Geschichten vom Freuen, Ärgern und Kuscheln
- Ravensburger
- Erschienen: Januar 2005
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In seinem Bilderbuch ";Geschichten vom Freuen, Ärgern und Kuscheln"; will der Autor Manfred Mai kleinen Zuhörern in jeweils einer kurzen Geschichte einen kleinen Einblick in die unterschiedlichsten Gefühle geben.
In 20 kurzen Geschichten bekommen wir eine knappe Übersicht von verschiedenen Gefühlen, die im alltäglichen Leben von Kindern eine Rolle spielen können. So handeln die maximal 2 Seiten langen Geschichten von Ärgern, Heimweh, Albern- und Ausgelassensein, Geborgenheit, Angst und Stolz, Ekel und Enttäuschung. Auch Themen, wie das Liebhaben, die Zufriedenheit oder die Schüchternheit werden aufgegriffen.
Zum Thema Fremdheit erzählt der Autor eine Geschichte, bei der es um Leonie und Hylia geht. Die beiden Mädchen haben sich im Kindergarten angefreundet un wollen nun auch nachmittags zusammen spielen. Beim gegenseitigen Besuch merken die beiden Mädchen, wie unterschiedlich sie sind. Doch dass das Fremde nicht schlecht sein muss, merkt Leonie, als sie bei Hylia einen köstlichen Kuchen probiert, den sie noch nie gegessen hat.
Um Ängstlichkeit und Unsicherheit geht es schließlich, als Maxi das erste Mal in den Kindergarten gehen soll, aber eigentlich viel lieber wieder nach Hause möchte. Erst das Nachbarskind Sophia kann Maxi schließlich dazu bewegen in den Kindergarten zu gehen.
In einer anderen Geschichte ist Florian fürchterlich genervt, weil Mama mit ihm eine neue Hose kaufen möchte. Dabei ist seine alte doch noch gut. Erst, als Florian nach dem Einkaufsbummel wieder im Auto sitzt ist er nicht mehr genervt und er freut sich, dass er das Einkaufen überstanden hat, Mama nicht mehr nervt und er seine alte Hose behalten darf.
Weitere Geschichten bietet uns das Buch aber auch zu den Themen Abschiednehmen, Langeweile, Freude, Ungeduld und Mitleid.
Jede Geschichte ist mit einer farbigen Illustration versehen, welche das Thema der Geschichte aufgreift. So findet der kleine Betrachter zum Thema Ausgelassensein zwei spielende Kinder, die mit einem Hund herumtollen, oder beim Thema Geborgenheit ein Kind, das sich dicht an den Vater schmiegt und so sicher und geschützt ist vor den umherfliegenden Gespenstern, um die es in einer Geschichte geht, die Papa ihm gerade vorgelesen hat. Manche Geschichten sind dagegen komplett farbig unterlegt und so direkt mit dem Bild verbunden, andere bieten sogar eine doppelseitige Illustration.
In dem Buch von Manfred Mai über ";Geschichte vom Freuen, Ärgern und Kuscheln"; haben die Kinder die Möglichkeit in aller Kürze und Knappheit der Geschichten, Ihre eigenen Gefühle zu entdecken.
Die Hauptdarsteller der Geschichten sind Kinder, mit dem sich die kleinen Leser gut identifizieren können. Sie gehen in den Kindergarten, streiten sich mit Geschwistern, sind genervt von den Eltern, sind mal albern oder auch stolz- der ganz normale Kinderalltag eben. Wie jedes Kind müssen sich die Darsteller mit dem Gefühl der Enttäuschung, des Heimwehs, oder der Angst auseinandersetzen.
Zu knapp aber sind die Geschichten gehalten, als dass sie eine tiefgehende Botschaft vermitteln könnten. In den teilweise eher nur angedeuteten Situationen bleibt keine Zeit zur intensiveren Identifikation, so dass dieses Buch lediglich zu leisten vermag, was den Eltern auch entgegenkommt, nämlich der Anstoss zum Dialog.
Die Illustrationen in diesem Buch gehören unmittelbar zu den Geschichten. Die farbigen, liebevoll gezeichneten Bilder, die zu jedem textlich dargestellten Gefühl eine Szene aus der Welt der Kinder zeigen, spiegeln wieder, was die dargestellten Kinder gerade empfinden.
Wer seinen Kindern nicht nur einen Überblick verschaffen möchte, sondern Wert darauf legt, dass Gefühle tiefergehend behandelt werden, sollte sich nicht allein auf dieses Buch beschränken.
Fazit:Die Kurzgeschichten in ";Geschichten vom Freuen, Ärgern und Kuscheln"; liefern situative Beobachtungen von Kindern in ihrem Alltag und werden ohne großen Spannungsbogen, ohne dramaturgische Besonderheiten aufgebaut. Für eine tiefergehende Botschaft und einen intensiveren emotionalen Zugang reichen die kurzen Erzählungen nicht aus, ermöglichen aber einen ersten Dialog mit unseren Kindern über ihre alltäglichen Gefühle.
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