Elli kocht und backt

Das Elefantenmädchen Elli kocht und backt für ihr Leben gern. Mit dabei ist immer ihr Raupenfreund Rudi, aber auch die anderen Tiere des Waldes: Mausi, die Wichtel, der Waldmann und viele mehr. Ellis Welt ist bunt und voller Fantasie, hier ist alles möglich. Ganz und gar bodenständig sind dagegen ihre leckeren Gerichte, die in jeder noch so aufregenden Situation begeistern und die Gemüter beruhigen.

So hilft Elli dem kleinen Bübchen Toffelchen den Weg zu seiner Familie zu finden, lüftet das Geheimnis um eine spukende Fledermaus und rettet gemeinsam mit Rudi den Bienenstock. Wem die Kurzgeschichten gefallen, der kann sich direkt im Anschluss selbst an den Rezepten versuchen. Vorlesen und Ausprobieren wechseln sich in diesem Buch zuverlässig ab.

Mit Mausi, Schnucki und Mauli auf eine Reise in die Kindheit

Der eine oder die andere Erwachsene wird sich vermutlich in die Kindheit zurückversetzt fühlen, da sowohl die Illustrationen als auch die Kurzgeschichten, ja vor allem die Rezepte, ein Gefühl von Nostalgie aufkommen lassen. Die Gerichte sind bodenständig und ohne Schnickschnack versehen: Egal ob Pfannkuchen mit Apfelkompott, Tomatensuppe, Eiersalat oder Rosinenkekse - die meisten Zutaten wird vermutlich jeder gerade zuhause haben oder zumindest schnell auftreiben können. Vegetarier werden sich freuen, denn Fleisch spielt trotz der klassischen Note eine untergeordnete Rolle.

Die Sprache wird für viele Kinder vermutlich nicht immer leicht zu verstehen sein: „Bübchen“, „Schnabulieren“ oder „Krempe“ sind da nur ein paar Beispiele. Ein wenig aus der Zeit gefallen und im ersten Moment gewöhnungsbedürftig, aber nach den ersten Geschichten ist man mit dem Schreibstil warm geworden. Ob er die Kinder und Vorlesenden anspricht, ist Geschmackssache.

„Rudi, das Essen ist fertig.“

Klassisch ist neben der Sprache und den Gerichten leider auch die Rollenverteilung. So kommt Elli in der Regel im bunten Kleidchen, wahlweise mit Blumen, Pünktchen oder pinken Akzenten daher. Geschminkt ist sie eigentlich immer. Neben dem Kochen und Backen liebt sie es außerdem, zu nähen und zu stricken. Da hilft es auch nicht viel, dass Rudi sowohl das eine als auch das andere ebenfalls mal ausprobiert. Die Rolle als fürsorgliches und liebevolles Mütterchen hat Elli mehr als sicher: Putzen ist für sie eine Wohltat, schließlich blitzt und blinkt danach alles. Währenddessen darf Rudi im Garten spielen und wird später zum Essen gerufen. Ein bisschen weniger Klischees hätten es hier auch getan.

Trotz der überschaubaren Zutatenlisten und des geringen Aufwands ist bei den Rezepten in jedem Fall die Hilfe eines Erwachsenen gefragt. Hier und da wären kindgerechtere Mengenangaben oder Anweisungen schön gewesen, damit die jüngeren Kinder automatisch in den Koch- und Backprozess mit eingebunden werden. Darüber hinaus fehlen leider die Angaben, für wie viele Personen die Rezepte gedacht sind.

Fazit

Wer kulinarisch und literarisch gerne in Erinnerungen schwelgt und die eigenen Kinder und Enkel mit auf diese Reise nehmen möchte, wird sich über dieses fantasievolle Koch- und Backbuch freuen. Für andere ist es vermutlich zu klischeehaft und nostalgisch überfrachtet.