Das Mini-Sams ist weg

  • Oetinger
  • Erschienen: September 2024
  • 0

Hardcover, 160 Seiten

ISBN: 9783751205726

Das Mini-Sams ist weg
Das Mini-Sams ist weg
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Kathrin Walther
77%1001

Kinderbuch-Couch Rezension vonDez 2024

Idee

Eine schöne Idee, das Mini-Sams in den Mittelpunkt zu rücken und viele altbekannte Charaktere und Orte weiterzuerzählen.

Bilder

Viele kleine Illustrationen, die gut zur Geschichte passen, jedoch etwas zahlreicher hätten sein können.

Text

Gut verständlich und in sich schlüssig, die Geschichte hätte inhaltlich jedoch etwas abwechslungsreicher sein können.

Das Mini-Sams bekommt seinen großen Auftritt und zeigt, wie man mit etwas Mut viel verändern kann.

Eigentlich ist beim Sams Ruhe eingekehrt. Es lebt glücklich in der Menschenwelt bei seinem Papa Taschenbier und ist dort ziemlich zufrieden. Seine Kontakte zur Sams-Welt bestehen zwar noch und besonders das Mini-Sams hat das Sams ziemlich gern, doch zieht es ihn nicht zum schläfrigen Übersams, wo es sich dessen strengen Regeln unterordnen muss. Heute freut sich das Sams besonders, denn es bekommt einen Anruf von Herrn Taschenbiers Freund Herrn Mon, der ihm erzählt, dass Ralfer bei ihm zu Besuch ist. Bei Ralfer handelt es sich um einen guten Freund vom Sams, einem blauen Drachen, der fliegen kann. Das Sams freut sich sehr, seinen alten Freund wiederzusehen, der bis nach China geflogen ist und viel zu erzählen hat. Auch hat er Ratisso mitgebracht, ein kleines wuscheliges Tier mit hellgelbem Fell und tiefschwarzen Augen.

Ralfer ist noch lange nicht fertig mit seinem Bericht, als plötzlich mit einem Plopp das Pauker-Sams aus der Sams-Welt in der Menschenwelt landet. Aufgeregt erzählt das Pauker-Sams, dass das Mini-Sams verschwunden ist. Da das Mini-Sams vor seinem Verschwinden unbedingt wissen wollte, wie die Rückseite der Samswelt aussieht und was sich hinter der Mauer an der Grenze zur anderen Seite befindet, gehen alle davon aus, dass es durch den Mauerspalt geschlüpft sein muss und sich nun auf der anderen Seite befindet. Dummerweise sind alle anderen Samse zu groß und können nicht hinterher, weswegen das Pauker-Sams nun das Sams nach Hilfe fragt, ob es eventuell eine Idee hat, wie das Mini-Sams gerettet werden kann.

Da keiner über die Mauer klettern kann, ist es eine schwierige Aufgabe, doch zum Glück hat Ralfer eine Idee, denn schließlich kann er fliegen. Auch das Sams kann eine Idee beisteuern, sodass auch Ralfer mit in die Sams-Welt reisen kann und gemeinsam machen sich die drei beziehungsweise vier (Ratisso kommt natürlich auch mit) auf den Weg. Ob es ihnen gelingen wird, dass Mini-Sams zu finden und wieder in die Sams-Welt zurückzubringen?

Das Sams, die 12.

Kaum zu glauben, dass immer noch neue Abenteuer rund um das freche Wesen mit den blauen Punkten und dem bequemen Taucheranzug erscheinen, schließlich sind wir längst erwachsenen Leser bereits mit dem Sams aufgewachsen und haben früher seine Geschichten gelesen. Da der erste Band vor über 50 Jahren - genauer gesagt im Jahr 1973 - erschien, könnten sogar die ein oder anderen Großeltern das Buch bereits aus ihrer Kindheit kennen. Bei „Das Mini-Sams ist weg“ handelt es sich um den inzwischen 12. Band, in dem uns Paul Maar mal wieder mit in die Sams-Welt nimmt.

Damit „Sams-nicht-Kenner“ dennoch auch mit diesem Buch einsteigen können, gibt es zunächst ein Vorwort vom Autor, in dem er in Kurzform noch einmal wiedergibt, was man über den Inhalt der vorherigen Bände wissen muss. Anschließend geht es auch direkt los, doch nicht wie erwartet mit dem Taschenbier-Sams, sondern mit dem Mini-Sams, das in der Sams-Welt einen Plan ausheckt und unbedingt wissen möchte, was sich hinter der hohen Mauer befindet, hinter die noch nie ein Sams einen Fuß gesetzt hat. Viele Mythen ranken sich um diesen Bereich, weswegen die meisten Samse auch kein großes Verlangen nach einem Ausflug dorthin haben. Ähnlich wie das große Sams interessiert auch das Mini-Sams wenig, was die „alten“ Samse machen und denken und geht lieber seinen eigenen Weg, sodass es letztendlich auf der anderen Seite der Mauer landet. Kein Wunder also, dass sich die beiden Samse so gut verstehen! Wie in vielen Kinderbüchern ist auch hier eine Botschaft versteckt. Das Mini-Sams geht seinen eigenen Weg, beweist Mut, der am Ende für alle Samse eine positive Veränderung bewirkt.

Natürlich kommt auch das richtige „Sams“ und mit Herrn Taschenbier, Herrn Mon und Frau Rotkohl einige andere „alte“ Bekannte vor, die man aus den anderen Bänden mit dem Sams schon kennt und auch sonst kommt man nicht aufs Ungewohnte. Das Sams liebt es weiterhin in witzigen Reimen zu sprechen, die von den Erwachsenen nicht immer gerne gehört werden, wie beispielsweise hier, als Herr Mon lieber direkt eine konkrete Antwort möchte: „Die Idee ist eine feine, denn es ist ja meine – Und meine Ideen, die guten, die feinen, sind bei Großen und Kleinen sehr angesehn.“

Sprachlich passt das Buch auf jeden Fall gut zur Zielgruppe, die mit Kindern ab 7 Jahren angegeben ist, wobei es sich auch gut für jüngere Kinder ab etwa 5 Jahren zum Vorlesen eignet. Ein hoher Anteil an wörtlicher Rede sorgt dafür, dass es sich lebendig vorlesen lässt, sodass für Abwechslung beim Zuhören gesorgt ist.

Gestaltung und Story

Wie auch die vorherigen Bände illustriert Paul Maar den 12. Band rund um das Sams selbst. Spätestens auf jeder dritten Doppelseite findet sich eine kleine bunte Skizze am Rand, mal wird auch eine halbe Seite durch ein passendes Bildchen gefüllt. Etwas mehr oder auch mal ein größeres Bild wären jedoch schön gewesen.

Die Story selbst ist relativ stringent mit nur wenig Überraschungen. Das Mini-Sams verschwindet, das Sams reist mit seinen Freunden in die Sams-Welt, sucht und findet es, holt es zurück, wobei noch ein minikleines „Problem“ gelöst wird. Hier wäre etwas mehr Spannung und Abwechslung nicht schlecht gewesen. Schön ist hingegen, dass viele liebgewonnene Charaktere wie das Mini-Sams, Ralfer oder auch das Pauker-Sams mitspielen, die man bereits aus anderen Bänden kennt, die aber nicht regelmäßig dabei sind.

Fazit

Insgesamt wieder ein lesenswertes Buch rund um das Sams, in dem sich alle Sams-Freunde direkt zuhause fühlen. Auch wenn die Story etwas abwechslungsreicher hätte sein können, wird hier das Mini-Sams gelungen in den Mittelpunkt gerückt und gezeigt, wie man mit etwas Mut viel verändern kann.

Das Mini-Sams ist weg

Paul Maar, Oetinger

Das Mini-Sams ist weg

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