Ein entscheidendes Spiel
Julian ist einer, der oft nur zuschaut. Eher zaghaft veranlagt, ziemlich ungeschickt und unter epileptischen Anfällen leidend, hat er aber etwas gefunden, das ihn begeistert: Wörter … und Anisa.
„Anisa hat viel mehr als nur einen Satz. Sie ist so viel mehr. Sie ist ein Wirbelwind, der durch den Wacholderpark fegt.“
Anisa ist sehr aktiv, aufgeweckt und spielt meist mit den Jungs Fußball. Sie und Diego sind die besten Fußballspieler im Wacholderpark und ziehen auch sonst häufig gemeinsam durch die Gegend. Diego jedoch ist nicht so freundlich wie Anisa und hat es auf Julian abgesehen. Als Diego wieder einmal Julian herumschubst und ihn beleidigt, setzt Anisa sich für ihn ein und es kommt zu einer Wette mit Diego, die sich Anisa nicht so gut überlegt hat: Julian und sie müssen gegen Diego und einen Freund im Fußball spielen gewinnen. Da Julian weder Kraft noch Koordination besitzt, hat er bis zum großen Showdown noch eine Menge Training nötig. Er schafft es, einen schon in die Jahre gekommenen Profi als Trainer zu gewinnen. Doch wird das ausreichen?
Füreinander da sein
Julians Erkrankung hat einen nachhaltigen Einfluss auf sein Leben. Er muss vorsichtig sein und seine Anfälle sind unvorhersehbar und häufig für alle offensichtlich. Sie machen ihn zum Außenseiter und Beobachter, der doch auch gerne mit dazugehören möchte. Die Freundschaft zu Anisa stellt ihn in den Mittelpunkt seines Lebens. Er nimmt teil, traut sich was und bekommt endlich auch Unterstützung und freundlich-positives Feedback.
Der liebenswerte Trainer Herr Wong und der stinkig-unverschämte Hausmeister Herr Jeschke sind fabelhafte Nebendarsteller, die extra Spannung in diese einfühlsame Freundschaftsgeschichte bringen.
Besonders hervorzuheben ist hier eine Szene, in der Julian beweist, dass sich auch ruhige und vermeintlich schwache für andere einsetzten können. Während des Unterrichts wird Anisa, deren Familie aus Bali kommt, vom Lehrer mit Unterstellungen rassistisch beleidigt. Julian traut sich, diese Verletzung verständlich und einsichtig in Worte zu fassen, sodass auch der Lehrer seinen Fehler einsehen und berichtigen kann.
Übersichtliche Kapitel, viele Absätze, kurze Sätze, eindrückliche Illustrationen und eine gut lesbare Schriftart machen das Buch perfekt für Leseanfänger und solche, denen das Lesen noch etwas schwerfällt.
Fazit
Julian und Anisa und das Wunder vom Wacholderpark erzählt einerealistische Geschichte mit grundlegender Bedeutung. Jeder braucht manchmal jemanden, der sich für ihn einsetzt. Courage und Unterstützung haben weitreichende Auswirkungen und finden in diesem nur zu empfehlenden Kinderbuch wunderbare Vorbilder.
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