Danny, der Weltmeister
- Penguin Junior
- Erschienen: März 2023
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übersetzt von Sabine Ludwig und Emma Ludwig; Illustrationen von Quentin Blake; Hardcover, 208 Seiten
ISBN: 9783328301622
Dannys fantastische Idee
Danny hätte nie gedacht, dass sein Vater ein Geheimnis vor ihm haben könnte. Doch als dieser eines Nachts verschwindet, hat Danny es verdient, endlich die Wahrheit zu erfahren. Und diese schockiert ihn anfangs, fasziniert ihn aber auch. Ob sein Vater ihn darin einweisen wird?
„Mit der Zeit wirst du lernen, dass kein Vater perfekt ist. Erwachsene sind komplizierte Wesen, voller Eigenarten und Geheimnisse.“
Danny und sein Vater haben nicht viel: Sie leben in einem kleinen Wohnwagen umgeben von wenigen Hektar Land, auf der eine heruntergekommene, aber funktionsfähige Tankstelle steht, die sie betreiben. Ihr Leben ist einfach und bescheiden, doch die beiden sind glücklich. Danny vergöttert seinen Vater – da weiß er aber noch nichts von dessen Geheimnis.
Eines Nachts wird Danny plötzlich wach und findet sich alleine im Wohnwagen wieder; sein Vater ist verschwunden. Verzweifelt sucht Danny ihn, doch erst zum Morgengrauen taucht er wieder auf. Danny ist überglücklich, seinen Vater zurückzuhaben. Doch wo ist er die ganze Nacht gewesen? Schließlich bleibt dem Vater nichts anderes übrig, als mit seinem Geheimnis rauszurücken: Er war wildern.
Das Wildern ist schon lange eine beliebte Freizeitbeschäftigung von Dannys Familie. Denn um das kleine Grundstück liegen die Ländereien des reichen Victor Hazell, und dort leben hunderte schmackhafte Fasane. Hazell möchte natürlich nicht, dass seine Fasane gewildert werden, weshalb er Wildhüter in seinem Wald stationiert hat, die mit den Wilderern ein Katz-und-Maus-Spiel betreiben. Doch diesmal geht Hazell einen Schritt zu weit, woraus Dannys Vater gerade so mit einem blauen Auge hervorgeht. Er möchte es seinem Erzfeind unbedingt heimzahlen – und da hat Danny eine zündende Idee …
Gewöhnungsbedürftig, aber mit Dahls typischer Handschrift
Danny, der Weltmeister gehört wohl zu den eher unbekannten Geschichten vom Kinderbuch-Meister Roald Dahl. Das könnte auch mit der Grundhandlung zu tun haben – schließlich ist Dannys Vater ein Wilderer. Was erstmal bei den meisten Leserinnen und Lesern auf Ablehnung stoßen wird, sollte aber durchaus aus anderen Blickwinkeln betrachtet werden. Zum einen stammt die Geschichte aus den 1970ern, wo die hobbymäßige Jagd beliebter gewesen sein wird, zum anderen hat diese in Großbritannien einen anderen Stellenwert.
So begleitet man also Danny und seinen Vater auf eine Wilderei, wobei Roald Dahls unverkennbare Phantasie in den Kleinigkeiten zu finden ist: etwa darin, wie die Fasane möglichst leise gejagt werden, um die Wildhüter nicht auf sich aufmerksam zu machen. Daneben ist die Geschichte aber nicht sonderlich spektakulär, sondern einfach angenehm zu lesen. Mit Quentin Blakes Illustrationen hat man schließlich ein weiteres Werk aus Roald Dahls Feder vor sich, die man schlichtweg von anderen Kinderbuchklassikern unterscheiden kann – denn der Humor des Autors ist allgegenwärtig.
Fazit
Nicht unbedingt das beste Werk von Roald Dahl, aber unverwechselbar sein Schaffen. Ein angenehm zu lesendes Buch, das Spaß macht, aber hinter seinen bekannteren Brüdern und Schwestern zurückbleibt.
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