Superbrain-Comics: Auf den Spuren der Dinosaurier

Wie Tyrannosaurus rex, Diplodocus, Stegosaurus oder auch Triceratops ausgesehen haben, wissen die meisten (kleinen) Dinoexperten wahrscheinlich im Schlaf, schließlich sind sie in vielen Kinderzimmern in Form von Spielfiguren oder auch in Büchern zu finden. Doch woher stammt unser heutiges Wissen über die großen Urechsen überhaupt? Schließlich sind sie seit vielen Millionen Jahren ausgestorben und kein Mensch hat sie je getroffen. Genau um diese Frage geht es im Buch Superbrain Comics: Auf den Spuren der Dinosaurier, in dem die Erforschung der Dinos Stück für Stück seit dem Jahr 1800 bis heute näher betrachtet wird.

Zyklopen, Drachen oder doch etwas ganz anderes?

Als die Menschen vor vielen Jahren auf die ersten merkwürdigen Knochenfunde stießen, die sie keinem auf der Erde wohnenden Lebewesen zuordnen konnten, stellten sie sich unter ihnen noch ziemlich abenteuerliche Fabelwesen vor. Elefantenskelette hielten sie für die Überreste von Zyklopen, auch Greife (=Fantasiewesen mit Adlerkopf, Löwenkörper, Schlangenschwanz und Flügeln), feuerspeiende Drachen oder Riesen kamen in ihren Vorstellungen über die Herkunft vor. Erst als um das Jahr 1800 viele Fossilien ihren Weg an die Oberfläche finden, kommt die Dinoforschung in Fahrt und viele Forscher machen sich an die Arbeit, die geheimnisvollen Funde näher zu untersuchen, ihren Ursprüngen auf den Grund zu gehen und die geheimnisvollen Wesen besser kennenzulernen.

Von diesem Zeitpunkt an geht die Forschungsreise rasant voran, denn neben Zufallsfunden wird jetzt auch gezielt nach Fossilien und Knochen gegraben. Ganze Skelette tauchen auf, die zusammengesetzt werden und ein immer präziseres Bild ergeben. Schnell wird klar, dass es neben Landbewohnern auch Wasserdinosaurier und große Flugechsen gegeben haben muss. Obwohl es viel zu entdecken gibt, ist die Konkurrenz zwischen den Dinoforschern groß und sie machen sich lieber gegenseitig das Leben schwer, als sich auszutauschen, ihre Funde zu vergleichen und ein gemeinsames Ziel zu verfolgen. Stattdessen werden lieber falsche Theorien verbreitet, Forschungsfelder zerstört oder die Gegner auf andere Art und Weise bei ihrer Arbeit sabotiert. Wie es insgesamt mit den Entdeckungen weitergeht, wie der Stand der Wissenschaft heute ist oder auch wie ein Dino zu seinem Namen kommt und viele andere Fakten erklärt MK Reed in seinem Comic, der alles andere als trocken eine Menge Wissen aus längst vergangenen Zeiten enthält.

Lebendige Geschichte

Oft werden Comics auch heute noch als weniger wertvolle Bücher angesehen und von vielen noch immer nicht als ernsthafte Literatur eingeordnet. Dabei können gerade viele Graphic Novels neben guten Geschichten auch noch künstlerisch überzeugen und haben einiges zu bieten. Auch für Kinder und Jugendliche, die vielleicht eher ungern lesen, können Comics und Graphic Novels eine gute Möglichkeit sein, mehr zu lesen. Kurze Texte, viele anschauliche Bilder und oft ein witziger Stil erhöhen die Motivation und können das Interesse an Büchern und am Lesen wecken.

Die Reihe „Superbrain Comics“ setzt an dieser Stelle an. Durch kurze Texthäppchen, fesselnde Illustrationen und verständliche Grafiken will sie Sachwissen und spannende Themen einfach erklären, was im Fall „Auf den Spuren der Dinosaurier“ auch gut gelungen ist. Fakten werden in eine Erzählung eingebaut und quasi nebenbei vermittelt, wobei viele witzige Fakten und Anekdoten aufgegriffen werden, die für zusätzlichen Spaß und Unterhaltung sorgen. Übersichtlichen Grafiken lässt sich entnehmen, welche Erdzeitalter es gab, wie Stammbäume zur Verwandtschaft der Dinos aufgestellt wurden oder auch wie sich die Kontinente der Erde langsam entwickelten.

Gestaltung und Umsetzung

Da in einem Comic Text und Bild auf einer Stufe stehen, spielen die Illustrationen eine bedeutende Rolle. Joe Flood ist es in seinen Zeichnungen gut gelungen, den Inhalt der Texte auf den Punkt zu bringen und Wissen in Bildform zu verpacken, sodass es anschaulich und leicht nachvollziehbar wird. Sein witziger Stil sorgt das ein oder andere Mal für Spaß und Unterhaltung während des Lesens.

Inhaltlich hat das Buch eine Menge Wissen zu bieten, wobei man an vielen Stellen merkt, dass das Original aus dem Englischen stammt und es sich um eine Übersetzung handelt, da die englische Forschung im Buch eine zentrale Rolle spielt und der Fokus sehr auf den dortigen Wissenschaftlern liegt. Da das Buch viel Sachwissen enthält, kommen natürlich auch einige Fremdwörter vor, die jedoch größtenteils im Glossar aufgegriffen und erklärt werden und daran zu erkennen sind, dass sie im Texz fett gedruckt sind.

Fazit

Ein gelungener Comic, der trockene Geschichte anschaulich und lebendig erklärt und durch viel Witz und Humor auch etwas lesefaulere Dinofans ab 9 Jahren überzeugen können wird!