Die Kinder von Birkby - Hier kommen die Tierretter!
- Schneiderbuch
- Erschienen: Januar 2025
- 1
Illustrationen von Caroline Opheys; Hardcover, 128 Seiten
Band 1 von ? aus der Die Kinder von Birkby-Reihe
ISBN: 9783505151750


Dieses Vorlesebuch zeichnet ein Bild von der „perfekten“ Kindheit
Eigentlich wollten die beiden Freundinnen Emilia und Jette nur gemeinsam Brötchen holen gehen, doch an ein leckeres Frühstück denkt schon kurz darauf niemand mehr: Vor dem Kiosk der Roten Berta entdecken sie einen angeleinten Hund, der dort wohl schon seit Stunden alleine ausharrt. Kurz entschlossen nehmen sie das Tier mit zu
Emilias Mama, die Tierärztin ist. Der Hund müffelt zwar etwas streng, aber ist kerngesund und fühlt sich bei den Kindern auf Anhieb wohl. Mit ein wenig Mühe können
Emilia und ihr kleiner Bruder Benno die Eltern davon überzeugen, sich so lange um den Kleinen zu kümmern, bis der Besitzer gefunden wurde. Großartig! Und einen Namen hat er auch schon: Pommes.
Emilia, Jette, Benno und bald auch der Nachbarsjunge Paul kümmern sich hingebungsvoll um Pommes. Kuscheln, baden, spielen - in diesen Tagen jagt ein Highlight das nächste. Keine Frage, sie sind echte Tierretter. Eine Tierretter-Bande. Doch die Stimmung wird durch eine plötzliche Nachricht getrübt: Pommes Besitzer wurde gefunden…
Friede, Freude, Eierkuchen
Der Auftaktband der neuen Vorlesereihe von Barbara Rose lässt ein bisschen Bullerbü-Feeling aufkommen, denn im malerischen Birkby ist die Welt noch in Ordnung. Es geht um Freundschaft in all seinen Facetten: Spaß, Zusammenhalt und glückliche Momente auf der einen Seite, kleine Streitigkeiten, unterschwellige Eifersucht und ein paar Missverständnisse auf der anderen. So ist es für Jette beispielsweise schwer zu ertragen, dass Paul zu der Tierretter-Bande dazustößt. Sie sorgt sich um ihre Freundschaft mit Emilia. Letztere kommt eigentlich mit allen gut zurecht: Emilia kann wunderbar zwischen den Freunden vermitteln und auch der Altersunterschied zwischen ihr und dem 5-jährigen Benno spielt nur eine untergeordnete Rolle. Die Geschwister gehen sehr harmonisch miteinander um.
„Wie gut, dass es zwei Wohnzimmer im Haus der Wunderlichs gibt: einen kleinen Fernsehraum und ein großes gemütliches Zimmer mit Zugang zum Garten.“
Schaut man sich die Beziehungen zwischen den Kindern und ihren Eltern an, ist ein Drang zur allgemeinen Glückseligkeit erkennbar - „good vibes only“. Das Übermaß an Verständnis und Geduld für die Tierrettungsaktion ist zwar wunderbar, aber wirklich authentisch wirkt es nicht. Die Kinder dürfen im Grunde genommen immer ihr Ding durchziehen. Die Thematik rund um vernachlässigte oder zurückgelassene Haustiere hätte ebenfalls differenzierter herausgearbeitet werden können. Auch die Charaktere und Familienmodelle sind nicht wirklich divers, vielmehr deutlich privilegiert.
Die Illustrationen von Caroline Opheys sorgen zwischen längeren Textpassagen immer wieder für kleine Auflockerungen. Es wirkt aber vieles wie aus einem Guss: Die Figuren, auch der Hund, lachen stets mit offenen Mündern, sogar im Schlaf. An einigen Stellen hat man das Gefühl, dass Text und Bild nicht eins zu eins zusammenpassen. So tragen die Kinder beispielsweise an allen Tagen stets dieselbe Kleidung und die Brille von Pommes angeblichem Besitzer Herrn Schröcklich sucht man im Bild vergebens.
Keine Frage, Kindern wird die Geschichte vor allem aufgrund ihrer Bandenthematik und Tierliebe gefallen. Ein Wohlfühlbuch für gemeinsame Lesenachmittage im Frühling und Sommer, natürlich mit großem Happy End für alle. Vielleicht warten demnächst noch weitere Abenteuer der Tierretter auf uns.
Fazit
Leichte Vorlesekost, die in vielerlei Hinsicht mehr Tiefgang und Authentizität vertragen hätte. Hier läuft wirklich alles zu rund.

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