So wird Geschichte erlebbar
Obwohl Hernán Cortés immer davon träumte, fremde Welten zu erobern, hätte er mit Sicherheit nicht gedacht, dass ihm das eines Tages tatsächlich gelingen würde. Und doch walten im noch unbekannten Mittelamerika die Azteken ihres Alltags, bringen blutige Opfergaben dar, bauen Mais an und führen Tauschhandel. Nie hätten sie es für möglich gehalten, dass ihre Welt eines Tages zusammenbrechen könnte – und dass der Feind von dem weiten Ozean kommen würde, der für sie stets unüberwindbar war ...
„Vor allem aber ist dies die Geschichte einer atemberaubenden untergegangenen Hochkultur, hochkomplex und grausam, wunderschön und schrecklich zugleich – die verschwundene Welt der Azteken.“
Für viele sind die Azteken für ihre Menschenopfer bekannt, für ihre Grausamkeit gegenüber anderen Völkern, die sie versklavten, denen gegenüber sie hohe Abgaben forderten und die sie rücksichtslos verfolgten, wenn diese nicht kooperierten. Die andere Seite dieses mächtigsten aller Völker im 15. und 16 Jahrhundert ist aber die einer reichen Kultur und blühenden Wissenschaft. Die Azteken waren neugierig auf ihre Umwelt, bauten prächtige Tempel und Pyramiden und verehrten beeindruckende Gottheiten.
Das, was die Spanier schließlich dazu brachte, die Azteken zu unterwerfen, war das Versprechen auf Gold. Allen voran Hernán Cortés war geradezu davon besessen, ein Abenteuer zu erleben und Land zu erobern. Für seinen Traum war er durchaus bereit, sich Feinde zu machen. Doch schließlich schaffte er es 1519 Richtung mexikanisches Festland zu segeln. Von hier aus schlug er sich durch dichten Dschungel, überredete verschiedene Völker, sich ihm anzuschließen, um die verhassten Azteken endgültig niederzuringen, und kam im selben Jahr in der aztekischen Hauptstadt Tenochtitlán an. Zu dieser Zeit regierte der bekannteste aller Aztekenherrscher: Montezuma.
Den Rest der Geschichte sollte sich jeder selbst durchlesen. Es ist eine Erzählung von blutiger Barbarei, unglaublichen Zufällen und mitreißenden Abenteuern. Fast kann man es nicht glauben, dass diese dramatischen Ereignisse tatsächlich geschehen sind. Doch die Zeugnisse sind bis heute sichtbar – nicht zuletzt in Form einer der größten Metropolen der heutigen Zeit auf einstigem Aztekengebiet: Mexiko-Stadt.
Wie ein Abenteuerroman
Dominic Sandbrook wird nicht müde, immer neue historische Ereignisse hervorzuholen und kindgerecht aufzubereiten – Gott sei Dank! Auch „Der Untergang der Azteken“ liest sich erneut wie ein Abenteuerroman, sodass man sich immer wieder daran erinnern muss, dass dies keine Fiktion ist, sondern Realität. Daher ist das Buch nicht nur historisch Interessierten zu empfehlen, sondern allen, die spannende Geschichten mögen.
Für alle, die mit dem Autor bisher noch nichts anfangen können, sei dieses Buch als Einstieg nahegelegt. Dieses gehört zu den besten aus seiner Reihe „Weltgeschichten“ – ob es nun an der sowieso unglaublichen und grausamen Verkettung des geschichtlichen Ablaufs liegt, sei dahingestellt. Dennoch sollte das erzählerische Talent des Autors nicht verschwiegen werden. Die Spannung ist jedenfalls groß, welchem historischen Ereignis sich Sandbrook als nächstes widmen wird.
Fazit
Die Eroberung des aztekischen Reichs durch die Spanier mag kein glorreicher Moment gewesen sein, allemal aber ein spannender. Dominic Sandbrook macht Geschichte erlebbar und zugänglich für jedes Alter.
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