Als der Wald erwachte

  • Oetinger
  • Erschienen: Januar 2025
  • 1

übersetzt von Stefan Pluschkat und Maike Dörries; Illustrationen von Emilia Dziubak; Hardcover, 32 Seiten

ISBN: 9783751204989

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Julian Hübecker
86%1001

Kinderbuch-Couch Rezension vonJan 2025

Idee

Tod und Verlust sind wichtige Themen, die auch in Kinderbüchern behandelt werden sollten.

Bilder

Stimmungsvoll illustriert, aber wenig zu entdecken.

Text

Märchenhaft geschrieben, ohne große Schnörkel, aber altersgerecht.

Ein modernes, liebevolles Märchen

Ein kleiner Junge und eine Spinatfrau sind wütend, wissen aber nicht, woher das Gefühl kommt. Erst eine Begegnung im Wald bringt verdrängte Emotionen hervor, die von Verlust und Vermissen sprechen.

„Willkommen im Spinat, wie wir unter uns den Wald nennen.“

Jeder kennt es: Alle Jahre wieder erwacht die Natur aus ihrem Winterschlaf, die Bäume knospen aus, es grünt überall und die Tiere werden aktiver. Doch im Wald, den wir in diesem Buch besuchen, ist die winzige Spinatfrau nicht damit zufrieden. In ihrem Inneren herrscht ewiger Winter und die Wut, die sich in ihr aufgestaut hat, lässt sie alle Waldbewohner spüren.

Alles ändert sich, als ein Junge mit seiner Mutter im Wald spazieren geht. Der Junge hat überhaupt keine Lust darauf, und sein Frust ist deutlich spürbar. Weil die Spinatfrau durch das ständige Gemeckere und Gezeter die menschlichen Besucher nicht bemerkt, wird sie von dem Jungen entdeckt und heimlich in eine Tasche gesteckt. Zuhause versteht die Spinatfrau, warum der Junge so zornig ist, und auf einmal wird ihr klar, woher ihre eigene Wut kommt: Sie vermisst jemanden ...

Schwierige Themen werden liebevoll behandelt

Emma Karinsdotter und Martin Widmark haben ein wunderschönes, modernes Märchen geschrieben, das liebevoll Themen wie Freundschaft und Trauer behandelt, ohne damit zu überlasten. In dem Buch wird klar, dass Emotionen, die unterdrückt werden, schnell ein anderes Ventil finden und unter Umständen Mitmenschen treffen, die damit nichts zu tun haben. Die Spinatfrau ist ein herrliches Fabelwesen, um diesen Zusammenhang zu verdeutlichen.

Die Texte sind in einfacher Sprache gehalten und lesen sich sanft und unaufgeregt. Die Emotionen führen spürbar, aber behutsam durch das Buch.

Die großformatigen Illustrationen steuert Emilia Dziubak bei, die mit ihrer stimmungsvollen Art zu illustrieren hier den richtigen Ton trifft. Die Farben sind in Grün- und Brauntönen gehalten und vermitteln eine Ruhe, die sehr willkommen ist, wenn es um die Thematisierung von Tod und Trauer geht. Der Nachteil hierbei ist, dass die wunderbaren Bilder nur wenig Spielraum lassen, etwas zu entdecken. Wenn man genau hinschaut, sind weitere kleine Fabelwesen und Tiere versteckt, für die man aber ein geübtes Auge braucht. Vereinzelte Farbtupfer hätten die Atmosphäre nicht beeinträchtigt, aber für etwas Abwechslung gesorgt.

Fazit

Tod und Trauer sowie der Wert von Freundschaft werden in diesem wundervollen Bilder- und Vorlesebuch liebevoll vermittelt.

Als der Wald erwachte

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