Josefine wünscht sich einen Hund

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Kinderbuch Couch
79%1001

Kinderbuch-Couch Rezension vonJul 2006

Idee

Die Anschaffung eines Haustieres will gut überlegt sein. Das Familienthema wird humorvoll und vor allem mit dem richtigen Gespür für die emotionale Bedeutung aus kindlicher Sicht erzählt.

Bilder

Die quirligen Bilder versprühen viel Witz und sind überuas unterhaltsam. Aber auch große Gefühle haben hier ihren Platz.

Text

Sorgfältiger Handlungsfaden mit leicht verständlicher und „familiengebräuchlicher“ Sprache.

Josefine strahlt vor Glück, als sie endlich Ihren lang ersehnten Hund bekommt. Doch ein nicht vorhergesehener ";Zwischenfall"; bereitet dem Familienglück ein jähes Ende. Aus Schweden kommt diese freche und sympathische Episode aus dem Alltag einer Familie, die sich nach sorgfältiger Überlegung entschließt einen Hund aufzunehmen.

Josefine hat sich schon viele Gedanken darüber gemacht, wie es wäre, einen Hund zu haben. Über Bücher hat sie sich gut informiert und gemeinsam mit ihrer Mutter spricht sie über Pflichten und Verantwortung. Josefines Eltern beschließen der Sache eine Chance zu geben und holen für zwei Wochen ";Bella";, den Hund einer befreundeten Familie, quasi ";zur Probe"; zu sich. Die Testwochen nehmen einen guten Verlauf und stimmen die ganze Familie zuversichtlich. Der Entschluss steht also fest: Josefine soll ";ihren"; Hund bekommen. So macht sich die Familie auf zu einem Züchter, wo sich Josefine auch gleich in einen Welpen verliebt. ";Schnuffel"; soll das neue Familienmitglied heißen. Das Hundeglück scheint perfekt.

Doch am nächsten Tag ist Josefines Papa krank. Noch vermutet niemand, dass es mit dem neuen Haustier in Verbindung stehen könnte. Doch da sich Papas Zustand zusehends verschlechtert, wird Papa zum Arzt geschickt und kommt mit einer weniger guten Nachricht zurück: Er hat eine Tierhaar-Allergie! Schnuffel muss wieder abgeben werden. Niedergeschlagen sitzt die Familie am Tisch und muss Josefine, als diese von der Schule nach Hause kommt, die traurige Nachricht übermitteln. Josefine ist verzweifelt und lässt ihren Gefühlen freien Lauf.

Ein Telefonat mit Oma bringt dann doch noch eine bedeutende Wendung. Sie erklärt sich gerne dazu bereit, Schnuffel zu sich zu nehmen. So kann Josefine wann immer sie möchte den Hund besuchen und ausführen. Immerhin kann Josefine jetzt schon wieder viel glücklicher strahlen…

Die quirligen Bilder von Salla Savolainen versprühen viel Witz und machen durch die Ausgestaltung mit vielen frechen, kleinen Details jede Menge Freude beim Anschauen. Der lebendige Strich bringt in bester ";Karrikaturmanier"; viel Bewegung auf das Papier und wird von angenehmen, warmen Farben besänftigt. Natürlich gibt es viel Hund zu sehen, aber auch große Gefühle finden ihren Platz in den Bildern. Lachen, Weinen, Freude, Niedergeschlagenheit – die Emotionen fahren Achterbahn und nehmen die ganze Familie mit: Vater, Mutter, Josefine und ihre drei Geschwister. Wie sehr ein Hund das Familienleben auf den Kopf stellen kann, wird uns in der Szene, als Josefines Mutter einen Hundekopf hat und auf der Decke den Welpen statt des Baby wickelt, nur zu deutlich gemacht und betont die unterhaltsame Note der Geschichte.

Tove Appelgren – die hier bereits ihr drittes Josefine-Buch präsentiert – baut den Handlungsfaden sorgfältig und mit leicht verständlicher, sehr ";familiengebräuchlicher"; Sprache auf. Sie steuert dabei viele wichtige Stationen auf dem Weg zum eigenen Haustier an und betont dabei vor allem den gemeinschaftlichen Aspekt – ein Hund geht eben die ganze Familie etwas an. Sie zeigt aber auch, dass manchmal ganz unerwartete Umstände selbst gründlichen Vorbereitungen und sorgfältig getroffenen Entscheidungen einen Strich durch die Rechnung machen können. Der gesundheitliche Aspekt sollte demnach mit in etwaige Überlegungen für die Anschaffung eines Haustieres einbezogen werden. Denn nicht immer wird es dann noch ein so glückliches Ende finden wie für Josefine.

Fazit:

";Ich wünsche mir einen Hund"; – nicht wenige Eltern sehen sich wohl irgendwann einmal mit dieser Herzensangelegenheit ihrer Kinder konfrontiert. Tove Appelgren und Salla Savolainen widmen sich diesem Familienthema sehr sympathisch mit viel Humor und dem richtigen Gespür für die emotionale Bedeutung aus kindlicher Sicht. 

Stefanie Eckmann-Schmechta


Josefine wünscht sich einen Hund

Tove Appelgren, Oetinger

Josefine wünscht sich einen Hund

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