Buchstabenhausen

Die Kenntnis der Buchstaben ist ein fundamental wichtiger Wissensbaustein. Ohne diese lässt sich die Welt, online und offline, nur schwer navigieren. Oftmals fangen Kinder schon im letzten Kindergartenjahr damit an, wissen zu wollen, was hinter den Formen steckt, die sie überall sehen und damit einhergehend, wie man den eigenen Namen schreibt.

Genau deswegen gibt es Buchstabenbücher zuhauf, sodass für jeden Kinder- und Elterngeschmack gesorgt sein sollte.

Eine lehrreiche Miniatur Welt

Das Ehepaar Maja Knochenhauer und Jonas Tjäder lädt die geneigten Leser*innen nach Buchstabenhausen ein. Hier fungieren die Buchstabenformen als Gebäude, die es für Groß und Klein zu entdecken gibt.

Beginnend mit A für Atelier gewähren die beiden uns einen Blick hinein in die Wohn- und Arbeitswelt von Buchstabenhausen, mit seinen BewohnerInnen und einer erstaunlich großen Menge an Tieren. Wo die wohl herkommen?

Die Form der Buchstaben bestimmt die Aufteilung und den Zweck der Räume. So ist im C für Campingwagen alles etwas eng, aber gemütlich. Im Halbkreis findet alles vom Aufenthaltsraum, über die Küche und die Mini-Toilette und dem kuscheligen Schlafbereich seinen Platz.

Etwas überraschender, weil oftmals übersehen, sind das E wie Elektrizitätswerk oder das I wie Industrie, die zeigen, dass eine Stadt neben den bekannten öffentlichen Bauwerken, noch so einiges mehr braucht, um zu existieren.

Besonders eindrucksvoll gestaltet sind das J wie Jahrmarktbude, das U wie Universität und das O wie Oper. Hier funkeln die Lichter regelrecht und die Atmosphäre der Realität sind wunderbar getroffen. Und natürlich darf auch das K wie Kindergarten nicht fehlen!

Für einen kinderfreundlichen Witz sorgen das außergewöhnlich genutzte G wie Garage und das unerwartet leere M für Museum.

Grafisch herausragend

Ganz hinreißend und im Miniaturformat werden hier Architektur, Neugier und Wissen verbunden. Der Zweck des Gebäudes ist mit der Form des Buchstabens auf oftmals witzige Weise verbunden. Das Innere der Gebäude ist unheimlich detailliert, sodass Kinder sicher einige Zeit brauchen, um wirklich alles zu erkunden und zu entdecken.

Unter jedem Buchstabenhaus befindet sich ein kurzer Text, der sich mal mehr, mal weniger reimt und welcher die Verwendung der Gebäude etwas beschreibt. Hier finden sich auch allerhand offene Fragen, die zum Mit- und Nachdenken und zum Spekulieren einladen.

Die vielfältigen Bewohner*innen Buchstabenhausens und die Tiere beleben die Häuser inner- und außerhalb und treffen sich auf einer letzten Doppelseite, um nochmals Fragen zu stellen, die zu einem erneuten Blättern im Buch anregen.

Buchstabenhausen zählt zu den eher anspruchsvolleren Buchstabenbüchern. Etwas mehr Geduld und ein Faible für das genauere Hinsehen sind nötig, um die Schönheit dieses Buches würdigen zu können, welches sicher erst einmal Erwachsene anspricht. Auch die Texte sind mit ihren speziellen Begrifflichkeiten eher niveauvoll, dafür gibt es jedoch jede Menge Neues für einen abwechslungsreichen Wortschatz.

Fazit

Buchstabenhausen reizt die Neugier und erhöht mit viel Geschick den Wiedererkennungswert jedes einzelnen Buchstabens. Dieses herausstechende Buchstabenerkundungsbuch steckt voller Witz und Anspruch und interessiert sicher auch Kinder bis weit in die Schulzeit hinein.