Das Wackelzahnbuch

Illustrationen von Thomas Röhner; Pappbilderbuch, 40 Seiten

ISBN: 9783649643654

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Kathrin Walther
86%1001

Kinderbuch-Couch Rezension vonNov 2022

Idee

Eine gelungene Idee, ein Buch über Zähne zu verfassen, das nicht nur auf das Thema Zahngesundheit, sondern auf alle Facetten eingeht, die Kinder diesbezüglich interessieren und betreffen.

Bilder

Die Bilder sind anschaulich. Die eingebauten Klappen und Schieber sprechen Kinder besonders an. Der Stil der Illustrationen ist vor allem bei den Kinderfiguren jedoch Geschmackssache.

Text

Die Texte sind gut verständlich und sehr informativ, für manche 5jährige jedoch etwas lang.

Was wackelt denn da?

Für die meisten Kinder ist der erste Wackelzahn etwas ganz Besonderes. Schließlich haben sie meistens schon bei anderen, meist älteren Kindern beobachtet, wie die Zähne erst wackeln, schließlich ausfallen und eine coole Zahnlücke hinterlassen, die zeigt, dass man schon zu den „Großen“ gehört. Doch warum fallen die Zähne überhaupt aus und wie funktioniert es, dass anschließend keine Lücke bleibt, sondern ein neuer Zahn genau an dieser Stelle wächst? In Das Wackelzahnbuch finden kleine Milchzahnträger vom ersten Zahn bis hin zum Besuch beim Zahnarzt oder dem Besuch der Zahnfee alles, was es rund um die kleinen und dann großen Beißerchen zu wissen gibt!

Warum wackeln Wackelzähne?

Am Thema Zähne kommt keiner vorbei. Irgendwann zwischen 6 Monaten und einem Jahr bekommen Babys ihren ersten Zahn, dem dann meist innerhalb der ersten drei Lebensjahre 19 weitere folgen. Nicht alle Zähne sind gleich, sie unterscheiden sich einerseits in ihrem Aussehen, andererseits in ihrer Funktion und tragen unterschiedliche Namen. Da Kinder wachsen, Zähne jedoch nicht, bekommt das Kindergebiss im Laufe der ersten sechs Lebensjahre immer mehr Lücken, damit die größeren bleibenden Zähne später genug Platz haben. Wie das mit den bleibenden Zähnen funktioniert, lässt sich gut anhand des Aufklappbildes erkennen, in welchem beide Zahnreihen zu erkennen sind. Auch wird genau erklärt, was beim Zahnwechsel passiert, der erst ungefähr zwischen dem zwölften bis vierzehnten Lebensjahr abgeschlossen ist. Was anschließend mit den ausgefallenen Milchzähnen passiert, hängt etwas davon ab, in welchem Land man wohnt. Setzt sich bei uns die amerikanische und englische Variante der Zahnfee langsam durch, werden sie beispielsweise in Polen in den Garten gepflanzt, damit die bleibenden Zähne gut wachsen.

War es bei den Milchzähnen schon wichtig, sie gut zu pflegen, wird dies bei den bleibenden Zähnen noch bedeutender, schließlich sollen sie nicht irgendwann ausfallen, denn unter ihnen wartet kein neuer Zahn mehr, der die entstehende Lücke füllen würde. Doch auch zu diesem Bereich finden sich viele Tipps im Buch, die sowohl die Themen Zahnpflege, gesunde Ernährung und auch Zahnarztbesuche beinhalten, sodass keine Fragen offen bleiben!

Ausführlich und informativ

Das Wackelzahnbuch bietet eine bunte Mischung an Informationen rund um das Thema Zähne. Angefangen beim ersten Zahn, weiter über die Wackelzähne bis hin zu den bleibenden Zähnen geht es auch auf Themen wie Zahngesundheit und Zahnarztbesuche ein. Dadurch, dass auf vielen Seiten zusätzliche Effekte wie Klappen, Zieh- oder Drehmechanismen eingebaut sind, werden die Kinder aktiv ins Betrachten mit einbezogen, was die Aufmerksamkeit und das Interesse am Thema steigert. Durch einfache Vergleiche werden auch kompliziertere Sachverhalte für Kinder nachvollziehbar veranschaulicht. So wird etwa gezeigt, dass Zähne, ähnlich wie Möhren in der Erde, im Knochen verwurzelt sind oder dass Zähne wie ein Ei aus drei Schichten bestehen. Auf einer Seite gibt es einen Zahn an einer Schnur zum Ziehen, eine Seite hat einen eingebauten Spiegel, mit dem man das eigene Gebiss betrachten kann oder es lässt sich entdecken, wie ein Erwachsener mit einem Kindergebiss aussähe.

Die zugehörigen Texte sind kindgerecht und gut verständlich. Fachbegriffe werden einfach erklärt, sodass auch jüngere Kinder sie gut verstehen können: „Unter dem Zahnschmelz liegt das weichere Zahnbein (Dentin) – wie beim Ei das Eiweiß.“

Gestaltung

Auf vielen Seiten findet sich ein kleines Zahnmännchen, welches durch Sprechblasen die Kinder direkt auffordert, Klappen zu öffnen, die eigenen Zähne zu zählen oder auch Tipps zu einer guten Zahnpflege gibt. Bei insgesamt 40 Seiten und relativ langen Texten dauert das Vorlesen des ganzen Buches schon eine Weile. Bei uns reichte die Aufmerksamkeit am Ende nicht mehr aus und die Effekte und Bilder waren deutlich interessanter als der Inhalt. Da die Seiten aber nicht direkt aufeinander aufbauen, lassen sich auch je nach aktuellem Interesse Seiten zu speziellen Themen anschauen, sodass nicht die volle Länge gelesen und zugehört werden muss.

Die Illustrationen passen gut zum Buch, veranschaulichen den Inhalt passend und helfen beim Verstehen der Zusammenhänge. Die Zähnchen wirken freundlich und sympathisch und sind gut getroffen, die Kinderfiguren wirken etwas seltsam, was jedoch im Auge des Betrachters liegt. Besonders gut kommen die Effekte an, die das Interesse am Inhalt steigern. Spannend ist auch die kleine Zahndose im Cover, in der sich ausgefallenen Milchzähne sammeln und aufbewahren lassen.

Fazit

Insgesamt ein gelungenes Buch, das inhaltlich und gestalterisch überzeugen kann. Das Buch ist sehr umfangreich, was jedoch nicht weiter stört, da auch gut nur einzelne Seiten gelesen werden können, da der Inhalt nicht direkt aufeinander aufbaut. Besonders toll sind die vielen Effekte, die die Themen für Kinder noch spannender machen.

Das Wackelzahnbuch

Iwona Ortseifen, Coppenrath

Das Wackelzahnbuch

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