Warum schmeckt das Meer nach Salz?
- arsEdition
- Erschienen: März 2007
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[ab 9 Jahren]
";Müssen Fische trinken?" Dieses und 74 andere Naturphänomene werden in einem Frage- und Antwortspiel gelöst. Im Vordergrund steht bei diesem Sachbuch eindeutig die theoretische Wissensvermittlung, die jedoch, aufgrund ihres Rätselcharakters, auch mit spielerischen Elementen aufwarten kann.
";Warum schmeckt das Meer nach Salz" ist ein Sachbuch, welches nicht in einzelne Kapitel aufgeteilt ist. Insgesamt gibt es 75 bunt gemischte Fragen zum Thema Natur. Zu den einzelnen Fragen stehen dem Leser je drei Antwortmöglichkeiten zur Verfügung, aber nur eine davon ist richtig. Auf der Rückseite findet man dann die richtige Antwort, die noch durch weiterführende Sachinformationen ergänzt wird.
Die hier behandelten Fragen zur Natur sind immer an den Erfahrungsbereich des jungen Lesers gebunden und beziehen sich so hervorragend auf seinen Alltag, denn wer kennt nicht die Frage ";Warum muss man Zähne putzen?". Und eine der falschen Antworten, die dem jungen Leser ein Lächeln entlocken könnte, wird wohl folgende sein: ";Der Schimmel kommt aufs Brot, weil altes Brot an Pferde verfüttert wird und gerade Schimmel dieses schimmelige Brot brauchen, um immer Schimmel zu bleiben."
Dieses Sachbuch erscheint mir aufgrund seiner kindgerechten Fragestellungen gelungen; im Hinblick auf seinen Aufbau jedoch finde ich es eher unspektakulär. Die Autorin Friederike Wilhelmi hat die alltäglichen Fragen unserer Kleinen in dieses Buch auf eine interessante Weise aufgegriffen. Doch trifft dies nicht mehr zu, wenn man das Buch komplett und eigenständig durchlesen möchte. Immer wieder werden auf eine Frage drei Antwortmöglichkeiten gegeben, von denen eine die richtige ist. Sicherlich bindet man so den Rätselspass der Leser mit ein, jedoch wirkt dieses Sachbuch durch die ständige Wiederholung eintönig. Aus diesem Grund scheint es mir eher ein Buch, das nach einem spielerischen Einsatz verlangt. Entweder wenn sich ";akut die Frage stellt" oder als eine Art Quiz - etwa zu Hause oder auch in der Schule.
";Warum schmeckt das Meer nach Salz?" ist auf jeden Fall kein Sachbuch, das nur dem kleinen Forscher unter den Kindern dient, denn es werden einfache aber für Kinder oftmals unerklärliche Sachverhalte so erläutert, dass es jeder nachvollziehen kann. Ein kleinerer Makel dabei sind die Fachbegriffe. Trotz der am Leserhorizont orientieren Erläuterungen konnte die Autorin nicht ganz darauf verzichten. Das eigentliche Problem dabei ist aber eine fehlende Erklärung dieser Fachbegriffe, dies macht eine gewisse Unterstützung durch Eltern oder Lehrer notwendig.
Kontrovers diskutieren ließe sich außerdem der Lerneffekt durch die drei vorgegebenen Antworten. Sie erscheinen, trotz ihres manchmal amüsanten Inhalts, oft zu ausführlich. So besteht die Gefahr, dass die eine oder andere plausibel erscheinende Antwort - denn die ist neben der richtigen immer auch im Fragen-Trio anzutreffen - im Gedächtnis haften bleibt.
Dies ist auch ein Aspekt, weshalb sich dieses Buch besonders gut zum Lesen mit zumindest einer weiteren Person eignet. Denn der Lese- und Rätselspass lässt sich sicherlich um ein vielfaches steigern, wenn man gemeinsam die Sinnhaftigkeit der zur Wahl stehenden Antworten diskutieren kann.
Sehr gelungen erscheinen die farbenfrohen Karrikaturen von Eule und Fuchs, die ja bekanntermaßen für ";Wissen" stehen. Sowohl Eule als auch Fuchs werden in immer wieder neuen Zusammenhängen zeichnerisch aufgegriffen. Dies lockert das eintönige Grundgerüst des Buches etwas auf.
Fazit:
Dieses Kindersachbuch bietet eine ausführliche Wissensvermittlung, die sich aber trotzdem mit alltagstauglichen Themen beschäftigt. Die Fragen sind sehr treffend ausgewählt, jedoch wirken die Antworten teilweise etwas wissenschaftlich und können den jungen Leser verwirren, falls er sich die falsche Antwort von den drei Möglichkeiten einprägt. Grundsätzlich trägt immer eine augenscheinlich falsche Antwort dazu bei, die reine Wissensvermittlung mit Spaß zu verbinden. Die ";kleinen Forscher" unter den Lesern, die vieles hinterfragen, werden die komplexen sachlichen Informationen und die gewisse Eigenständigkeit bei der Suche nach Lösungen mögen. Wer jedoch lieber im Team forscht,
wird das Buch auf Dauer eintönig finden, wenn die nötige Unterstützung durch Lesepartner fehlt.
Friederike Wilhelmi, arsEdition
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