Jakobs Elf

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Kinderbuch Couch
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Kinderbuch-Couch Rezension vonJul 2006

Idee

Ein kurzes, intergalaktisches Fußballabenteuer mit etwas arg phantasievoll konstruierter Realität, dennoch amüsant.

Bilder

Die Bilder bekräftigen den frechen und unbeschwerten Charakter der Erzählung.

Text

Der Text lebt von der Kürze und Spontanität. Schon nach kurzer Zeit wollen wir wissen, ob Jakob mit seinem Team die Meisterschaft gewinnen kann.

Was würden Sie wohl sagen, wenn ein Roboter und ein Dachs nachts vor ihrem Bett stehen und ihnen mitteilen würden, dass sie auserkoren wurden, um als Trainer bei der Fußballweltraummeisterschaft teilzunehmen. Überrascht, ja das ist Jakob auch, aber ebenso neugierig, schließlich versteht er ja eine Menge von Fußball!

";Glaubst du an Außerirdische? Glaubst du an kickende Roboter? Glaubst du an laufende Steine? Glaubst du, Kinder können eine Tiermannschaft trainieren? Bist du sicher?"; Antje Neugebauer sorgt gleich zu Beginn mit ihren Fragen für die notwendige Aufmerksamkeit und macht klar, welche Richtung die Geschichte einschlagen wird.

Zip 37 – so die Bezeichnung des Roboters – und der Dachs haben nur wenig Zeit, Jakob die Hintergründe ihres nächtlichen Überfalls zu erklären, schließlich beginnt die Meisterschaft bereits in zwei Stunden. Jedes Jahr findet die Fußballweltraummeisterschaft statt, an der Einwohner aller Sterne und Galaxien teilnehmen können. Auch die Erde ist dabei, allerdings bilden hier Tiere die Mannschaft, da sie – so der Dachs – schneller und geschickter sind. Als Trainer sucht sich das Team stets das Kind aus, das am meisten von Fußball versteht. Die Wahl in diesem Jahr fällt auf Jakob. Seine Fußballkenntnisse will Jakob auch gar nicht abstreiten und bevor er sich den beiden Besuchern anschließt, wird noch seine Schwester Selma wach. Also kommt sie kurzerhand mit.

Das Turnier findet – welch Glück – in diesem Jahr auf der Erde statt und zwar in Australien. Jakob fliegt mit Zip 37 in einem Raumschiff dorthin und Selma fällt (!) mit dem Dachs einfach durch die Erdkugel. Sie landen mitten auf dem Spielfeld bei ihrem Team: Elefant, Krokodil, Strauß, Esel, Affe, Eisbär, Löwe, Biber, Nilpferd, Antilopen… da glaubt man gerne, dass ein Trainer gefragt ist. Jakob verschafft sich bei einem kurzen Training schnell ein paar Eindrücke von den Fähigkeiten seiner Mannschaft und schon geht es auf ins erste Spiel. Die Gegner sind die Andromeda-Roboter in rosafarbenen Trikots. Jakobs Elf gewinnt mit 1:0. Als nächstes geht es gegen die Feen vom Planeten Sirius. Schnell liegen die mit 2:0 vorne. Jakob ändert die Taktik seiner Mannschaft und nimmt einige Auswechselungen vor. Und er hat Glück! Sie schaffen den Ausgleich. Es kommt zum Elfmeterschießen bei dem auch Selma mitmacht und den entscheidenden Elfmeter verwandeln kann. Das Endspiel ist erreicht und hier warten die laufenden Steine vom Stern Vega. Nach einem harten Spiel und den beiden Siegtreffern durch das Krokodil und den Dachs kann Jakobs Elf den Meisterschaftspokal aus blauem Kristall entgegennehmen…

Am nächsten Morgen glaubt Selma zunächst alles nur geträumt zu haben, aber wie ist es möglich, dass ihr Bruder Jakob genau den gleichen Traum hatte. ";Das gibt es schon mal, dass Zwillinge das gleiche träumen!"; sagt ihre Mutter nur.

";Jakobs Elf"; ist ein Buch, das keine Zeit lässt, Begebenheiten zu hinterfragen und so nehmen wir einfach kurzerhand hin, was uns als phantasievoll konstruierte Realität unterbreitet wird – so haarsträubend es auch manchmal sein mag. Kindern wird das egal sein, denn schon nach wenigen Seiten interessiert nur noch, ob Jakob nun mit seiner Mannschaft erfolgreich durch das Turnier kommt, oder nicht. Gerade auch in Verbindung mit den Illustrationen von Marie Hübner kommt das aber wirklich sympathisch, frech und unbeschwert daher. Amüsiert verfolgen wir also das überirdische und ein wenig eilige Geschehen auf dem Fußballplatz, schmunzeln über die einzelnen Mannschaften – schade nur, dass wir ausgerechnet die laufenden Steine nicht zu Gesicht bekommen – und freuen uns mit jedem Sieg, den unser ";Erden-Team"; erzielt.

";Bücher für junge Leser"; ist der Name der Reihe, in der das Buch im Kinderbuchverlag Wolff erscheint. Und gerade jungen Fußball begeisterten Lesern dürfte das kleine Büchlein im Postkartenformat eine willkommene Halbzeitpausenbeschäftigung sein. Denn eine große sprachliche Herausforderung erwartet sie ebenso wenig, wie ein wirklich nachhaltiges Leseerlebnis, das aber will ";Jakobs Elf"; auch ganz sicher nicht sein.

Fazit:

Die kleine Phantasiegeschichte um Jakob und seinen Erfolg als intergalaktischer Fußballtrainer lebt von der Spontaneität und der Kürze, mit der Jakob sein Weltraumabenteuer durchlebt. Der kleine Leser ist sofort im Turnier gefangen und muss einfach in Erfahrung bringen, ob ";Jakobs Elf"; als Fußballweltraummeister vom Platz gehen kann. Das Spiel zählt und für mehr ist einfach keine Zeit: Logik, Charaktere, Plot… Macht ja nichts, denn Spaß macht es irgendwie trotzdem!

Stefanie Eckmann-Schmechta


Jakobs Elf

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