Poetisches Märchen über eine kleine Hummel
Die Wiese am Sumpf ist bisher nicht für ihre bunte Blumenpracht bekannt. Ganz im Gegenteil: Die Blumen dort sind eher finster und furchterregend und werden von allen gemieden. Dennoch erhalten sie eines Tages ein Geschenk. Ein kleines Vögelchen bringt ihnen ein Hummelkind, um welches sie sich gut kümmern sollen, damit es wohlbehütet aufwachsen kann. Die furchterregenden Blumen freuen sich sehr und sorgen dafür, dass die kleine Beatrice, wie sie sie nennen, geborgen groß werden kann. Nachts schläft sie sicher in ihren Blüten, tagsüber trinkt sie Nektar und bekommt sogar beigebracht, wie sie ihre Flügel benutzen kann.
Im Laufe der Zeit lernt Beatrice auch die Blumensprache und erfährt, welche Wirkung Freundlichkeit hat und wie man sich gegenseitig liebe Botschaften überbringt. Von Tag zu Tag blühen die Blumen dank Beatrices freundlichen Worten bunter auf und werden immer mehr, sodass die kleine Hummel es alleine irgendwann nicht mehr schafft, die freundlichen Botschaften zu überbringen und beschließt, sich auf die Suche nach anderen Hummeln zu machen, die sie bei ihren Flügen unterstützen können. Ob es ihr gelingen wird, andere Hummeln zu finden?
Kleine Hummel mit großer Botschaft
Dena Seiferlings Bilderbuch erzählt die Geschichte der kleinen Hummel, der es durch ihre freundliche und herzliche Art gelingt, dass die furchterregenden Pflanzen der Wiese blühenden Blumen weichen. Die Geschichte selbst wirkt beinahe poetisch und hat etwas von einem modernen Märchen, in dem die Blumen durch die Magie der Freundlichkeit zu blühen beginnen. Auch sprachlich ist das Buch dazu passend und die Wortwahl entsprechend ruhig und besonnen. Viele Begriffe strahlen Herzlichkeit, Liebe und Wärme aus, die sich beim Lesen auf die kleinen Zuhörer überträgt. Zwar kommt am Ende noch etwas Spannung auf, als Beatrice auf der Suche nach anderen Hummeln auf viele Venusfliegenfallen stößt, doch auch hier zeigt sie, was Freundlichkeit im Umgang mit anderen bewirken kann.
Das Buch richtet sich an Kinder ab vier Jahren, was auch gut zur Handlung passt, da Kinder in diesem Alter meist schon die tieferen Botschaften verstehen können, welche die Geschichte vermitteln will. Schön ist, dass dies in diesem Fall gelingt, ohne belehrend oder aufdringlich zu wirken. Für manche Kinder kann die Geschichte durch ihre unspektakuläre Art jedoch auch langweilig wirken, wenn sie eher kunterbunte und lustige Geschichten gewohnt sind und bevorzugen.
Bildliche Umsetzung
Durch seine auffällige farbliche Gestaltung hebt sich das Buch von der Masse ab, denn anders als die meisten Kinderbücher ist es nicht bunt, sondern besticht durch schlichte kolorierte Bleistiftzeichnungen mit einer großen Portion Niedlichkeit, die einen die kleine Hummel direkt ins Herz schließen lässt. Die Farben passen gut zur ruhigen und leisen Geschichte, können auf den ein oder anderen aber vielleicht etwas düster wirken und vielleicht auch nicht unbedingt den Geschmack von Kindern treffen. Dadurch, dass eine Seite hochkant angelegt ist und es auch eine Seite zum Ausklappen gibt, wird die Geschichte aufgelockert und das Anschauen interessanter.
Schön ist die Übersicht am Ende des Buches, in dem noch einmal alle im Buch abgebildeten Blumen mit ihrer Bedeutung aufgeführt sind. Die Suche nach den verschiedenen Blumen kam bei uns ziemlich gut an und vermittelt ganz nebenbei erstes Blumenwissen.
Fazit
Eine poetische Geschichte mit einer schönen Botschaft, die sowohl durch die niedliche Hummel Beatrice als auch ihren ganz besonderen Stil überzeugen kann.
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