Maria Parr entführt uns in ein kleines verträumtes Dorf, in dem Trille, der eigentlich Theobald Rodrik Danielsen Yttergard heißt, und Lena wohnen. Lena und Trille sind die dicksten Freunde und erleben, zum Leidwesen aller anderen Dorfbewohner, eine ganze Menge Abenteuer. Und lustigerweise gibt es sie wirklich: die Waffelherzen an der Angel.
Lena und Trille sind gute Freunde, die besten Freunde meint Trille, aber denkt das eigentlich auch Lena?
Alles, was die beiden gemeinsam erleben, schweisst sie nur noch fester zusammen. Und immer neue Ideen haben die zwei: sie spielen an einem Tag Arche Noah und an einem anderen retten sie ein Pferd vor dem Schlachter. Die Tage, an denen den Beiden nichts Neues einfällt, sind ganz ungewöhnlich ruhig.
Zum Glück hat Trille Opa und Tante-Oma (Opas schwester), die immer Verständnis für ihn haben und schließlich backt Tante-Oma die besten Waffelherzen, die man sich dann auch schon mal aus dem Fenster angeln muss.
Trille lebt mit seiner großen Familie; Lena hat leider keinen Vater, den sie sich doch so dringend wünscht. Da Lena ";zum Glück" immer mal wieder Verletzungen davon trägt, lernen ihre Mutter und sie den netten Arzt Isak kennen, der dann immer häufiger, auch ohne Grund, im Dörfchen auftaucht.
Nach vielen Wochen, mit haarstäubenden Aktionen der beiden Freunde, findet der Spaß ein jähes Ende: Lena soll mit ihrer Mutter aus Knert-Mathilde wegziehen. Unsagbare Trauer überfällt beide und die Zeit der Trennung scheint kaum zu vergehen, bis eines Nachts Lena vor Trilles Tür erscheint, weil sie es einfach nicht mehr aushalten konnte. Sie darf bleiben bis zu guter Letzt Lenas Mutter mit Isak zusammenziehen und wieder zurück in das kleine Dörfchen kommen. Endlich hat Lena den langgewünschten Papa!
Den Höhepunkt findet das Buch dann, als ein Feuer ausbricht, eine dramatische Rettungsaktion stattfindet und Trille endlich aus Lenas Mund hört, dass er ihr bester Freund ist. Da ist die Welt in Knert- Mathilde wieder rundum in Ordnung.
";Waffelherzen an der Angel" ist eine anrührende Geschichte von zwei Kindern, die beste Freunde sind und immer zusammenhalten, egal was passiert. Maria Parr zeigt uns hier, was wahre Freundschaft ist (auch zwischen Junge und Mädchen), und, dass es manchmal einer gehörigen Menge Mut bedarf, füreinander einzustehen. Dazu gehört auch, die Sorge umeinander und die Angst den anderen zu verlieren. Das wird hier an vielen Stellen in der Geschichte deutlich. Mit ihrer kindgerechten und humorvollen Sprache ist sie nahe an ihren jungen Lesern. Es scheint ihr mit Leichtigkeit zu gelingen, gerade die schweren Dinge des Lebens so klar und einfach darzustellen.
In einigen Nebenschauplätzen spricht Maria Parr über den Schmerz, wenn ein geliebter Mensch von uns geht, als Tante-Oma gestorben ist. Der Leser, der solch eine Situation schon mal erlebt hat, kann sich identifizieren und sieht, dass es immer wichtig ist, Gefühle zuzulassen. Der Leser dagegen für den der Umgang mit dem Tod neu ist, kann trotzdem Trilles Schmerz nachempfinden. Mindestens ebenso schmerzhaft für die beiden Hauptdarsteller ist der bevorstehende Umzug von Lena und der Leser fühlt mit Trille, der innerhalb kurzer Zeit zwei Verluste zu verarbeiten hat.
Das harmonische Ende der Geschichte überrascht durch eine unerwartet schöne Wendung. Ein Buch mit Tiefgang, das zugleich eine leichte, kindgerechte Geschichte erzählt. Nur zu gerne würde man noch länger bei Lena und Trille in Knert-Mathilde bleiben.
Fazit:
Der erste Roman von Maria Parr ";Waffelherzen an der Angel" entführt den Leser in eine Astrid Lindgren Idylle und überzeugt durch seine authentischen Darsteller. Unterhaltend und ernsthaft, aber vor allem witzig erzählt die Autorin über eine besondere Kinderfreundschaft.
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