Probier‘s mal mit Gemütlichkeit
Lotta freut sich auf einen Tag, wo sie einfach nur im Gras liegen kann. Doch ihre Freunde haben anderes im Sinn – und so kommen nach und nach Tiere an und wollen etwas von ihr. Lotta lässt sich jedoch nicht aus der Ruhe bringen, und so lassen sich ihre Freunde anstecken und legen sich zu ihr ins Gras. Doch weswegen sind sie eigentlich hergekommen?
„Lotta gähnte genüsslich und sagte: Ach, morgen.“
Was gibt es Schöneres, als einfach im Gras zu faulenzen und sich die Sonne auf den Bauch scheinen zu lassen? Das denkt auch das Murmeltier Lotta – bis das Erdhörnchen Fred auftaucht und irgendwas von ihr will. Sie waren doch eigentlich verabredet, zusammen zum See zu gehen? Doch Lotta will nicht. Sie möchte viel lieber im Gras liegen und entspannen. Fred findet das merkwürdig; schließlich ist heute ein besonderer Tag. Doch dann legt er sich zu Lotta und muss auch zugeben, dass dieser Tag sich hervorragend dazu eignet, einfach mal nichts zu tun.
Nach und nach kommen weitere Tiere: der Moschusochse Henri wollte eigentlich von Fred sein Fell gebürstet haben. Doch dieser entgegnet: „Ach, später, später“, und Lotta erneut: „Morgen“. Dann kommt der Adler Frida, doch Henri seufzt gemütlich: „Wann anders!“. Mittlerweile füllt sich die Wiese ordentlich, bis schlussendlich ganze zehn Tiere dort liegen, die alle ihren Spruch zum Besten geben: „irgendwann“, „in Kürze“ oder „ganz baahaald“. Doch was war denn nun heute für ein besonderer Tag? Erst der Elch Ole weiß Bewegung in die Runde zu bringen ...
Nur kein Stress
Diese gemütliche Geschichte stammt aus der Feder von Luisa Schauenberg, die bereits in einem anderen Kinderbuch einen Frosch das Schwimmen lehrte. In kurzen, prägnanten Sätzen macht ihre tierische Protagonistin in ihrem neuen Buch jedoch einfach mal nichts. Positiv hervorzuheben ist dabei, dass sie sich nicht an Reimen versucht, sondern klare, niedliche Sätze formuliert. Allzu oft stößt man auf Kinderbücher, die in Reimen geschrieben sind – leider meist mehr schlecht als recht.
Die beste Entscheidung war jedoch, für dieses Buch die Illustratorin Susan Batori zu gewinnen. Ihre Spezialität ist es, Tieren Gesichtsausdrücke zu verleihen, die genau zu der Situation passen: zum Beispiel im Kinderbuch Wo ist das Klopapier? Auch hier passt dieses Talent hervorragend: Die Tiere liegen bräsig im Gras und frönen ihrer Faulheit. Es ist lustig anzusehen, wie die Wiese immer voller wird, weil jedes Mal ein Tier dazukommt. Dass alle einen eigenen Spruch zum Besten geben, macht es nochmal witziger.
Die Message dieses Buches kommt leider weniger rüber. Geht es nun darum, einfach mal faul zu sein und sich gehen zu lassen? Oder dass man sich nicht stressen lassen sollte? Für ein Kinderbuch ist das eher weniger interessant als die Geschichte an sich und schließlich, was denn nun für ein besonderer Tag ist. Das wird dann auch am Ende aufgeklärt, jedoch ein bisschen dürftig.
Fazit
Ein sehr witziges Kinderbuch zum Vorlesen und Betrachten, das vor allem durch seine Illustrationen besticht. Die Geschichte hat nicht viel Tiefgang – muss sie aber auch nicht haben. Hier steht der Witz im Vordergrund.
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