Malu aus dem Hexenwald

Schon auf dem Büchertisch fällt das Cover auf. Hier sind die kleine Hexe Malu, der Fuchs, das Eichhörnchen und der Uhu zu sehen, die von einem Felsen am Waldrand auf eine von Autos befahrene Straße inmitten einer Wohnsiedlung blicken. Malu ist eine Junghexe, 55 Jahre alt und besucht die Schule im Hexenwald. Allerdings nur dann, wenn sie gute Laune hat, denn bei schlechter Stimmung ist das Hexen und Üben strengstens untersagt – so wollen es die eigenen Gesetze, damit niemand im Zorn etwas Unüberlegtes zaubert und Schaden anrichtet. Malu mag ihren versteckten Wohnort, der auf keiner Karte auftaucht, weil er nämlich geheim ist. Mit ihrer Schwester Murmeltraud wohnt sie bei ihren Eltern.

Ein Streifzug durch den Wald – mit Folgen

Eines Tages unternimmt sie einen Streifzug durch den Wald und trifft versehentlich auf eine kleine Familie, die in einem weißen fahrenden Kasten anreist und mitten unter Bäumen Halt macht. Es handelt sich um Menschen aus der Stadt, die eine ruhige Ecke zum Campen suchen. Niklas, der zehnjährige Menschenjunge, begibt sich vor Langeweile in den Wald und trifft dort auf Malu. Die beiden freunden sich an und so nimmt das Abenteuer seinen Lauf. Niklas erfährt wegen einer gefährlichen Unachtsamkeit vom Hexendorf und seinen Bewohnern. Doch er verspricht, Stillschweigen zu bewahren. Nach seiner Abreise und unglaublichen Erzählungen über das moderne Leben in der Stadt, möchte Malu auch unbedingt dorthin. Der Hexenvorstand berät und erlaubt ihr die Reise, allerdings unter einer besonderen Voraussetzung: Sie darf erst wiederkommen, wenn sie einen neuen Zauber mitbringt. Vorher ist ihr die Heimkehr strikt untersagt. Malu nimmt diese Herausforderung an. Ein Abenteuer in einer völlig neuen Welt beginnt. Zum Glück hat sie ja ihren neuen Freund Niklas, der sich bestens auskennt!

Schmunzeln, mitfiebern und lachen

Eine magische Geschichte rund um die Themen Freundschaft, Zusammenhalt, Achtung vor der Umwelt und den Mitmenschen und vor allem mit dem Appell, endlich alte verstaubte Vorurteile ruhen zu lassen und mit viel Interesse den eigenen Horizont zu erweitern. 56 unterschiedlich lange Kapitel erzählen von Malus und Niklas Abenteuern in Wald und Stadt. Beide lernen etwas Neues kennen, verfolgen dies mit Neugier und halten zusammen. Das Buch eignet sich sowohl zum Selberlesen, wenn man schon geübter ist, aber auch zum gemeinsamen Vorlesen. Die in der Länge variierenden Sätze ermöglichen einen angenehmen Lesefluss und laden zum Miterleben ein.

Auch wenn keine richtigen Bösewichte auftauchen, spannend ist es allemal. Schon die neuen Erlebnisse der beiden Kinder in der jeweils anderen Welt lassen schmunzeln, mitfiebern und zwischendurch auch mal lachen. Ergänzend dazu hat die Illustratorin eine passende Welt geschaffen, die man sich mal auf ganzen Seiten, mal nur auf einem Teil der Seiten anschauen kann. Die farbigen Zeichnungen unterstützen die jeweiligen Passagen der Geschichten und sind farbig, aber nicht aufdringlich oder grell, gestaltet.

Fazit

Eine klare Leseempfehlung für alle Jungs und Mädels, die gerne in magische Welten abtauchen, aber auch einen Funken Realität dazu mögen. Malu und Niklas sind Figuren, die man sofort ins Herz schließt, die man gerne in ihrem Alltag begleitet, mit denen man in spannenden Situationen mitfiebert und traurig ist, wenn die letzte Seite der Geschichte begonnen hat. Wir wollen noch mehr davon!