Ein Osterhase für Mia
- CalmeMara Verlag
- Erschienen: Februar 2023
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Illustrationen von Anne Voges; Hardcover, 36 Seiten
ISBN: 9783948877286
Man erkennt sich wieder
Nichts wünscht sich Mia sehnlicher als ein eigenes Kaninchen. Aber damit beißt sie bei ihren Eltern auf Granit. Sie haben allerlei Bedenken und vertrösten Mia auf irgendwann, wenn die Familie in einem Haus mit Garten wohnt. Mia ist frustriert und kann sich schon denken, dass ihre Eltern ihr einen Plüschhasen als Ersatz ins Osternest setzen werden. Als ob das ein Ersatz sein könnte. Doch noch während Mia Trübsal bläst, findet sie ein kleines Häschen, das sich im Zaun verfangen hat. Vorsichtig löst Mia das Tier aus der Falle und nimmt den Hasen mit aufs Zimmer. Zunächst scheint es, als könnte Mia ihren neuen Freund erfolgreich vor den Eltern verstecken. Doch dann geht es dem Hasen schlechter und Mia muss ihren Eltern alles beichten. Sie bringen den Hasen zum Tierschutzhof, wo er mit anderen Kaninchen Freundschaft schließen kann.
Wunderbar aufgefangen
Wer mag nicht zurückdenken in seine Kindheit, in der er sich so sehr ein Haustier wünschte, das aber aufgrund verschiedener Faktoren ein Wunsch bleiben musste? Genau diese Erinnerungen kommen hoch beim Bilderbuch Ein Osterhase für Mia. Die Geschichte ist so wunderbar direkt umgesetzt, die Gefühle von Mia so gut aufgefangen, dass man sich unvermittelt wiedererkennt. Das zeigt, wie nahe sich die Autorin an den Gefühlen der Kinder bewegt und wie gut sie die Wünsche, Hoffnungen, heimlichen Aktionen und die Erleichterung, wenn das Geheimnis auffliegt, eingefangen hat. Mit einer liebevollen Art geht Sandra Niermeyer mit der Diskrepanz zwischen dem Bedürfnis der Kinder und der Vernunft der Erwachsenen um. Sie zeigt auch einen Weg auf, die Wünsche unter einen Hut zu bringen und dem Kind verständlich zu machen, dass die Bedürfnisse der Tiere eine ganz große Rolle spielen.
Sehr schön gezeichnet
Es ist aber nicht nur die Autorin Sandra Niermeyer, die hinter dem Gelingen dieses kleinen Bilderbuchs steht. Auch die Illustratorin Anne Voges hat ganze Arbeit geleistet. Ihre Bilder sind detailreich und liebevoll gezeichnet, sie nutzt das Bilderbuch auch, um ein neues Familienbild mit Eltern unterschiedlicher Hautfarbe zu etablieren. Mia ist eine sympathische kleine Protagonistin, der man auf den Bildern ihre Gefühlsregungen wunderbar ansieht. Das verleiht der ganzen Geschichte viel Authentizität und nimmt die kleinen Betrachterinnen und Betrachter mit ins Geschehen hinein.
Fazit
Ein Osterhase für Mia ist nicht nur ein bezauberndes Bilderbuch, es ist auch eine gute Grundlage dafür, über die Verantwortung für ein Haustier zu sprechen und mögliche Varianten aufzuzeigen, Tierliebe zu leben.
Sandra Niermeyer, CalmeMara Verlag
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