Der finstere Plan des Professor Murdo
- Ravensburger
- Erschienen: November 2006
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James Bond trifft McGyver!
Folgen wir Zara, Ben und Sam auf ihrer abenteuerlichen Expedition in den hohen Norden. Mit diesem Kinderbuch erwartet uns ein Krimi, der Kinderherzen höher schlagen lässt. Voller Einfallsreichtum, Originalität und mit einer gehörigen Portion Mut nehmen uns die drei Hauptpersonen mit auf eine spannende Reise, die auf 311 Seiten kaum langweilig wird und immer wieder überrascht.
Sam, in trauriger Erwartung dessen, was ihm bevorstand – nämlich die langweiligsten Ferien die man sich vorstellen kann – hätte niemals zu hoffen gewagt, dass seine Urlaubspläne eine solche Wendung nehmen würden: Statt nach Reading zu Tante Roberta darf Sam mit Professor Ampersand, dem ehemaligen Prof seiner Eltern, dessen Nichte Zara und Neffen Ben nach Edinburgh reisen. Sam findet sich schließlich in einem Erfinderhaushalt wieder, in dem man nichts von althergebrachten Haushaltsgeräten, Fahrzeugen oder Einrichtungsgegenständen hält. Das werden die Ferien seines Lebens, weiß der Junge, als er die eigenwillige Mischung zwischen Laboratorium und Wohnhaus betritt.
Die Geschichte nimmt für alle Beteiligten deutlich an Fahrt zu, als der Gastgeber mitsamt fünf seiner Kollegen entführt wird. Sam macht sich sogleich mit Ben und Zara auf den Weg in den hohen Norden, um die Professoren zu retten und dem unheinlichen Professor Murdo das Handwerk zu legen.
Die drei Kinder begeben sich damit auf eine gefährliche Reise in das ewige Eis und müssen dabei nicht nur einmal ihren Mut unter Beweis stellen. Angefangen mit der Reise in einer riesigen Untergrundbahn, weiter mit der Fahrt in einem Schneemobil, bis hin zu einer Tauchfahrt mit einem alten russischen U-Boot, gelangen die drei Nachwuchsagenten an ihr Ziel. Dort gelingt es ihnen tatsächlich, nicht nur die sechs Professoren, sondern auch ein gefangen gehaltenes Mädchen zu befreien und den gefährlichen Professor Murdo daran zu hindern, doch tatsächlich die gesamte Menschheit auszurotten.
Schon mit dem Prolog, der stark an die Eingangssequenz eines James Bond-Films erinnert, stehen wir mitten im Geschehen. John Fardell gelingt es, den Leser schnell und unkompliziert in seine Geschichte einzubinden. Sam, Ben und Zara, die drei Hauptcharaktere, erleben in diesem Buch das, wovon wohl jedes abenteuerlustige Kind träumt… einmal, ganz wie James Bond, Verbrechern das Handwerk zu legen.
Ben, ein Junge, der wissenschaftlich sehr intelligent ist, seine Schweser Zara, die als älteste des Trios immer versucht tapfer und stark zu sein, und Sam, ein kleiner Erfinder, der aus den geringsten Mitteln – à la McGyver – immer eine großartige Erfindung hervorbringen kann, bilden ein Gespann, wie man es sich zur Rettung der Welt nur wünschen kann. Diese drei Figuren sind es, die wesentlich zu dem entstehenden Gefühl der ";Verbundenheit"; zwischen Leser und Buch beitragen.
John Fardell weiß zu unterhalten mit seiner unkomplizierten Sprache schildert er lebhaft Landschaften, Personen oder Gegebenheiten. Seine Schilderungen stehen im stetigen Wechsel mit den Dialogen, so dass man das Gefühl hat, unmittelbar dabei zu sein. Die Sprache ist für Kinder daher leicht verständlich und birgt zudem keine entsprechenden Fremdwörter, die Erklärungsbedarf erfordern. Schade nur, dass einige, wenige Textpassagen etwas langatmig sind, so dass das ";am Ball bleiben"; an manchen Stellen schwer fällt. Hier verliert sich der Autor in langen Schilderungen technischer Eigenarten, die dem Handlungsverlauf nicht unbedingt förderlich sind und auch nicht zur Spannungserzeugung beitragen. Deshalb sollte man dieses Buch eher leseerfahrenen Kindern an die Hand geben.
Fazit:
";Der finstere Plan des Professor Murdo"; ist ein Kinderkrimi, der spannend und abwechslungsreich ist, so dass Leseratten dieses Buch wohl bis zur letzten Seite verschlingen werden. Schon nach dem spannenden Showdown darf man gespannt sein, welches Abenteuer die drei ";Agenten"; wohl im nächsten Buch erleben werden.
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