Ein Tag in der Stadt mit Anna und Max

Ein ganz schön ereignisreicher Tag steht den beiden Kindern Anna und Max bevor. Wir dürfen mit unseren Kindern in gewisser Weise aktiv dabei sein und haben nachher ganz bestimmt noch jede Menge zu erzählen.

Die jungen Zuhörer erleben, unterteilt in kleine Kurzgeschichten, einen ganzen Tag mit den Kindern Anna und Max. Nach dem Aufstehen müssen die zunächst mit ihrer Mutter durch die Stadt zum Kindergarten. Mittags werden Anna und Max wieder abgeholt und es geht an einer Baustelle vorbei zum Wochenmarkt, wo noch etwas für das Mittagessen eingekauft wird. Am Nachmittag besuchen Anna und Max Oma und Opa im Kleingarten. Auf dem Rückweg nach Hause möchten die Kinder noch unbedingt am Streichelzoo vorbei. Das Fischfutter dürfen sie auch nicht vergessen. Dann können sie endlich Papa vom Bahnhof abholen, bevor die beiden Kinder schließlich nach einem ereignisreichen Tag müde ins Bett fallen.

Im Vordergrund der kleinen Alltagsepisoden, die Uschi Knobeloch erzählt, stehen zunächst die sehr sympathisch gestalteten Illustrationen von Klaus Puth. Da geht es bunt, freundlich und lebhaft zu. Es gibt richtig viel zu entdecken und dennoch bleibt bei aller Detailfülle insgesamt die Übersicht gewahrt. Die Stationen, die im Bild festgehalten werden sind gut und mit Bedacht ausgewählt. Sie können schon von den meisten Kindern nachvollzogen werden. Das ist entscheidend, da Kinder sehr schnell einen Vergleich zu ihrem eigenen Alltag herstellen können und darüber angeregt werden, selber zu berichten.

Auf je einer Doppelseite wird die einzelne Tagesstation präsentiert. Dabei nimmt das Bildmotiv gut zwei Drittel der Fläche ein. Die leicht verständlichen Geschichten greifen dabei auch immer konkrete Situationen im Bild auf. Sinnvoll finden so Text und Bild zueinander. Kinder werden motiviert, aufmerksam der Geschichte zu folgen und gleichzeitig ihre Entdeckungen aktiv am Bild ";anzuwenden". Dieser Aspekt wird noch deutlicher verstärkt, denn mit einem durchgängigen Suchspiel werden Beobachtungsgabe und Aufmerksamkeit gefordert. Anna und Max haben jeder ein Lieblingsstofftier. Anna ein Nilpferd und Max einen Teddy. Diese werden auf den Bildern immer gut versteckt und die Kinder werden mit gezielten Fragen aufgefordert, nach ihnen zu suchen. Das macht natürlich jede Menge Spaß, ist dabei manchmal sogar ganz schön kniffelig, aber immer lösbar.

Zum Ende des Buches finden sich noch gezielte Fragen zum Inhalt des Buches. Uschi Knobelich liefert hier Erwachsenen Anregungen, auch nach dem Vorlesen noch weiter gemeinsam mit den Kindern den erlebten Inhalten zu begegnen und auch darüber in den Dialog zu treten.

Fazit:

Es ist für kleine Kinder wichtig, auch in Bilderbüchern ihren eigenen Alltag reflektieren zu können. Das unterstützt nicht nur das generelle Verständnis, sondern fördert auch einen aktiven Sprachgebrauch. Wenn es dabei auch noch so unterhaltsam zugeht wie bei Anna und Max, macht es natürlich besonders viel Spaß. Die einzelnen Episoden erhalten Zusammenhalt durch textliche Überleitungen und durch ein einfaches Bilder-Suchspiel. ";Ein Tag in der Stadt mit Anna und Max" ist auch für den Einsatz im Kindergarten gut geeignet.

Stefanie Eckmann-Schmechta