Das Handbuch der vergessenen Fertigkeiten

Es gibt vielfältige Gründe, warum Kinder heutzutage weniger häufig einen Stein über das Wasser flippen lassen als ein Brettspiel zu spielen oder auf dem Handy zu chatten. Auch die Elterngeneration ist schon weniger versiert im Knopf als die Großelterngeneration und schon immer gab es Befürchtungen, dass bestimmte Fertigkeiten einfach aussterben.

Trotzdem verbinden wir einige Tätigkeiten mit Heimeligkeit oder Nostalgie und sorgen damit immer wieder für ein Aufleben von vergessen geglaubten oder als altmodisch abgestempelten Kenntnissen.

Lust auf analoge Hobbies

In Das Handbuch der vergessenen Fertigkeiten werden 23 Beschäftigungsideen ganz genau erklärt und viele weitere Inspirationen für den Zeitvertreib gegeben. Die Fertigkeiten erstrecken sich von Dingen, die man gut auf Spaziergängen tun kann, wie den Umgang mit dem Kompass lernen oder eben Steine über das Wasser hüpfen lassen.

Ganz viele Vorschläge kann man aber auch gut im häuslichen Rahmen ausprobieren, wie zum Beispiel einen Apfelkuchen backen oder Gemüse einlegen oder sein Glück im Anbau von Tomaten und Kräutern suchen.

Sehr praktisch sind auch Kenntnisse im Nähen und den Platten am Fahrrad selbst reparieren. BriefträgerInnen werden sich auch sehr freuen, wenn man weiß, wie man einen Briefumschlag richtig beschriftet.

Die Vorschläge und Anleitungen werden immer von umfänglichen Informationen rund um die Thematik begleitet. So werden zum Beispiel erst alle notwendigen Dinge und fünf verschiedene Arten von Lagerfeuern gezeigt, bevor eine Art von Lagerfeuer detailliert beschrieben und illustriert wird.

Auch das Thema Fotografie wird etwas ausführlicher mit der Entwicklung der verschiedenen Kameras erläutert, worauf die Schritt-für-Schritt-Anleitung für eine Lochkamera folgt.

Die Auswahl der Fertigkeiten bietet eine bunte Mischung aus Aktivitäten für jede Jahreszeit und für draußen und drinnen, die man alleine und mit anderen zusammen ausprobieren kann.

Die Informationen rund um die verschiedenen Arten von Knoten oder Tomaten sind richtig interessant und machen Lust, sich einmal selbst auszuprobieren. Die Anleitungen sind übersichtlich und kleinschrittig, sodass es Kindern möglich sein sollte, eigenständig zum Erfolg zu gelangen. Und wenn nicht, macht es sicher auch Erwachsenen noch Freude, längst vergessene Kenntnisse aus dem Gedächtnis hervorzukramen oder gemeinsam mit dem Kind ganz Neues zu versuchen.

Sehr schön sind auch die zusätzlichen kurzen Vorschläge am Ende des Buches, die noch mehr Inspirationen zu den einzelnen Fertigkeiten bieten. Zum Beispiel könnte man, wenn man das Knöpfe annähen gemeistert hat, auch versuchen, ein Hemd zu bügeln oder einen Reißverschluss zu reparieren.

Die Illustrationen sind sehr hübsch und detailliert und unterstützen mit ihrer Farbgebung das nostalgische Flair dieses Buches.

Fazit

Kenntnisse, die früher notwendig waren, wie Socken stopfen oder Knoten knüpfen, werden in diesem hübschen und hochwertigen Sachbuch für Kinder genauso spannend präsentiert, wie Papierflieger basteln oder Münztricks lernen. Hier ist für jeden Spaß und vielerlei Können und Interesse etwas zu finden und klar verständlich vorgestellt. Damit ist es auch ein Sachbuch, das mitwächst und die Generationen verbindet.