Wer will schon Lügenmärchen?
Tief im Meer lebt der Regenbogenfisch. Gemeinsam mit seinen Freunden Rotflosse, dem Zackenfisch und dem kleinen Blauen hat er schon viele Abenteuer erlebt. Eines Tages kommt ein neuer Fisch angeschwommen, der sich als Humbrecht vorstellt und ihm eine wichtige Neuigkeit mitteilen möchte. Wichtigtuerisch erzählt er dem Regenbogenfisch, dass das Meer einen Stöpsel habe, den ein fieser Typ ziehen wolle, sodass das ganze Wasser aus dem Meer abfließen würde. Er solle die Nachricht sofort seinen Freunden erzählen, er werde sie jedoch vor der Gefahr beschützen.
Ebenso wie der Regenbogenfisch glauben auch seine Freunde kein Wort von Humbrechts Geschichte und sind gespannt, ihn am nächsten Tag zu treffen. Komischerweise kann er sich dabei nicht mehr an seine Erzählung vom Vortag erinnern und berichtet stattdessen, dass es jenseits des Riffs gefährliche Schwärme gäbe, die sie überfallen wollten. Auch dieses Mal glauben die Freunde kein Wort. Bereits am nächsten Tag hat Humbrecht seine Geschichte vom Vortag wieder vergessen und kommt mit der nächsten Story, in der er vor einem Blauwal warnt, der ihre gesamte Nahrung wegfressen wolle. Doch dieses Mal reagieren die Freunde direkt, schließlich ist der Blauwal ihr Freund und sie können Humbrecht als Lügner entlarven und wenden sich von ihm ab. Ob es noch ein Happy End für Humbrecht geben wird?
Immer bei der Wahrheit bleiben!
Kaum zu glauben, den Regenbogenfisch gibt es inzwischen schon seit 30 Jahren. Mit Der Regenbogenfisch glaubt nicht alles erzählt Marcus Pfister das inzwischen neunte Abenteuer des freundlichen Fisches mit der glitzernden Flosse. Auch in diesem Buch geht es wieder um ein Thema, welches Kinder im Kita-Alter beschäftigt. Ging es in den vorherigen Bänden bereits um Angst, Freundschaft, Mut und Selbstvertrauen, haben es der Regenbogenfisch und seine Freunde dieses Mal mit einem Fisch zu tun, der Unwahrheiten erzählt, um sich damit wichtig zu machen. Auch Kinder neigen gerne zu Fantasiegeschichten und geben sie als Wahrheit aus, oft ohne sich dessen bewusst zu sein, welche Wirkung ihre Märchen auf andere haben.
Anhand des Fisches Humbrecht können die kleinen Bilderbuchbetrachter nachempfinden, wie sich andere fühlen, wenn sie jemandem begegnen, der es mit der Wahrheit nicht so genau nimmt, anderen Angst macht und sich dadurch in den Vordergrund rücken möchte. Bei Humbrecht merken die anderen schnell, dass an den Geschichten etwas nicht stimmt und wollen schließlich nichts mehr mit ihm zu tun haben. Natürlich löst sich die Geschichte am Ende zum Guten, dennoch ist die Botschaft klar und verständlich. Ansonsten bleibt die Erzählung jedoch eher flach, die Handlung verläuft sehr geradlinig ohne Spannung oder Highlights.
Gestaltung
Sowohl sprachlich als auch gestalterisch passt das Buch gut zur Zielgruppe. Durch viel wörtliche Rede lassen sich die Texte lebendig vorlesen und die Sätze sind inhaltlich gut zu verstehen. Wie auch in den anderen Büchern der Reihe sticht das Buch durch seine leuchtenden Farben und den Glitzereffekt direkt ins Auge. Auch die einzelnen Seiten des Buches können überzeugen. Die Bilder im Aquarellstil wirken harmonisch und schön bunt, ohne dabei überladen zu wirken. Die Illustrationen passen zudem gut zum Text, sodass sich die Inhalte in ihnen gut widerspiegeln.
Fazit
Insgesamt ein schönes Buch, welches kindgerecht vermittelt, warum man keine ausgedachten Geschichten als Wahrheit ausgeben sollte. Ansonsten ist die Story jedoch etwas flach, was jedoch durch die tollen Bilder ausgeglichen wird.
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