Kleiner Fisch entdeckt das Meer

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Kinderbuch Couch
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Kinderbuch-Couch Rezension vonAug 2008

Idee

Der kleine kesse Fisch ist ein echter Sympathieträger der die kleinen Betrachter in abwechslungsreiche Unterwasserlandschaften entführt. Mit den Spielelemnten zusammen ein Buch, das immer wieder Anreize bietet.

Bilder

Ein harmonisches und spannungsreiches Farbkonzept, das mehr denn je überzeugt. Die Darsteller sind sehr niedlich und versprühen einen gewissen Charme

Text

Die lockeren, kurzen Reime sind für die anvisierte Altersgruppe genau richtig und unterstützen auf angenehm zurückhaltende Weise die Bilderwelt.

Der kleine gelbe Fisch mit der kessen Nase erkundet das Meer. Dabei spielt er zwischen den Korallen, tanzt mit Krake und begegnet sogar einem Hai. Das wunderschön illustrierte Papp-Bilderbuch bietet dabei allerlei Anreize zum Mitzumachen, sei es mit der Drehscheibe, dem Schieber oder durch die Fingerlöcher.

Das Cover mit den zart glitzernden kleinen Fischchen, die man per Drehscheibe so schön zum Schimmern bringen kann, ist schon ein Hingucker - und die erste Seite eine Einladung, die Freunde vom kleinen Fisch durch die Korallen schwimmen zu lassen.

";Der kleine Fisch, der schwimmt umher, sucht seine Freunde tief im Meer" so beginnt die kleine kurzweilige Geschichte um den kleinen gelben Fisch - und in Reimform geht es weiter. Der Krebs, der so rot ist wie die Korallen, will in dem dunkel-türkis farbenen Meer, tief auf dem Meeresgrund, lieber fangen spielen. Kleine Fingerchen können sich durch die dafür vorgesehenen Löcher vor den Krebs schieben und so die Scheren zu imitieren, die nach den kleinen Fischen tasten. Zwischen den grünen Wasserpflanzen liegen wunderschön gemusterte Schneckenhäuser und bei zweien von ihnen kann man selbst Schnecke spielen, während der kleine Fisch mit der niedlichen rosa Krake tanzt.

Spannend wird es, als auf verspiegeltem Hintergrund als der grosse weisse Hai auftaucht. Deutlich kann man auf der Seite des kleinen Fisches erkennen, dass er schon etwas höher geschwommen ist. Der Hai, der ja nur spielen will, sagt ";Du passt in meinen Mund. Komm, schau." doch der kleine gelbe Fisch entgegnet ";Nein, dafür bin ich viel zu schlau!" Unter ihm steht in Spiegelschrift ";Schnell weg!" - das kann man auf der verspiegelten Seite entschlüsseln, wenn man die gegenüberliegende Seite in Position bringt. Und noch mehr: Man sieht, wie der kleine Fisch schnell wieder aus dem Maul des Hais hinausschwimmt.

Oben, im dunkelblauen Meer, wo der grosse weisse Wal schwimmt und sich eine wunderschöne Qualle tummelt, schwimmt der kleine Fisch um die Wette mit dem grossen Meeressäuger - und zieht man den Schieber heraus, sieht man nicht nur eine verdutzte Möve, sondern auch den kleinen Fisch, der nun eine ganze Wal-Nasenlänge voraus schwimmt.

Es geht zurück zum Meeresgrund; zwischen Felsen und kleinen Höhlen sieht man Korallen in ihrem typischen Rot und andere kleine Bewohner der Felsenlandschaft, die einen schönen Kontrast zu dem braunen Untergrund darstellen. In einer Höhle sehen wir zwei Augen, wer mag das sein? Die Eltern des kleinen Fisches warten bereits und freuen sich, dass ihr Kleiner heil von seinem Abenteuer zurück gekehrt ist.

Ähnlich wie in ";Alle fahren mit" , eines seiner Vorgänger, wird auch in ";Kleiner Fisch entdeckt das Meer" die unverkennbare Handschrift Dunja Schnabels deutlich. Doch dieses Meeresabenteuer hat noch deutlich an Qualität hinzugewonnen. Ihre Darsteller sind gerade in ihrer reduzierten Darstellung schön anzusehen und sehr niedlich. Sie versprühen trotz ihrer Schlichtheit Charme. Wie immer verzichtet Dunja Schnabel auf überflüssiges Beiwerk und stellt ihre Protagonisten und ihre Umgebung klar heraus. Die Bilder vom kleinen Fisch, der das Meer entdeckt, sind nicht mehr ganz so Bonbonfarben. Doch immer noch kombiniert Dunja Schnabel auch hier Farben, die auf den ersten Blick vielleicht erscheinen, als würden sie in Konkurrenz zueinander stehen, doch sie beruhigt das Ganze geschickt durch die Zugabe von ausgleichenden Farben, Flächen und Formen. Dadurch entsteht ein harmonisches und spannungsreiches Farbkonzept, das mehr denn je überzeugt. Schön ist auch wieder ihre Art, Details zu zeigen, die so fein und klar sind, dass die Bilder beim Betrachten viel Freude bereiten und gleichzeitig den Blick beruhigen.

Wie auch in ihren anderen Büchern, wird die Geschichte in lockeren, kurzen Reimen erzählt. Und genau das ist gerade für das Alter der ab Zweijährigen eine schöne Sache, da sie sich durch die Sprachmelodie schneller angesprochen fühlen und sich auch akustisch ein hoher Wiedererkennungseffekt einstellt.

Last but not least bleibt noch, auf die Spielelemente einzugehen: Die Drehscheiben und Schieber sind robust in den dicken Pappseiten untergebracht und lassen sich gut bewegen. Die Fingerlöcher sind auch für erwachsene Hände gross genug, um dem geneigten, jungen Publikum ein kleines Krebs- und Schneckenschauspiel zu liefern.

Fazit:

Beste Unterhaltung, ein ausgewogenes Mass an Spielelementen und wunderschöne Illustrationen machen dieses Buch zu einem echten Schatz für alle Bilderbuch-Anfänger. Dunja Schnabel entführt mit ihren schlichten und dennoch farblich perfekt austarierten Bildern in eine liebenswerte und fröhliche Unterwasserwelt.

Stefanie Eckmann-Schmechta

 

Kleiner Fisch entdeckt das Meer

Dunja Schnabel, Oetinger

Kleiner Fisch entdeckt das Meer

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