Mädchen Mut zur Verwirklichung ihrer Träume machen
Die französische Modedesignerin und Trendsetterin Coco Chanel hat wie kaum eine Zweite die Modewelt der ersten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts geprägt. Leicht hatte sie es aber nicht, mit ihrem Talent zu einer erfolgreichen Geschäftsfrau aufzusteigen. Denn geboren wurde Coco Chanel 1883 als Kind eines Hausierers. Nachdem sie und ihre Geschwister früh die Mutter verloren, wurden Coco und ihre beiden Schwestern in einem südfranzösischen Kloster erzogen. Dank dem Zuspruch ihrer Tante und den im Kloster erworbenen Fertigkeiten sowie ihrem unbändigen Willen, sich etwas zu schaffen, konnte Coco Chanel sich schließlich in der Modewelt durchsetzen. Noch heute sind ihre Einflüsse auf die Mode spürbar und auch das von ihr designte Parfüm Chanel No. 5 ist noch immer im Handel.
Anschaulich erzählt
Die Geschichte der großen Mode-Designerin wird von Isabel Pin anschaulich und auch für Kinder gut nachvollziehbar erzählt. In kurzen Sequenzen schildert die Autorin vereinzelte Lebensabschnitte von Coco Chanel und lässt dadurch ein weitgehend schlüssiges Bild entstehen. Allerdings lässt es Isabel Pin dabei ausschließlich bei sehr oberflächlichen Informationen bewenden: Der Facettenreichtum von Coco Chanel bleibt dabei mehr oder weniger auf der Strecke. Da es sich um ein Buch handelt, das sich an Kinder ab 8 Jahren richtet, hätte hier eine vertiefte Auseinandersetzung mit der Französin zulasten der zahlreichen Illustrationen durchaus ihren Platz gehabt. So aber bleibt Coco Chanel lediglich eine erfolgreiche Figur hinter der nach wie vor bekannten Modemarke. Zwar gelingt es ansatzweise, den Eingangsworten der Autorin einen Boden zu geben, doch das Ziel, Mädchen dazu zu animieren, selber das vermeintlich Unmögliche in Angriff zu nehmen und die eigenen Träume zu verwirklichen bleibt diffus.
Die Illustrationen überzeugen wenig
Dass sich die Geschichte von Coco Chanel nur wirklich erzählen lässt, wenn auch Bilder ihrer Mode dazu gestellt werden, steht außer Zweifel. Doch vermögen die Illustrationen von Isabel Pin hier kaum zu überzeugen. Die im Skizzenstil gehaltenen Bilder werden weder der Modeschöpferin selber noch den anderen, angesprochenen Persönlichkeit gerecht – wenn überhaupt ist lediglich eine entfernte Ähnlichkeit auszumachen. Es stellt sich auch die Frage, ob man ein Sachbuch für Kinder im Lesealter tatsächlich so stark bebildern muss, oder ob das eigentliche Zielpublikum nicht so richtig definiert war. Dieser Eindruck verstärkt sich durch die äußerst einfach gehaltene Sprache der Texte, die sich eher an ein etwas jüngeres Publikum richtet, als an junge Schulkinder.
Fazit
Ich bin Coco ist ein Sachbuch, das jüngeren Kindern einen Eindruck von einer der schillersten Figuren der Modewelt vermitteln soll. Dabei wird jedoch stark auf skizzierte Bilder und etwas weniger auf den eigentlichen Facettenreichtum der Ikone gesetzt.
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