Ein Mitmach-Buch für kleine Drachenjäger, bei dem es mehr als nur einen Drachen zu finden gibt
Drachen? Wer glaubt denn schon an Drachen… Schließlich weiß doch jeder, dass es keine Drachen gibt, erst recht nicht in diesem Buch. Wobei, sind das unter der Garderobe nicht die Zehennägel eines Drachen? Mit samt seinen Klauen? Und im Kamin? Sind das nicht vielleicht Funken, die ein Drache beim Feuerspucken verursacht? Doch eigentlich ist nicht nur der Kamin seltsam. Auch das Loch in der Wand wirft Fragen auf, genauso wie die Sauerei im Badezimmer, wo nicht nur zwei Augen aus der Kloschüssel schauen, sondern auch eine Schwanzspitze aus dem Spülkasten ragt. Und ist das kurze Zeit später nicht ein ganzer Drachenschwanz, der quer durch das Spielzimmer reicht? Auch in der Küche geht es seltsam zu, alles ist voller Rauch, und sind das nicht die Hörner eines Drachen, dessen langer Körper längs auf der Arbeitsplatte liegt? Auch im Treppenhaus und auf dem Tisch sowie aus der Dachbodenluke sieht man eine Schwanzspitze blitzen, wobei es doch eigentlich gar keine Drachen gibt…
Genau genommen gibt es im Buch auch wirklich keine Drachen, denn es gibt ganz genau einen einzigen Drachen! Und eben dieser Drache hat alle seine Freunde im Spalt in der Mitte des Buches verloren. Kannst du ihm helfen, damit es endlich wieder (viele) Drachen in diesem Buch gibt?
Mitmach-Buch für kleine Drachenjäger
Jedes Kind weiß, dass es eigentlich keine Drachen gibt. Doch so vehement wie das Thema im Buch verneint wird, kann an dieser Behauptung irgendetwas nicht stimmen, schon gar nicht, wenn es auf jeder Seite Spuren der feuerspeienden Fabelwesen gibt. Donna Lambo-Weidner lädt mit ihrer Geschichte zum Mitmachen und genauen Hinschauen ein, was einerseits durch die direkte Ansprachen wie „Siehst du? Gibt es hier Drachen? Nö.“ oder „Funken? Du siehst Funken? Ach, die! Da sind nur ein paar Funken aus dem Kamin gesprungen. Passiert schnell, wenn man unvorsichtig ist.“ und andererseits durch konkrete Aufgaben wie das Buch zu schütteln, geschieht.
Das Buch selbst richtet sich an Kinder ab 4 Jahren, was auch gut passen kann, wenn sich die kleinen Bilderbuchbetrachter gerne auf Geschichten einlassen und es ihnen leicht fällt, sich in die Handlung hineinziehen zu lassen. Gerade die direkte Ansprache, die vielen rhetorischen Fragen und Widerlegungen des Offensichtlichen können auch dazu führen, dass die Kinder den Humor der Geschichte nicht verstehen und die Story dann entsprechend befremdlich wirkt und nicht funktioniert.
Kindliche Bilder mit vielen Details
Auch der Stil der Illustrationen hängt stark vom Geschmack der Betrachter ab, erinnern die Bilder auf den ersten Blick doch von ihrer Art her an Buntstiftzeichnungen von Kindern. Zwar gibt es viele Details zum Entdecken, doch geht einiges durch die vielen unruhigen Buntstiftlinien verloren. Gerade Kindern fällt es eher schwer, die teils recht einfachen Bilder zu erkennen und zu verstehen, wie sie in Beziehung zum Text stehen.
Fazit
Von der Idee her ein interessantes Buch, das sich jedoch eher für Kinder eignet, die gerne in fantasievolle Geschichten tauchen und sich von der Handlung mitziehen lassen. Vor allem die eher kindlichen Bilder erschweren teilweise das Hineinversetzen in die Szenen, da sie für Kinder oft nicht auf den ersten Blick zu erfassen sind.
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