[ab 5 Jahren]
";So, ihr Kinder";, sagt Onkel Theo. ";Heute werdet ihr mal wieder was lernen."; So beginnen alle 27 Geschichten in ";Onkel Theo erzählt vom Pferd";. Nur gut, dass es sich hierbei nicht um ein Schulbuch handelt, denn was die Kinder hier aufgetischt bekommen ist schon ganz schön verrückt…
";Die Banane ist ein krummer Gegenstand, den man essen kann. Die Verpackung besteht aus einem gelben Material. Am obersten Ende ist ein schwarzer Stiel. Diesen Stiel nennt man: Bananenöffner.";
Martin Ebbertz entwirft in seinem Buch äußerst skurrile Lügengeschichten und beschreibt alltägliche Gegenstände oder Lebewesen mit wirklich verrückten Ideen und bindet uns ordentliche Bären auf. Jede Geschichte fängt mit dem eingangs zitierten ";So, ihr Kinder"; an und endet mit ";So ein Quatsch!"; der zuhörenden Kinder, die mit Onkel Theo auf einem grünen Sofa sitzen und den Geschichten lauschen. Daraufhin ist Onkel Theo stets so beleidigt, dass er gar nicht mehr Erzählen mag, sich dann aber doch wieder zu einer neuen Geschichte verführen lässt.
Und so erfahren wir ";Wissenswertes"; und ";Neues"; zum Beispiel vom Putzlappen, vom Schuh, vom Kaugummi, vom Murmeltier, vom Toaster, vom Nashorn oder vom Radio, in dem mehrere kleine Zimmer existieren in den Musiker musizieren oder eine Frau Gute-Nacht-Geschichten vorliest.
Die Geschichten sind jeweils in wenigen Minuten vorzulesen - was einen großen Reiz des Buches ausmacht, denn bereits beim ersten Anlesen werden Sie sich ertappen, dass sie doch noch wenigstens die nächste Geschichte lesen möchten - oder wenigstens die vom Huhn, oder die vom Bleistift, was erzählt Onkel Theo wohl vom Nichts…
Bei dem Thema Lügengeschichten werden wohl viele den Vergleich zu Käpt´n Blaubär von Walter Moers suchen, doch auch die hohe Vielfalt und der Einfallsreichtum von Martin Ebbertz kann nicht über den fehlenden Charme und Wortwitz der Geschichten in ";Onkel Theo erzählt vom Pferd"; hinwegtäuschen. Etwas zu steif konstruiert wirken viele der Geschichten, ein Eindruck den auch der stets nahezu identische Anfang und das Ende nährt, wenngleich als Stilmittel eingesetzt. So bleiben nur wenige Highlights nach dem Durchlesen in Erinnerung, wie z.B. die Geschichte von der Giraffe, die wirklich vergnügliche Vorstellungen wachruft und dem Humor der Erzählung eine ordentliche Prise Leichtigkeit und Schwung verleiht, der in vielen anderen Geschichten wünschenswert gewesen wäre. Die schwarz-weiss Illustrationen von Maria Lechner sind allesamt nett anzuschauen, ohne aber besondere Wirkung beim Betrachter zu erzielen und passen sich dem skurrilen Charakter der Geschichten an.
Fazit:
";Onkel Theo erzählt vom Pferd"; bietet 27 humorvolle und skurrile Lügengeschichten, denen es insgesamt an Wortwitz und erzählerischem Schwung mangelt. Dennoch wirft Martin Ebbertz amüsante Blicke auf alltägliche Gegenstände oder Lebewesen, die durchaus kurzweilig zu unterhalten wissen.
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