Zisch, Blubber, Schleim

Wem es beim Experimentieren gar nicht laut genug knallen kann, bei wem Schleim keinen Ekel sondern Faszination auslöst und wer unsere Umwelt am liebsten ganz im Detail untersuchen und verstehen möchte, ist bei „Zisch Blubber Schleim“ genau richtig. Neben einigen richtig fiesen Projekten, die man aufgrund ihres üblen Geruchs lieber draußen machen sollte oder bei denen man durch ihre hohe Explosivität besser mindestens drei Meter Abstand hält, gibt es auch einige ziemlich leckere Ideen, bei denen man sich am Ende über Schokobananen oder auch selbstgemachte Butter freuen kann. Neugierig geworden? Dann kann es gemeinsam mit Dr. Schlimmer und seinem Assistenten „Schleim“ sofort losgehen, denn auch die beiden können sich nichts Schöneres als zischendes Geblubber, Blitze oder explosive Mischungen vorstellen!

Kunterbunte Küchenchemie mit überraschenden Effekten

Im ersten Kapitel „Brodel Blubb“ geht es direkt mit Schleim, Schimmel und Gummi-Eiern los. Neben zwei Schleimrezepten mit besonderen Eigenschaften gibt es auch noch eine Schaumkanone, Knetseife oder ein Bioplastik-Monster zu entdecken. Im nächsten Abschnitt „Zisch Päng“ geht es hoch her: Eine Streichholzrakete und eine Brausepulverrakete werden „gezündet“. Außerdem zeigen eine Backpulverbombe und explosive Bohnen, was sie drauf haben. In „Zack Wow“ geht es etwas physikalischer weiter. Der „unmögliche Becher“ lässt sich nicht vollschenken, denn das Wasser fließt zuvor durch den Strohhalm unten wieder hinaus und auch die Wasserschleuder zeigt, dass es manchmal möglich ist, einen vollen Eimer Wasser kopfüber zu halten, ohne dass auch nur ein Tropfen verloren geht. „Lecker schmecker“ hält, was es verspricht. Im Sonnen-Backofen werden Marshmallows auf Schokokeksen geschmolzen oder es werden selbst Glibber-Würmer zubereitet, die aus Fruchtgummi bestehen. Zum Abschluss wird noch ein wenig gezaubert. Neben  geheimen Schatzkarten, deren Schrift erst durch Bügeln sichtbar wird, wird auch buntes Wasser „gestapelt“ oder ein umgedrehtes Glas gefüllt, ohne es zu berühren.

Experimente für kleine Chemiker

In der Regel wird Chemie erst in der Mittelstufe unterrichtet, dabei gibt es auch für jüngere Kinder schon eine Menge an spannenden Experimenten, die sich leicht durchführen lassen und Naturwissenschaften anschaulich erklären. In „Zisch Blubber Schleim“ finden sich 45 Experimente, die sich an Kinder ab 8 Jahren richten und sich ohne Vorkenntnisse oder spezielle Utensilien durchführen lassen. Da sich die meisten Materialien in einem normal ausgestatteten Haushalt befinden, kann fast jedes Projekt spontan durchgeführt werden. Zu den häufig genutzten Zutaten gehören beispielsweise Essig und Speisestärke, auch Backpulver, Öl oder leere Gläser werden häufig benötigt.

Damit nichts passieren kann, wenn Backpulver-Bomben hochgehen oder die Brausepulver-Rakete abhebt, gibt es zu Beginn des Buches eine Seite mit allgemeinen Sicherheitshinweisen sowohl für Erwachsene als auch für die jungen Experimentierer. Sicherheitssymbole in den Anleitungen zeigen zudem an, ob etwas giftig ist, eine Schutzbrille getragen werden muss oder ein Erwachsener anwesend sein sollte. Zusätzlich finden sich hinter dem Ausrufezeichen zusätzliche Warnhinweise, die über die gängigen Hinweise hinausgehen.

Die einzelnen Buchseiten sind immer ähnlich aufgebaut und erinnern etwas an ein Kochrezept. Nach der Überschrift und einer kurzen Einleitung gibt es unter „Das brauchst du“ die Zutatenliste, in der sich alle benötigten Materialien befinden. Anschließend geht es mit einer schrittweisen Anleitung weiter. Zu jedem Abschnitt gibt es zusätzlich eine anschauliche Skizze oder ein Foto, auf dem nachvollzogen werden kann, was gemacht werden muss. Oft gibt es am Ende noch ein Zusatzexperiment, in dem es noch einen Schritt weiter geht oder Abwandlungen vorgeschlagen werden. Zu jedem Projekt gehört auch ein Kasten mit dem Titel „Erklärung“. Hier wird kindgerecht und in leicht verständlicher Sprache erklärt, welche physikalischen oder chemischen Prozesse der Versuch beinhaltete und worauf sich der jeweilige Effekt zurückführen lässt. Unter „Zusatzwissen“ folgen teilweise noch Ergänzungen oder andere Beispiele aus der Natur, in denen sich der jeweilige Effekt auch beobachten lässt.

Einfach und effektvoll

Sowohl die Auswahl der Experimente als auch das Schwierigkeitsniveau der Durchführungen sind gut auf das Alter der Zielgruppe zugeschnitten, sodass schnell Erfolgserlebnisse erzielt werden können und das Interesse an Naturwissenschaften geweckt wird. Die witzigen Illustrationen von Dr. Schlimmer und seinem Assistenten Schleim sind witzig und lockern das Buch gut auf. Genaues Lesen, Abmessen und auch das Arbeiten nach Anleitung werden ganz nebenbei geübt, wobei der Spaß im Vordergrund steht. Durch die abwechslungsreichen Ideen ist für jeden etwas dabei. Zwar richtet sich das Buch an Kinder ab 8 Jahren, doch eignen sich viele Experimente auch schon für jüngere Kinder, wenn sie von einem Erwachsenen unterstützt werden. Durch die gut bebilderten Anleitungen fällt es nicht schwer, die einzelnen Schritte nachzuvollziehen und durchzuführen. Etwas schade ist, dass nicht bei jeder Anleitung ein Foto des fertigen Ergebnisses dabei ist, da man sich somit im Vorhinein nicht immer vorstellen kann, wie das Resultat am Ende aussehen soll, was gerade für Kinder hilfreich ist.

Fazit

Ein gelungenes und abwechslungsreiches Buch für erste spannende Experimente, die durch überraschende Ergebnisse verblüffen und neben Spaß ganz nebenbei auch erstes Wissen über Physik und Chemie vermitteln!