Niedliche, schreckliche grüne Monster: einfach schrecklich niedlich. Ein Kinderbuch, dass herrlich übertrieben darstellt, was wir eigentlich im Alltag vermeiden wollen: jede Menge Dreck und Unordnung.
Familie Olchi wohnt auf dem Müllberg von Schmuddelfing. Die kleinen grünen Monster stinken schrecklich, lieben den Müll und haben auf dem Kopf drei Hörhörner. Den Olchieltern fällt jede Menge ein, was sie tun können und wobei die Kinder helfen sollen. ";Essen"; (= Schuhsohlen, Nägel usw.) kochen, Dreck machen, werkeln, Babysitten. So ist es zum Beispiel das Tagewerk der Olchi-Oma das Wohnzimmer mit Staub und Abfall zu füllen, da es so entsetzlich sauber dort aussieht. Opa-Olchi wirft erst einmal einen alten Fahrradreifen in den Ofen, damit ein himmlisch olchiges Düftchen sich breit machen kann. Die Olchi-Kinder wimmeln die Arbeitsaufforderungen aber jedes Mal mit einem freundlich direkten ";Schleime - Schlamm und Käsefuß"; ab und machen lieber eigene Sachen, wie Schlammpfützenspringen, Müllbaden und Matschknödelwerfen bzw. fliegen mit ihrem Drachen ";Feuerstuhl"; umher bis alle Arbeit erledigt ist und gemeinsam das leckere ";Essen"; verzehrt wird. Olchi-Mama hat ein wahrlich köstliches Menü gezaubert: Zuerst gibt es Plastiktütensalat mit Gräten, danach gehackte Topflappen in Schnürsenkelsuppe und zum Nachtisch Stinkerkuchen mit Glühbirnenkompott. Als dann ein Verdauungsschläfchen angesagt ist, wollen die Kinder helfen, doch es ist nichts mehr zu tun und alle genießen den Feierabend gemeinsam. Sie singen ihr Olchi-Lied, welches auf der vorletzten Seite abgedruckt ist und aus drei ";KataStrophen"; besteht.
Ein wahrlich schrecklich niedliches Buch für alle, die sich mit dieser Art von Humor und Kinderbüchern amüsieren können. Zudem geben die Olchis auf ihre Weise viele Wahrheiten aus unserem Leben wieder. Wie oft geben wir unseren Kindern Aufgaben, wo diese doch ihre Zeit zum Spielen brauchen. Die Olchi - Kinder schaffen sich durch ihre ";Schleime - Schlamm und Käsefuß"; Sprüche ihren Freiraum. Immer wieder wimmeln sie die Aufträge der Erwachsenen ab und erklären was sie selber noch alles spielen wollen. die Erwaschsenenohne akzeptieren dies auch ohne weiteres Nachbohren und machen so die Wichtigkeit und Gleichwertigkeit kindlichen Spiels deutlich.
Die Texte sind abwechslungsreich und spannend geschrieben, gemischt mit lustigen Reimen, die zum Nachsprechen anregen. Die Reime beziehen sich auf den Flug mit dem Drachen Feuerstuhl: ";Schau, wie die Olchi-Kinder sausen, durch rußig schwarze Wolken brausen. Der Drache spotzt und dröhnt und knattert, dem Olchi-Kind die Hose flattert. Reime sind für Kinder ein wichtiges Element zum Erlernen der Sprache und des korrekten Sprachgebrauches.
Die Bilder sind im Comicstil gezeichnet, mit sehr vielen Details und lustigen Szenen, die jede Menge zu entdecken bieten. Die grünen Olchis setzen sich farblich vom Rest der Zeichnungen ab und treten somit in den Vordergrund. Trotz der vielen lustigen Elemente, die es zu entdecken gibt wirken die Bilder nicht überfrachtet, sondern motivieren zur aktiven Auseinandersetzung mit dem Buch und zu Spielen, wie z.B. ";Ich sehe was, was du nicht siehst!";
Fazit
Das Buch ist in gleichem Maße von der Aussage her realistisch wie amüsant.
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