Heute nicht

Manchmal läufts einfach nicht und es geht gefühlt alles schief. Da fallen die Sachen aus der Tasche oder die Eiskugel aus der Waffel. Manchmal hat man große Angst oder große Unlust etwas zu tun. Manchmal vermisst man etwas oder jemanden ganz doll und manchmal kann man vor lauter Gedanken gar nicht schlafen. So geht es den Tieren in dem kleinen Bilderbuch Heute nicht – Doch vielleicht morgen?

Mit ganz kurzen, gereimten Sätzen und äußerst ausdrucksstarken Illustrationen erzählen Timon Meyer und Julian Meyer von Gefühlen, die jeden einmal plagen. Auch schon kleine Kinder. Ängste, Sorgen, Langeweile, Abgeschlagenheit - Bär, Panda und Krokodil hängen durch und sehen ganz bedrückt aus, sodass man wirklich Mitleid mit ihnen haben muss und sich auch selbst in solchen Situationen wiedererkennen kann. Dann denkt man auch ganz schnell, dass diese Stimmung „für immer!!!“ anhalten und „nie besser!!!“ werden wird.

Gefühlsstarke Tiere

Wie der zweite Teil des Titels schon andeutet, gibt es Hoffnung. Ein neuer Tag – ein neuer Anfang. Denn da kann ein frischer Ortswechsel für Wunder und gute Laune sorgen. Da werden die Bilder bunter und die Gesichter der Tiere lebendiger und lustiger. Am nächsten Tag kann man neuen Mut schöpfen, sich mit Freund*innen treffen, mal so richtig entspannen oder wichtige Gespräche führen. Da tummeln sich die Tiere zusammen auf einer Seite und genießen den Augenblick und die gute Zeit.

Vor allem dieser Zeitaspekt ist hier sehr schön getroffen. Schlechtere Tage können sich ewig ziehen und manchmal kein Ende finden. Man kann sich dann gar nicht vorstellen, dass es jemals wieder besser wird, weil man so tief in seinem Gefühlssumpf versunken ist.

Und doch – immer wieder – kann eine Ablenkung um die Ecke biegen, können Freunde für Abwechslung und schöne Momente sorgen und gemeinsame Stunden das Leben wieder leichter erscheinen lassen. Die unterschiedlichen Gemütsregungen sind in diesem kleinen Bilderbuch besonders gut gelungen: Das erst vom Vermissensschmerz sehr traurige Pandaherz wird wieder ganz fröhlich, als zusammen gesungen wird und am Ende schaut der kleine Panda ganz glücklich inmitten seiner Freunde zurück.

Die etwas einfachen Reime werden hier von den lebendigen Illustrationen in den Schatten gestellt. Während alle Tiere in der ersten Hälfte des Buches mit ganz unterschiedlichen Emotionen zu kämpfen haben, die überaus sichtbar und sehr verständlich schwer zu ertragen sind, sind die Mundwinkel der Tiere ab der zweiten Hälfte durchweg nach oben gerichtet und die Stimmung gelöster. Hier erscheinen die dunkeln, schweren, ewigen Stunden plötzlich ganz weit weg und wie eine ferne Erinnerung.

Diese einfache Message können schon kleinere Kinder hier ganz von alleine erkennen.

Fazit

Die kleinen Tiere aus diesem süßen Bilderbuch durchleben anstrengende Zeiten, die jeder schon einmal erlebt hat und beleuchten die Hoffnung und die positive Aussicht auf fröhlichere Zeiten. Ein tolles Buch über Gefühle und die Ewigkeit.