Wo die wilden Tiere leben
- Die Gestalten Verlag
- Erschienen: März 2024
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Illustrationen von Nathalie Ouederni; Hardcover, 48 Seiten
ISBN: 9783967047738
Kleine Expedition in die wilde Welt der Tiere
Auf der Erde gibt es viele unterschiedliche Lebensräume, manche von ihnen artenreich, andere so lebensfeindlich, dass nur Spezialisten darin überleben können. Manch ein Lebensraum ist bedroht und muss geschützt werden, um die in ihm lebenden Tiere und Pflanzen zu bewahren. Eine kleine, aber feine Auswahl findet sich in diesem Sachbuch für Kinder ab 8 Jahren.
„Auf geht’s! Lasst uns gemeinsam die enorme Vielfalt dieser Welt entdecken.“
Den Beginn macht eine große Weltkarte auf einer Doppelseite, auf der gezeigt wird, wo die 15 Lebensräume zu finden sind, die im Folgenden vorgestellt werden. Als erstes wird der Grand Canyon im Westen der USA besucht. Ein kleiner Infotext erklärt, dass dieser über viele Millionen Jahre hinweg durch den Colorado River geschaffen wurde. Zu den Tieren, die hier überleben können, gehören der Kojote, der Kalifornische Kondor, das Kaibabhörnchen und der Graufuchs, die ebenfalls mit einem kleinen Informationstext beschrieben werden. Diese Texte hätten aber etwas ausführlicher sein können.
Es folgen weitere Doppelseiten, etwa zum Kahuzi-Biega-Nationalpark in der Demokratischen Republik Kongo, wo sehr umfassend die darin lebenden Östlichen Flachlandgorillas vorgestellt werden. Besonders spannend ist auch der Rote Strand in China, der tatsächlich durch die Strand-Sode im Herbst rot leuchtet. Hier finden über 260 Vogelarten ganzjährig oder temporär ein Zuhause.
Kein Anspruch auf Vollständigkeit
Auf diese Weise werden mehr oder weniger ausführlich unterschiedliche „Lebensräume“ präsentiert. Dabei setzt die Autorin eher weniger einen Anspruch auf (fachliche) Vollständigkeit. Über den Begriff „Lebensraum“ kann man in dem Zusammenhang streiten, aber zumindest ist die Auswahl spannend und beschränkt sich nicht nur auf allgemein bekannte Orte wie die Arktis oder die Sahara. Die Artenvielfalt ist meist jedoch sehr dürftig vertreten. Einerseits wird Artenvielfalt wirklich verdeutlicht, indem explizite Arten wie das Kaibabhörnchen oder der Rußsegler genannt werden, dann wiederum wird aber beispielsweise nur die „Robbe“ erwähnt – zur Verdeutlichung: ganze 7 verschiedene Robben-Arten kann man in und um die Arktis finden.
Enttäuschend kommt auch der heimische Schwarzwald weg, dessen Fauna sich in dem Buch auf das Hinterwäldler Rind und das Schwarzwälder Kaltblut beschränkt. Dabei hat der Schwarzwald viele interessante, wilde Tiere zu bieten. Dazu muss man aber sagen, dass dies der einzige Ausreißer ist, der an Informationen mangelt.
Die Illustrationen hat Nathalie Ouederni beigesteuert. Die Seiten sind großflächig bunt und mit reichen Abbildungen versehen. Es gibt viel zu betrachten, aber eher wenig zu entdecken. Manche Abbildungen wiederholen sich. Dennoch macht es Spaß, die Seiten zu erkunden. Die Bilder an sich sind je nach Tier mal mehr, mal weniger gelungen: Brillenpinguin, Giraffe und Flamingos etwa passen sehr gut in das Konzept, andere wiederum wie Graufuchs, Gorilla oder Polarwolf sind fast schon gruselig im Gesichtsausdruck. Mehr Einheitlichkeit hätte den Gesamteindruck deutlich verbessert.
Fazit
Mit diesem Buch taucht man in unterschiedliche Lebensräume ein und entdeckt die Artenvielfalt, die darin lebt. Nicht ganz ausgereift, ist es doch eine kleine Expedition in die wilde Welt der Tiere.
Mia Cassany, Die Gestalten Verlag
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