Ein gelungener Auftakt voller Wettermagie
Ria Grau wünscht sich auch so coole Fähigkeiten wie ihre Freunde. Doch sie muss sich ohne Wettermagie begnügen. Eine berühmte Erderforscherin zu werden, kann ihr aber keiner nehmen: Denn das liegt in ihrer eigenen Hand. Allerdings wird ihr erstes Abenteuer zu einer alten, mächtigen Wettermagie führen, die längst vergessen scheint …
„Ja, ja, die Wetterwüsts … Sie weigern sich, Wetterinstrumente zu benutzen, um ihre Wettermagie zu lenken, wodurch sie chaotisch, unvorhersehbar und zerstörerisch wird.“
Auf der Erde hat vermutlich noch niemand von den Wetterlanden gehört: ein Ort jenseits unserer Vorstellungskraft, und doch so wichtig für uns Erdenbewohner. Denn in den Wetterlanden wird unser Wetter geschaffen. Und wer glaubt, dass die Sonne ein riesiger Himmelskörper im Weltall ist, der täuscht sich: Denn sie ist vielmehr eine gigantische Sonnenblume, die von den Sonnenhütern mit Energie versorgt wird.
Ria Grau ist leider ohne Wettermagie geboren, ganz anders als ihre besten Freunde. Minus Permafrost kontrolliert den Schnee, Nasstasja Niederschlag – wer hätte das gedacht – den Regen. Ria hat sich mittlerweile damit abgefunden, dass sie keine Wettermagie beherrscht. Aber sie hat einen Traum: Sie will Erderforscherin werden, wie ihr großes Vorbild LaVa von Glut und Gloria.
Als ihr ein geheimnisvolles Buch in die Hände fällt, scheint ihr Traum näher zu rücken. Sie reist mit ihrem Wolkenkater Nim Richtung Erde, um einen vermeintlichen Schatz zu suchen. Stattdessen findet sie jedoch einen geheimnisvollen Kristall, der ihr die verschollen geglaubte Regenbogenmagie verleiht. Sie muss schnell lernen, ihre Magie zu kontrollieren – denn die bösen Wetterwüsts haben finstere Pläne …
Und nun zur Wettervorhersage …
Ria Regenbogen und die Wetterlinge ist der Auftakt einer neuen Kinderbuch-Reihe, die Magie und das Wetter miteinander verbindet. Das ist zwar nicht sonderlich neu, wird aber mit einzigartigen Charakteren aufgebaut. Manche Elemente, etwa die Wolkengefährten oder fantasievolle, neuartige Begriffe (etwa pfützportieren), machen Spaß zu lesen und heben die Geschichte hervor; manchmal sind die vielen Wortneuschöpfungen aber doch zu viel des Guten.
Ria ist ein liebes Mädchen, das sich trotz ihrer vermeintlichen Schwäche, nämlich keine Magie zu haben, nicht unterkriegen lässt. Auch ihre Mutter hat keine Magie, tut sich aber als starke Persönlichkeit hervor. Dieser Zusammenhang ist gut gelungen. Natürlich gibt es auch Bösewichte. Doch wer ist für die zunehmend auftretenden Stürme verantwortlich? Es könnte etwas zu offensichtlich sein, wer hinter allem steckt, doch Kinder ab 8 Jahren werden ihre Freude und Überraschung daran haben.
Schade ist, dass die gelungenen (und vielen) Illustrationen sämtlich schwarz-weiß gehalten sind. Hier hätte das Buch ruhig etwas mehr kosten dürfen, um dafür den eigenen Regenbogen in seiner vollen Farbenpracht erstrahlen zu lassen. Denn das macht das Buch schließlich aus: das Erwecken von Rias Kräften, sodass sie zeigen kann, was wirklich in ihr steckt!
Fazit
Ein gelungener Auftakt mit kleinen Schwächen. Dennoch findet man schnell hinein, hat Spaß beim Lesen und freut sich unheimlich auf weitere Abenteuer der mutigen Ria Regenbogen.
Laura Ellen Anderson, dragonfly
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