Erster Eindruck: Reizüberflutung
Was muss eine Fliege tun, wenn sie Hunger hat? Richtig! Brummend und summend hin und her fliegen, bis sie etwas gefunden hat – zum Beispiel eine Erdbeertorte! Doch zu ihrem Pech sind die Menschen schnell genervt von dem kleinen Insekt, und so muss sie bald um ihr Leben fliegen. Wo könnte sie doch noch etwas zu fressen finden?
„In einem Garten summt und brummt, die kleine Fliege, dick und rund. Lässt sich gleiten, ganz gemächlich – doch knurrt ihr Magen unerträglich.“
Als Fliege hat man es wahrlich nicht leicht: Ständig ist man in Gefahr – dabei will doch einfach nur der Hunger gestillt werden. Verlockungen gibt es genug: so etwa eine süße Erdbeertorte, die zum Naschen einlädt. Wenn da nicht der menschliche Besitzer wäre, der es gar nicht mag, wenn eine dicke Fliege sich an der Torte gütlich tut. Die Fliegenklatsche ist schnell zur Hand – doch die Fliege hat nochmal Glück gehabt und kann sich retten.
Allerdings knurrt der Magen noch immer und die Suche nach Fressen gestaltet sich nicht nur schwierig, sondern auch gefährlich: Ob Frosch oder Spinne, auch andere Tiere haben Hunger – und ausgerechnet eine dicke Fliege verspricht einen leckeren Snack!
Kann die Fliege endlich etwas zu fressen finden, bevor sie selbst gefressen wird?
Überzeugt nicht ganz
Fliegen gehören mit Sicherheit nicht zu den Lieblingstieren vieler Menschen; dabei wollen die kleinen Insekten selbst nur überleben und etwas zu fressen finden. Einen kleinen Ausschnitt aus dem Alltag einer Fliege bietet das Bilderbuch Bärenbrummerhunger – Warum Fliegen es nicht so einfach haben. Ausgestattet mit einer Fliegerbrille, einem roten Schal und einer Fliegermütze ist sie durchaus niedlich anzusehen. Ihr Abenteuer führt sie schließlich zu Willi, einem Hund, und dort hat sie endlich die zündende Idee, wie sie doch noch an etwas Essbares kommt. Findige LeserInnen werden mit Sicherheit schon eine Idee haben – mir persönlich hat sie nicht so gefallen; vielleicht trifft dies aber nur nicht ganz meinen Humor.
Dennoch ist die Geschichte nett konzipiert und dynamisch geschrieben. Die Texte sind im Reimformat formuliert, was leider nicht immer für ein angenehmes Lesen sorgt. Warum der Trend in Kinderbüchern vermehrt zu Gedichten und Reimen geht, erschließt sich mir nicht immer. Hier hätte darauf zugunsten von mehr Schreibfreiheit verzichtet werden können.
Die Illustrationen von Larisa Lauber sind sehr grell und leuchtend. Blättert man durch die Seiten, ergibt sich geradezu eine Reizüberflutung, die nicht angenehm ist. Auch die Darstellung des Frosches mit Taucherbrille und Schnorchel sowie der Spinne mit modischer violetter Frisur und Lidstrich passen nicht wirklich ins Konzept. Hier wäre weniger mehr gewesen.
Fazit
Eine Vorlesegeschichte, die durchaus niedlich ist, aber nicht vollends überzeugt. Vor allem die Illustrationen sind einfach zu viel und zu grell.
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