Sex: Mit nackten Tatsachen durch unsere Kulturgeschichte

Waren die Menschen früher wirklich so verklemmt und wussten nichts über Sex? Welche Rolle spielen Gesetze, religiöse und politische Gedanken in Bezug auf Dinge, die uns im Umgang mit Sex völlig normal erscheinen? Dieses Sachbuch geht nicht auf Biologie oder herkömmliche Sexualaufklärung ein, sondern viel weiter. Die Autorin zeigt, wie sich unser Denken und Handeln im Laufe der Zeit verändert hat und welche Ursachen dafür verantwortlich sind. Hierzu beginnt sie schon mit den Steinzeitmenschen, erläutert, warum es hier wichtig ist, wer mit wem Sex hat, und zeichnet ein genaues Bild dieses Begriffes und seiner Bedeutung in der europäischen Geschichte. Dabei räumt sie mit Mythen und Vorurteilen auf.

Unser Denken über Sex befindet sich immer im Wandel

Autorin Elin Hägg zeigt auf, dass sich unser Denken und unser Umgang mit Sex immer im Wandel befinden und dies auch völlig normal ist. Die Erklärungen dazu sind absolut verständlich und einleuchtend formuliert. Das Ganze lässt sich flüssig, ohne Belehrungen, unnötige Fachbegriffe oder komplizierte Sachverhalte, lesen. Die Illustrationen sind bunt und authentisch angefertigt, sie passen zur jeweiligen Thematik und lockern das Erklärte nochmal zusätzlich auf. Ob das Buch wirklich schon für elfjährige Kinder geeignet ist, ist fraglich. Es wird doch schon einiges an Wissen vorausgesetzt, denn diese sind wahrscheinlich noch zu jung, um die gesellschaftlichen Aspekte, verfestigte Rollenerwartungen zu dieser Thematik zu kennen und zu durchdringen.

Fazit

Voller nackter Tatsachen, aber immer absolut angenehm erzählt, gelingt es der Autorin einen Überblick über die Geschichte der Sexualität im Laufe der Zeit zu zeichnen. Tabus gibt es dabei nicht und das ist auch gut so!