Das große Glück in den kleinen Dingen

Mila langweilt sich. Sie sitzt allein in ihrem Zimmer und hätte so gerne Gesellschaft. Traurig malt sie mit dem Finger ein Männlein auf die Fensterscheibe und fragt es, ob es mit ihr spielen würde. Und tatsächlich: Das Männlein löst sich von der Fensterscheibe und stellt sich Mila als Ben vor. Ben schlägt Mila vor, mit ihr loszuziehen, um das große Glück in kleinen Dingen zu finden. Zuerst etwas skeptisch folgt Mila Ben und tatsächlich: Sie findet in den Sonnenstrahlen, die ihr die Haut wärmen und in der Nase kitzeln ein kleines Glück. Als es am Tag darauf regnet, scheint das Glück weit weg – aber Ben zeigt Mila, dass auch im Regen Glück wohnt. Nach und nach beginnt Mila zu begreifen, dass in ganz vielen Dingen Glück zu finden ist – und all das das große Glück ausmacht.

Gut nachvollziehbar

Es ist eine einfache, aber sehr eingängige Geschichte, die Anja Kieffer hier ihrem Publikum präsentiert. Mit schönen Beispielen animiert sie über ihre kleine Heldin Mila die Kinder, sich selbst Gedanken über Glück zu machen. Was empfinden wir als Glücksmoment? Wer diese Frage beantworten kann, ist der Lösung des Rätsels, was denn überhaupt Glück bedeutet, eindeutig ein Stück näher. Dank der einfachen und gut nachvollziehbaren Erklärung des kleinen Männchens Ben fällt es den Kindern nicht schwer, zusammen mit Mila und Ben auf Entdeckungsreise zu gehen. Und es entsteht eine echte Wohlfühlatmosphäre, selbst ein trüber Regentag entpuppt sich als ein guter Moment, das Glück in all den Dingen rundherum zu entdecken. Die Kinder werden die Einladung des Bilderbuchs, selber nach den Glücksmomenten zu suchen, gerne annehmen und plötzlich ein Auge für kleine, schöne Dinge haben.

Liebenswerte Zeichnungen

Einen wichtigen Beitrag zum positiven Empfinden beim Betrachten des Bilderbuchs leisten die Illustrationen von Andrea Hebrock. Es gelingt der Illustratorin, Mila all die Facetten von Gefühlen aufs Gesicht zu zaubern. Ob es nun Langeweile ist, Genuss, Staunen oder schiere Lebensfreude: All das spiegelt sich auf dem kleinen Gesicht wider. Und auch das Figürchen Ben verströmt eine angenehme Heiterkeit und so kann sich der unscheinbare kleine Held sehr schnell in die Herzen der Kinder katapultieren. Dass die Bilder farbenfroh und mit viel Details ausgestattet sind, die es zu entdecken gilt, lässt die Kinder beim Betrachten durchaus bei den Bildern verweilen und animiert dazu, gar selber kleine Geschichten in die Bilder hineinzuinterpretieren.

Fazit

Dieses Bilderbuch ist eine Anleitung zum Glücklichsein, die einfach nur auf kleinen Impulsen basiert und mit farbenfrohen Illustrationen verwöhnt. Es hat das Potenzial zu einem Lieblingsbuch zu avancieren, das man auch als Erwachsener immer mal wieder gerne zur Hand nimmt.