Kroko und der Mond
- Bohem Press
- Erschienen: Mai 2007
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Schon wieder ein Monddieb! Das Symbol der kindlichen Nachtruhe gerät einmal mehr in die Fänge eines ganz besonderen Liebhabers.
Diesmal ist es Kroko, das Krokodil, das einfach nicht genug vom Mond bekommen kann und kurzerhand beschließt, den Mond einzufangen und in seinem Haus zu verstecken. Denn so kann Kroko den Mond endlich ganz aus der Nähe betrachten. Kroko ist glücklich! Aber leider nicht lange. Denn schon als er müde ist und schlafen gehen will, muss er erkennen, dass es mit dem Mond im Haus viel zu hell ist.
Als Kroko am nächsten Tag in die Stadt geht, trifft er auf den traurigen Wolf, denn dieser hat keinen Mond mehr zum Anheulen. In der Stadt laufen dem Krokodil beim Einkaufen Astronauten über den Weg, da sie ja jetzt nicht mehr zum Mond fliegen können. Und sogar seine liebste Freundin Pauline ist unglücklich, denn mit ihrem neuen Teleskop kann sie nun gar nicht mehr den Mond sehen. Kroko muss also erkennen, dass sein Freund wieder zurück an seinen Platz muss. Doch das ist gar nicht mehr so einfach, denn der Mond ist gewachsen. Nur mit großer Mühe gelingt es Kroko, ihn wieder am Himmel zu befestigen. Endlich kann er den guten alten Mond wieder voller Freude betrachten. "Aber das Allerschönste war, diese Freude mit allen zu teilen!".
Die leicht überspitzte, aber aus Kindersicht betrachtet beileibe nicht abwegige Phantasie, macht den Charme dieses Bilderbuches aus. Während in vielen ";Mond-Klau-Geschichten" nur tierische Protagonisten agieren und unter dem fehlenden Himmelsplaneten leiden müssen, werden in dieser Geschichte auch Menschen in ";Mitleidenschaft" gezogen. Der spanische Autor und Illustrator macht dann kurzerhand die Raumfahrt arbeitslos. Dennoch behält Urberuaga den Ernst der Lage im Blick und schwenkt gleich darauf auf Krokos beste Freundin Pauline und damit auf die Kernbotschaft des Buches zurück. Die traurige Pauline - als beste Freundin von Kroko - verankert das Buch sehr gezielt am Thema Freundschaft. Denn nun macht sich Kroko Gedanken und beschließt, den Mond wieder freizugeben. Dabei lässt es sich Urberuaga nicht nehmen, auf die nicht immer ganz reibungslose oder unbeschwerliche Möglichkeit des Wiedergutmachens hinzuweisen. Er lässt Kroko nur mit einiger Anstrengung sein ";zunehmendes Problem" wieder loswerden.
Satte Farben und ein Mond, der inmitten der teils lichtarmen Umgebung besonders hell erstrahlt, dabei aber mit seinen gelb-orangen Farbtönen eher den wärmenden Eindruck einer Sonne hinterlässt, zeichnen die Illustrationen aus. Kroko ist dabei mit seiner grasgrünen Erscheinung etwas deutlicher herausgearbeitet und läßt teils mit fröhlicher, teils mit bedrückter Mine deutlich seine Stimmungslage erkennen. Zwei kleine Frösche sind seine unscheinbaren aber aufmerksamen Begleiter. Schade nur, dass gerade Pauline am Ende nur schwer auszumachen ist, wenn Sie gemeinsam mit Kroko und dem Wolf den Mond betrachtet.
Fazit:
";Kroko und der Mond" ist eine leichtgängige und amüsante Bilderbuchgeschichte, die Kindern zeigt, dass die Freude natürlich gleich doppelt groß ist, wenn man schöne Dinge mit anderen teilen kann und dass es eben auch mal Dinge gibt, die allen gehören - der Mond sowieso!
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