Geht's hier zum Nordpol?
- Beltz & Gelberg
- Erschienen: Juli 2024
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übersetzt von Anu Stohner; Hardcover, 36 Seiten
ISBN: 9783407759153
Die Message kommt klar rüber: Freundschaft hilft durch jede Krise
Bär hat sich verlaufen. Eigentlich gehört er an den Nordpol und nicht in diese große, graue Stadt, wo sich keiner um den anderen schert. Aber Bär braucht unbedingt Hilfe. Wie soll er die nur bekommen, wenn ihm keiner Aufmerksamkeit schenkt? Erst ein kleiner Rotschopf mitten im Gedränge nimmt sich seiner an ...
„Endlich ein freundliches Gesicht!“
Bär ist ziemlich verzweifelt: er wünscht sich nichts sehnlicher, als wieder nach Hause zum Nordpol zu kommen. Irgendwie hat er sich in dieser Großstadt verlaufen, und obwohl hier viele Menschen herumlaufen, wird er in seiner Not ignoriert. In der U-Bahn-Station rennen alle kreuz und quer und hin und her, schauen auf ihre Handys, sind in ihre Zeitungen vertieft oder starren zu Boden. Niemand kümmert sich um den armen Eisbären.
Bär versucht es an einer Schlange im Coffeeshop. Doch alles, was er hier erhält, ist ein ekliges, braunes Gesöff, das er prompt wieder ausspuckt. Auch bei der Information kriegt er nur eine Karte in die Hand gedrückt – doch entziffern kann Bär sie nicht. Als er schließlich in der U-Bahn sitzt, ist da endlich jemand, der Bär beachtet: Ein rothaariges Mädchen nimmt ihn an die Hand, um ihn aus dem Chaos herauszuholen.
Doch nach wie vor bleibt das Problem: Bär möchte zurück zum Nordpol. Kann das Mädchen ihm helfen?
Der Wert von Freundschaft
Diese süße Geschichte hebt deutlich den Wert von Freundschaft hervor. Es reicht schon, den Freund oder die Freundin an die Hand zu nehmen, um ihn oder sie aus einer Krise herauszuholen. Als Bär schließlich von dem Mädchen geholfen wird, ändert sich auch die Farbwahl: Vorher einheitlich grau in grau und selbst die bunteren Farben eher gedeckt, ändert es sich, als Bär das Mädchen nach Hause begleitet. Alles leuchtet nun freundlicher und heller – Freundschaft macht eben das Leben lebendiger. Auch das Mädchen sticht mit ihren feuerroten Haaren hervor.
Auch wenn die Farben anfangs wenig einladend wirken, machen sie demnach Sinn. Allerdings hätte ich mir in den Illustrationen mehr Diversität gewünscht: Zwar laufen die Menschen in allen Haut- und Haarfarben herum, jedoch sucht man beispielsweise Menschen im Rollstuhl vergeblich. Auch gibt es wenig auf den Bildern zu entdecken. Hier wäre mehr Fantasie wünschenswert gewesen, sodass das Buch nach Beenden nicht einfach im Bücherregal verstauben muss, sondern wiederholt zum Entdecken eingeladen hätte.
Weniger schön ist das grelle Rosa des Buchdeckels, das fast schon unerträglich stark leuchtet und sich nochmal unangenehm vom Grau des Hintergrunds abhebt.
Fazit
Inhaltlich ist die Message klar: Freundschaft hilft, noch durch die größte Krise zu kommen. Zeichnerisch und auch in der Farbwahl wäre aber noch Luft nach oben gewesen.
Mariajo Ilustrajo, Beltz & Gelberg
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