Panda Kingdom - Reißende Flut

Blättchen, Regen und Geist sind drei Panda-Geschwister, die eigentlich liebevoll von ihrer Mutter umsorgt zusammen ihre Kindheit verbringen sollten. Doch die große Flut hat alles verändert und die Familie auseinandergerissen. Von nun an wachsen sie getrennt auf, ohne voneinander zu wissen. Doch es wird höchste Zeit, dass sie einander begegnen! Denn nur sie können dem Königreich der Pandas zu neuem Glanz verhelfen …

„Dabei waren die Pandas mal so weise (…). Was ist bloß geschehen? Bringen sie ihren Jungen nicht mehr bei, die eigene Haut zu retten?“

Die große Flut hat alles verändert: Wie ein vernichtender Bulldozer hat das Wasser Landschaften umgewälzt und Pflanzen und Tiere in den Tod gerissen. Das Vertrauen in die Großen Pandas, die über die mystische Drachenzunge Visionen erhalten und eigentlich vor der großen Flut hätten warnen sollen, ist dahin. Orchidee Hochbaum ist gerade schwanger, als sie vom Wasser vertrieben wird. Mit letzter Kraft findet sie eine schützende Höhle und bringt dort drei Pandas zur Welt.

Wenige Jahre später sind jene drei Pandas zu jungen, neugierigen Draufgängern geworden. Doch aus einem unbekannten Grund wachsen sie getrennt voneinander auf: Blättchen wird von ihrer Tante Pflaume großgezogen, Regen wächst bei Mutter Pfingstrose auf und Geist wird von einer Leopardenfamilie aufgenommen. Weder wissen die drei voneinander noch welches Schicksal sie verbindet. Vor allem Geist hält sich selbst für einen Leoparden und weiß nicht, dass es Pandas gibt. Er leidet sehr darunter, so anders als seine Geschwister zu sein. Sein plumper Körperbau lässt ihn nicht so schnell und flink sein, wie es Leoparden sind.

Erst nach und nach kommen die Geschwister auf unterschiedlichen Wegen zu Erkenntnissen, die ihnen eine andere Bestimmung offenbaren. Im Mittelpunkt steht da stets die große Flut sowie der Große Drache, der den Pandas einst die Drachenzunge verliehen, aus irgendeinem Grund jedoch zurückgezogen hat. Können die Geschwister einander finden und ihre Bestimmung erfüllen?

„Warrior Cats“-Schöpferin im Pandaland

Mit ihrer ausladenden Reihe um die „Warrior Cats“ sowie weitere tierische Abenteuer ist Erin Hunter weltweit bekannt geworden. Ihre neueste Reihe widmet sich einem Tier, das vielen wegen seinem süßen Aussehen und seiner Vorliebe für Bambus bekannt sein dürfte: dem Großen Panda. Dabei wird das Panda-Reich von einer Katastrophe heimgesucht, mit der man gleich zu Anfang im Prolog konfrontiert wird. Dieser dramatische Einstieg reißt einen förmlich hinein in eine Geschichte, die aber ebenso plötzlich abbremst, wenn die eigentlichen Kapitel beginnen.

Erin Hunter hat mal wieder ihr Händchen für tierische Figuren bewiesen. Das gemütliche Wesen der Pandas wird sehr gut in Szene gesetzt und ihre Neigung, ständig zu fressen, geradezu zelebriert. Andere Tiere kommen dabei leider zu kurz und weisen nicht solche Eigenheiten auf, die man ihnen zusprechen würde.

Die Kapitel werden abwechselnd aus der Sicht der drei Geschwister erzählt. Dadurch geht natürlich viel an Geschichte verloren, weil es kaum Raum für Entwicklung gibt. Erst zum Ende hin merkt man eine Richtungsänderung. Die Hoffnung ist, dass sich das Tempo anzieht, sobald die Geschwister sich gefunden haben; das bleibt dann abzuwarten.

Fazit

Ein pandastarker Start in eine neue Reihe, die eines Großen Pandas würdig ist: Mit Eigenheiten, die schmunzeln lassen und gut zum Wesen der Bären passen, hat Erin Hunter genau den Nerv getroffen, um wieder ein Tierabenteuer zum Erfolg werden zu lassen.