Dinny wo bist du?

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Kinderbuch Couch
84%1001

Kinderbuch-Couch Rezension vonApr 2007

Idee

Ein Kleinkinderkrimi mit Happyend in der Welt der Dinosaurier. Als Einstieg in die Welt der Urtiere gut geeignet. Klappen und Gucklöcher steigern die Neugier und erwecken die Tiere zum Leben.

Bilder

Die niedlichen Illustrationen tragen diese Geschichte. Sie sind so kindgerecht verspielt, dass der sehr spannende Inhalt harmonisiert wird.

Text

Gut verständlicher, altersgerechter Text. Die Verwendung von urzeitlichen Bezeichnungen macht die Geschichte beinahe authentisch.

Ab dem zarten Alter von 3 Jahren werden die mystischen Dinosaurier immer interessanter für Kinder. Noch ist es etwas schwierig sich in diese Welt mit den komplizierten Namen, die es irgendwann mal gab, hineinzudenken. Mit Geschichten wie ";Dinny wo bist du?" ist der Zugang aber spielend leicht und spannend dazu...

Das Entenschnabeldinosaurierpaar Dino und Dina lebte vor hundert Millionen Jahren am Rande des Urmeeres. Die friedliche Futtersuche unter den Pflanzenfressern wird jäh gestört als Pluto, der Fleisch fressende Tyrannosaurier auftaucht. Mit seiner stattlichen Erscheinung schlägt er alle in die Flucht. Dino und Dinas Reise führt sie zu einem grünen Farnwald am Fluss. Dort fühlen sie sich sicher und schon bald liegen fünf Eier in einem Nest im warmen Ufersand. Kurz darauf schlüpft der kleine Dinny. Die Eltern sind stolz und glücklich, der kleine Nachfolger neugierig.

Als sich die Dinoeltern eines Tages kurz vom Nest entfernen, um Futter zu besorgen, schleichen sich zwei Eierräuber an das Nest heran. Dinny kann gerade noch entwischen, aber die Eier fallen in die Hände der Räubersaurier. Dino beschließt den Räubern zu folgen, Dina bricht auf, um Ihren Dinny zu suchen. Dinny hat sich indessen verlaufen und findet den Weg nicht mehr nach Hause. Die Schildkröte kann nicht helfen, aber der Flugsaurier folgert, dass der kleine Saurier in der Paradiesvogelbucht geboren sein muss. Der freundliche Flugsaurier fliegt voraus, aber Dinny kann nicht Schritt halten. Glücklicherweise weiß Dinny nun wo er wohnt, so dass die Riesenechse Nana den verzweifelten kleinen Ausreißer nach Hause bringen kann.

Währenddessen ist sein Vater Dino den Duftspuren der Eierräuber gefolgt und hat sie aufgespürt. Diese beteuern lediglich im Auftrag des schrecklichen Pluto gehandelt zu haben und als dieser auch noch am Horizont erscheint, sind alle Angst und Bange. In letzter Minute entdeckt Dino das Versteck der Eier, schnappt sie und läuft so schnell er kann nach Hause. Alle sind froh, dass sie wieder beisammen sind. Der ";große" Dinny verspricht von nun an immer auf seine kleinen Geschwister gut aufzupassen und Mama und Papa versprechen, die Kinder nie mehr alleine zu lassen.

Bilderbuch untypisch, beginnt die Geschichte zunächst mit einer Bedrohung. Der wirklich Angst einflössende Fleisch fressende Saurier hat Hunger und verfolgt mit gefletschten Zähnen seine Pflanzen fressenden Artgenossen, um sie zu vertilgen. Das Saurierpaar Dino und Dina rennt um ihr Leben.... Als dann alles wieder geregelt zu sein scheint, der kleine Dinny verspielt herumtollt, werden die Geschwister-Eier gestohlen und sollen vom bösen Pluto zu Omelett verarbeitet werden. Eigentlich ein sehr harter Einstieg für Kleinkinder in das Thema Dinosaurier. Aber aufgrund der harmonischen Gestaltung und des formvollendeten Happyends, empfinden Kinder die Geschichte einfach nur als spannend. Und mal ehrlich: Sachbücher über Dinosaurier sind nicht gerade zurückhaltend bei der Darstellung von Kämpfen und gefletschten Zähnen. Dann ist es doch angenehm, wenn das Thema Fleisch- gegen Pflanzenfresser in so verspielte Bilder gepackt wird und dadurch ganz harmlos daherkommt.

Alles hat seinen Platz in dieser Geschichte. Die Bösen sind ekelig und gucken grimmig. Die Guten sind niedlich und lächeln viel. Der sympathische Hauptdarsteller Dinny, mal frech mal kleinlaut, ist zu keiner Zeit wirklich in Gefahr. Die Familie hält zusammen und das Verbrechen wird aufgedeckt. Nach einem gekonnt platzierten Spannungsbogen, fällt am Ende kaum auf, dass dieser Kinderkrimi sich vor hundert Millionen Jahren zugetragen hat.

Harmonische Illustrationen, mit realistisch nachempfundenen Saurierdarstellungen und kleine Randdarsteller, wie glubschäugig dreinschauende Käfer oder freundlich beobachtende Schnecken begleiten die Geschichte. Zahlreiche Gucklöcher ermöglichen eine Art Durchblick auf die folgenden Seiten und erlauben den Schlauen eine Voraussage der Geschehnisse. Hinter den, leider nicht sonderlich stabilen, Klappen verbergen sich manchmal mimische Feinheiten und manchmal einfach nur kleine Hinweise. Häufig werden die Klappen auch großformatig für die Darstellung von Bewegung genutzt. Kinder können so aktiv einsteigen und bei der Suche nach Dinny oder den Eiern helfen.

Hilfreich, wenn auch schwer auszusprechen, sind die lateinischen Bezeichnungen der Tiere. Die heißen nämlich nicht Moritz oder Sophie sondern ";Arco, der Archäopteryx" oder ";Pteranodon, der Flugsaurier" Und das ist gut so, denn Kinder lernen in Windeseile diese komplizierten Begriffe und begreifen auch, dass diese Bezeichnungen in eine andere Zeit gehören und gar nichts mit der Welt, die wir heute kennen, zu tun hat.

Fazit:

Ein Kleinkinderkrimi in der Welt der Dinos. Als erste Annäherung an das Thema Dinosaurier bestens geeignet.

Gabriele Jansen


Dinny wo bist du?

Ursel Scheffler, Ravensburger

Dinny wo bist du?

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