Ein Plädoyer für einen wertschätzenden Umgang mit unserer Natur
Hast du schon mal einen Waldling gesehen? Nein? Dann schau bei deinem nächsten Waldspaziergang mal genau hin, denn die kleinen Wesen leben in uralten Wäldern auf der ganzen Welt. Sie haben eine große Leidenschaft: Die Natur. Außerdem sind die kleinen Waldlinge immer offen für neue Abenteuer. So auch Cori und Ylva, die es sich eines Tages in einem Baumwipfel bequem machen und sich vorstellen, wie es wohl wäre, wenn sie die Sprache der Tiere verstehen könnten. Aber das ist doch unmöglich. Oder?
Dachten Cori und Ylva zumindest, doch dann merken sie, dass sie sich auch ohne Worte mit den Tieren des Waldes verständigen können. So zeigt ihnen der Eichelhäher, wie er sich einen Wintervorrat anlegt. Beim anschließenden Verputzen leckerer Walderdbeeren beobachten sie zum ersten Mal, dass die Wolfsspinne ihre Kinder tatsächlich auf dem Rücken trägt. Der Eichelhäher und die Spinne folgen Cori und Ylva auf ihrem Weg durch den Wald und sie treffen noch viele andere Tiere, die sich ihnen auf ihre eigene Art und Weise mitteilen möchten. So rettet eine Krähe ihren Proviant, während die Waldlinge kurz darauf einem Regenwurm aus einer Pfütze helfen. Alle sind sie füreinander da, denn sie verstehen, was der andere braucht. Und am Ende wartet eine große Überraschung auf die Waldlinge.
„Und wenn wir mit dem Herzen hören und genau hinschauen, dann können wir uns sogar verstehen.“
Carina Wohlleben ist keine Unbekannte mehr auf dem Büchermarkt. Neben einigen Bilderbüchern rund um das Naturerleben hat sie auch schon viele Ratgeber über vegane Ernährung herausgebracht. Der Kern ihrer Arbeit besteht darin, bereits den Kleinsten die Schönheit und Bedeutung unserer Natur näherzubringen. Es ist ungemein wichtig, die Tiere und Pflanzen zu schützen, sie als Freunde anzusehen und ihnen wertschätzend zu begegnen.
Die Geschichte von den kleinen Waldlingen Cori und Ylva schafft es, einerseits eine liebevolle Waldatmosphäre zu schaffen, in der man gerne verweilt. Auf der anderen Seite betrachtet sie bekannte Tierarten aus einer anderen Perspektive. Es wird etwas genauer hingeschaut und im besten Fall die Angst vor eher skeptisch betrachteten Spinnen, Ratten und Krähen genommen. Die Verknüpfung von Fantasie und Realität schafft außerdem eine wunderbare Möglichkeit, um die Kinder zielgruppengerecht zu adressieren.
Besonders spannend sind die kurzen Steckbriefe zu den Tieren des Buches am Ende. Hier konnten Kinder ihre Fragen loswerden, die sie schon immer mal stellen wollten. Wer hätte gewusst, dass nicht alle Fäden in einem Spinnennetz klebrig sind, sondern die Wolfsspinne auf den senkrechten sowie in der Mitte wunderbar laufen kann? Oder dass die Zähne einer Ratte sogar Metall knacken können? Einige der hier zusammengestellten Fakten sind vermutlich auch den Großen noch unbekannt.
Die Illustrationen von Anita Schmidt fangen außerdem die beruhigende Stimmung des Waldes auf eine besondere Art und Weise ein. Es gibt auf den einzelnen Seiten viel zu entdecken, aber dennoch wirken sie nicht überladen. Man fühlt sich eher wie ein Beobachter von außen. Verweilen, genau hinschauen und verstehen - am besten fangen wir alle beim nächsten Waldspaziergang damit an.
Fazit
Ein Plädoyer für einen wertschätzenden Umgang mit unserer Natur. Wer weiß, vielleicht gibt es bald ja noch mehr Abenteuer mit den Waldlingen.
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