Ein anschauliches Buch, das Kindern die Welt der Lebensmittel näherbringt
Wo kommt eigentlich unser Essen her? Bei manchen Dingen liegt die Antwort auf der Hand. Viele haben schon einmal selbst Erdbeeren vom Strauch oder Äpfel vom Baum gepflückt. Doch bei anderen Lebensmitteln auf unserem Teller fällt uns die Antwort schwer, weil sie entweder aus entfernten Ländern importiert werden oder aber erst verarbeitet werden müssen, um das jeweilige Endprodukt zu erhalten. Dabei hat es viele Vorteile, den Ursprung der Nahrung, die wir essen, zu kennen. Denn nur, wenn wir wissen, wo unser Essen herkommt und wie es entstanden ist, können wir auch entscheiden, ob es uns und unserem Planeten guttut, es zu konsumieren. Denn auch wenn Chips ziemlich lecker sind, sollte man sie nur in Maßen essen, da sie bei der Herstellung eine ziemliche Portion Öl und Salz abbekommen. Andere Früchte haben lange Strecken hinter sich, bevor sie zu uns gelangen oder benötigen in ihrer Produktion große Mengen an Wasser oder tragen zur Abholzung wichtiger Wälder bei. In „Natur auf dem Teller – Weil Pizza und Pommes nicht auf Bäumen wachsen“ wird nicht nur genau hingeschaut, wo was herkommt, es gibt zudem auch Rezepte und Aktivitäten rund um die vorgestellten Lebensmittel.
Vom Feld bis an unseren Esstisch
Das Buch beginnt mit den Grundlagen. Bevor eine Pflanze wachsen kann, müssen ein paar Voraussetzungen erfüllt sein. Ohne Wasser, Licht, Luft, Erde mit Nährstoffen und ausreichend Platz können die meisten Pflanzen nicht gedeihen. Sind diese Grundlagen vorhanden, hängt es von der jeweiligen Sorte ab, wie sie wachsen und welche Form ihre Wurzeln, Blätter und Früchte haben. Näher betrachtet werden dann unter anderem die Banane, die es noch in vielen anderen Sorten gibt und die man hier eher nicht ernten kann oder auch die Orange und deren Kreuzungsgeschichte, aus der dann neben der Clementine (=süße Orange + Mandarine) unter anderem auch die Grapefruit (=Mandarine + Pampelmuse) hervorgeht. Spannend sind auch Grundnahrungsmittel wie Kartoffeln, Reis oder Nudeln, die auf der ganzen Welt verbreitet sind und die es in unterschiedlichen Varianten gibt. Fehlen in der Sammlung dürfen natürlich auch die Lebensmittel nicht, bei denen nur wenige Kinder nein sagen können. Schokolade, Pizza oder auch Chips wachsen zwar nicht auf Bäumen, doch beinhalten auch sie viele Bestandteile, die ihren Ursprung auf dem Feld haben, worauf auf mehreren Seiten eingegangen wird. Bisher noch nicht zur Sprache gekommen: Tierische Lebensmittel wie Käse, Milch, Fleisch, Eier oder auch Produkte aus dem Meer, die auf einer Doppelseite ebenfalls noch kurz Erwähnung finden. Zusätzlich finden sich noch ein paar Rezeptideen wie beispielsweise Schnee-Eis oder auch selbstgemachter Ketchup und Vorschläge zum selber Ausprobieren wie das Ziehen einer Paprika.
Anschaulich und abwechslungsreich
Lisa Voisard vermittelt Kindern mit ihrem Buch Wissen, welches früher selbstverständlich war und heutzutage in Zeiten von Massenproduktion und Convenience-Artikeln immer mehr verloren geht. Für viele ist es selbstverständlich geworden, ihre Lebensmittel im Supermarkt einzukaufen, ohne zu wissen oder zu hinterfragen woraus sie bestehen, wie sie hergestellt werden oder woher sie ursprünglich kommen. Auch das Gefühl, was sowohl für unseren Körper als auch für unseren Planeten gut ist, ist bei vielen Menschen nicht mehr vorhanden, was sich in Klimawandel oder auch verbreiteten Wohlstandskrankheiten zeigt.
Jede Doppelseite des Buches widmet sich daher einem anderen Thema. Mal steht ein bestimmtes Obst oder Gemüse wie etwa der Apfel, die Tomate oder auch die Karotte mit ihrer jeweiligen Pflanzenform und ihren Varianten sowie Produkten im Fokus, ein andermal ein bereits verarbeitetes Produkt wie etwa Popcorn oder Sushi, wo dann auf verschiedene Sorten, die Inhaltsstoffe, den Herstellungsprozess oder aber ihre Geschichte eingegangen wird.
Gestaltung
Ein großer Teil der Seiten wird von anschaulichen Bildern der jeweiligen Lebensmittel gefüllt. Eine fettgedruckte Überschrift zeigt an, um was es jeweils geht. Begleitet werden die Illustrationen von kurzen Texten, die die wesentlichen Informationen enthalten. Um sich schnell im Buch orientieren zu können, gibt es am Anfang ein übersichtliches Inhaltsverzeichnis, sodass man genau weiß, was einen erwartet. Ganz am Schluss findet sich noch ein alphabetisches Register, in dem alle im Buch erwähnten Lebensmittel aufgelistet sind. Schön ist auch, dass über einen QR-Code Zusatzmaterial zum Downloaden bereitsteht. Hierbei handelt es sich um Ausmalbilder, ein Lebensmittel-Memory und leere Rezeptseiten zum eigenen Erstellen eines Rezeptbuches. Auch wenn die Ausmalbilder und die leeren Rezeptseiten nicht ganz überzeugen können, da sie sehr schlicht gehalten wurden, ist das Memory gut gelungen, da es zwei Spielvarianten gibt. Einmal können ganz klassisch gleiche Bilder als Pärchen gesucht werden, zusätzlich gibt es jedoch auch eine Variante, in der ein unverarbeitetes Lebensmittel mit seiner verarbeiteten Variante zusammengesucht werden muss, also beispielsweise Mais zu Popcorn oder Reis zu Sushi.
Fazit
Insgesamt ein empfehlenswertes Buch, das Kindern die Welt der Lebensmittel näherbringt. Viele Illustrationen und kurze Texte sorgen für Abwechslung beim Betrachten, die kindgerechten Rezepte und Aktivitäten liefern zusätzliche Ideen für kleine Projekte.
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