fazit:
Witzige, phantasievolle Illustrationen, ein sprachlich solider Text und eine originelle Idee - und doch ist daraus kein wirklich begeisterndes Kinderbuch geworden. Es bleibt, ganz á la ";Pommes mit Mayo", eher Fast-Food und berührt durch seine oberflächliche Erzählweise nicht nachhaltig.
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