Bluey und Co erleben spannende Abenteuer, in denen sich sowohl Kinder als auch Eltern an mehr als nur einer Stelle wiederfinden!
Eine australische Kinderserie erobert seit einiger Zeit auch die hiesigen Bildschirme. Von welcher Serie die Rede ist, wissen wahrscheinlich vor allem Eltern mit jüngeren Kindern, denn die abwechslungsreichen Episoden rund um die sechsjährige Hundedame und ihre Familie richten sich an Kinder ab 3 Jahren. Spätestens jetzt wird wahrscheinlich klar sein, dass es sich nur um „Bluey“ handeln kann, denn die kleine Blue Heeler Hündin lebt mit ihrer Schwester und ihren Eltern in Australien. Konnte man Bluey bisher vorwiegend im TV begegnen, gibt es mit „Bluey: 5-Minuten-Geschichten“ nun auch einen Sammelband, in dem man Familie Heeler in ihrem Alltag begleiten kann.
Ab in den Pool oder lieber auf einen Besuch zu Oma?
An Sommertagen gibt es für Kinder oft nichts Schöneres als einen Tag am Pool. Auch Bluey und Bingo sind sofort Feuer und Flamme, als Papa vorschlägt, Onkel Struts zu besuchen. Denn dort gibt es einen tollen Pool, der auf jeden Fall viel spannender ist als Mamas Aufgaben - denn Zähne putzen, Badezeug einpacken und eincremen machen nun mal wirklich gar keinen Spaß! Zum Glück ist Papa auch der Meinung und so geht es ohne Mama los. Dass Mama vielleicht doch Recht hat, merken die drei dann ziemlich schnell…
Gut, dass man für einen Besuch bei Oma nichts einpacken muss und somit auch nichts vergessen kann, denn dort gibt es alles, was man braucht. Noch spannender wird es, wenn auch die beiden kleinen Cousinen Muffin und Socks zu Besuch sind und alle zusammen mit Oma Scharade spielen!
Richtig langweilig kann es hingegen sein, wenn man mit Mum alleine zuhause ist und die gerade dabei ist, die Toilette zu reparieren. Was soll Bingo nur mit ihrer ganzen Zeit anfangen? Zum Glück kommt Dad bald nach Hause und gibt Bingo ein Problem, welches sich gar nicht so einfach lösen lässt…
Für ein anderes Problem gibt es so schnell leider auch keine Lösung, denn das Haus von Familie Heeler ist an einigen Stellen reparaturbedürftig. Auf geht es zusammen zum Baumarkt, wobei das kaputte Stück Dachrinne dann zwar im Gegensatz zum tollen Pizzaofen nur zweitrangig ist, wo es aber vor allem für Bluey und Bingo viel zu entdecken gibt. Dort findet zunächst jede der beiden einen fleißigen Gartenzwerg-Ehemann, bevor es ans Bauen eines eigenen „Häuschens“ geht.
Wie viel Fantasie Bluey auch in anderen Bereichen hat, zeigt sich dann in der Schule, denn ihre Schreibmaschine ist verschwunden. Doch dann findet sie mit ihrer Lehrerin Calypso eine Lösung, mit der sie ihr Schreibgerät nie wieder verlieren kann.
Zu guter Letzt ist Mum wieder gefragt, als Bluey sich gegenüber ihrer jüngeren Schwester beweisen will und zeigen möchte, wie viel besser sie bereits im Hangeln ist. Mum erzählt daraufhin die Geschichte, als Bluey ein Baby war und sie sich wie in einem Wettlauf mit Judos Mum fühlte, welche der Töchter wohl als erstes Laufen würde und sie letztendlich verstehen musste, wie doof das Vergleichen in vielen Bereichen ist.
Familienalltag wie man ihn kennt
Auch wenn es die Serie „Bluey“ erst seit Ende 2018 gibt, hat sie sich in schnellem Tempo über die ganze Welt verbreitet. In über 140 Ländern kann man inzwischen den Familienalltag bei Familie Heeler verfolgen, wovon es mittlerweile 3 Staffeln mit insgesamt 147 Folgen gibt. Genügend Material also, um Bluey auch in Buchform herauszubringen. Auch die Geschichten im Buch sind wie die TV-Folgen relativ kurz, nicht umsonst trägt das Buch den Titel „5-Minuten-Geschichten“, was gut zur Aufmerksamkeitsspanne der Zielgruppe passt, die mit 3 Jahren angegeben ist.
Die einzelnen Storys umfassen dabei jeweils 24 Seiten, von denen die farbenfrohen Bilder, die man aus der Serie kennt, einen großen Teil des Raums ausfüllen. Viele kleine Details laden zum genauen Betrachten ein und treffen den Geschmack der kleinen Zuhörer. Kurze Sätze in einfacher Sprache sorgen dafür, dass sie sich von den kleinen Bilderbuchbetrachtern gut verstehen lassen.
Durch die alltagsnahen Themen finden sich die Kinder in den Geschichten schnell wieder und es fällt ihnen nicht schwer, sich in die Charaktere hineinzuversetzen. Auch für die erwachsenen Vorleser gibt es so einiges zu schmunzeln, denn typische Themen wie „meine Wassermelone ist viel röter als deine“ oder das Baby-Wettrennen, das den nervigen Wettstreit zunächst zwischen Eltern und später auch durch Kinder aufgreift, wer denn nun schneller, größer oder auch stärker ist, kennt wahrscheinlich jeder und man erkennt sich in vielen Punkten wieder.
Dass die Serie auch von Kritikern gelobt wird, ist kein Wunder, was einerseits daran liegt, dass der Alltag so realistisch dargestellt wird, andererseits aber auch daran, dass eine gleichberechtigte Elternschaft vorgelebt wird, bei der beide Eltern berufstätig sind oder auch die Mutter mal die Toilette repariert. Auch der Umgang mit den Kindern ist verständnisvoll und auf Augenhöhe. Bluey und Bingo werden mit ihren Gefühlen ernst genommen und stoßen bei ihren Eltern auf Verständnis, wobei gleichzeitig Themen wie Sonnenschutz oder Zähneputzen erledigt werden müssen, die schließlich auch gesundheitsrelevant sind.
Schön wäre am Anfang noch eine kleine Übersicht der Charaktere gewesen, sodass auch Bluey-Neulinge sich direkt zurechtfinden können und nicht erst im Laufe der Geschichte oder mithilfe des Internets herausfinden müssen, wer wie mit wem in Beziehung steht oder wie alt die verschiedenen Figuren etwa sind.
Fazit
Eine gelungene Umsetzung von Animation zum Buch, bei der alle Bluey-Liebhaber auf ihre Kosten kommen sollten. Die kurzen Geschichten passen zur Aufmerksamkeitsspanne der kleinen Zuhörerinnen und Zuhörer, wobei vor allem die vielen bunten Bilder ins Auge stechen, auf denen es viel zu entdecken gibt.
, cbj
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