...wenn die Blumen blühen
- Sauerländer
- Erschienen: Juli 2008
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Abermals sind der große und der kleine Hase gemeinsam unterwegs, wieder gibt es etwas zu bestaunen. Diesmal sind es Frühlingsrätsel: was wird aus Knospen, Vogeleiern, Kaulquappen und gar dem kleinen Hasenkind wohl einmal werden?
Die beliebte ";Weißt du eigentlich ... ";-Reihe der englischen Autorin Sam Mc Bratney des Patmos-Verlages wurde jetzt um den Titel ";... wenn die Blumen blühen" erweitert. Wie gewohnt stehen ein großer und ein kleiner Hase im Mittelpunkt. Diesmal geht es um Entdeckungen im Frühling. Alles beginnt mit einer ";Hüpferung".
Diese poetische Wortwahl des Übersetzers Rolf Inhauser, der auch Kaulquappen lustig ";herumquappeln" läßt, gibt den wenigen aber prägnanten Textzeilen eine besondere Farbe.
Als Leser liest man nicht flüchtig über solche Perlen hinweg, sondern wiederholt - im Geiste oder gar halblaut- diese frühlingsleichten Phantasiegebilde. Den Illustrationen, die Anita Jeram in zarten Pastelltönen und bekannter (auf den Kern reduzierter) Manier geschaffen hat, gesellen sich somit noch eigene quasi ";bewegte" Bilder im Kopfkino hinzu - dank dem dichtenden Übersetzer!
Die eigentliche Handlung ist schnell erzählt: der kleine Hase entdeckt die typischen Veränderungen im Frühling. Er erfährt, dass Vieles, das jetzt noch winzig, gerade erst geboren ist, groß werden wird, vielleicht gar riesig. So ergeht es sowohl dem Eichbaum-Sprößling, als auch der Kaulquappe, der Raupe und den Vogeleiern. Dem Hasenkind fällt schließlich auf, dass es ja selbst auch klein ist - und sich demnach auch verändern könnte. Doch wie?! Der große Hase scheint lange über Schmetterlings-Metamorphosen und Froschwachstum zu sinnieren, denn er äußert sich nur sehr zögerlich. Die Antwort fällt dann aber doch so aus, dass sich das Hasenkind beruhigt: auch aus ihm wird ein großer Hase werden.
So simpel die Handlung auch erscheinen mag, sie rührt den Leser durch das in Text und Bild dargestellte Einander-zugetan-Sein der beiden Langohren. Allein das Motiv der ersten Seite, das den Junior bei der Hüpferung auf dem Elternrücken zeigt, wie er sich an den langen Löffeln festklammert, stimmt bestens darauf ein. Die beiden gehen so behutsam miteinander um, wie man es sich nur wünschen kann. Sie vertrauen einander offensichtlich sehr. Die prägnanten Dialoge ergänzt um die zahlreichen liebevollen Aquarell-Zeichnungen spiegeln dieses innige Verhältnis gelungen wieder. Die beigefügten Illustrationen sind trotz weniger gut herausgearbeiteter Details weder zu karg, noch bieten sie zuviel Ablenkung. Mimik und Gestik der beiden Hasen unterstützen den leicht verständlichen Text und machen das Büchlein zu einem Lesevergnügen für Groß und Klein.
Fazit:
Diese gelungene Erweiterung der ";Weißt du eigentlich ..."-Reihe ist ein anregender Ausgangspunkt für Gespräche über das Wachsen und Werden in der Natur. Auch für jüngere Kinder leicht verständlich ist das Thema interessant dargestellt und liebevoll illustriert. Die fürsorgliche Beziehung der beiden Hasen zueinander fließt als kleine Lektion über das Liebhaben ganz zwanglos mit ein und hinterläßt beim Leser ein wohliges Harmoniegefühl.
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